Historische Aufnahme eines Tasmanischen Tigers von 1910
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Townsville (Australien) – Der auch als Tasmanische Tiger bezeichneten Beutelwolf gilt seit 1936, als das letzte bekannte Exemplar in einem Zoo verstarb, als eines der Wappentiere der Kryptozoologie. Diese Forschungsrichtung sucht nach Tieren, die entweder bereits als ausgestorben gelten oder zwar bereits vielfach von Legenden und Augenzeugen – jedoch noch nicht wissenschaftlich beschrieben wurden. Nachdem in letzter Zeit mehrfach Beutelwölfe auf der Kap-York-Halbinsel gesichtet und beschrieben wurden, planen Biologen vor Ort 50 Kamerafallen zu installieren, um nach Jahrzehnten früherer Sichtungen nun endlich den Beweis für lebende Exemplare zu erbringen.
Wie Professor Bill Laurance u.nd Dr Sandra Abell von der James Cook University gegenüber dem australischen Senders ABC berichten, basiert die Hoffnung der Forscher auf mehrfachen Sichtungen des Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus) auf der im Norden des australischen Bundesstaates Queensland gelegenen Halbinsel.
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Genaue Details über ihre Fotosafari nach dem Tasmanischen Tiger wollen die Forscher bis auf Weiteres nicht bekannt geben, um den Erfolg der Expedition nicht schon vorab zu gefährden.
Hintergrund: Der Tasmanische Tiger
Noch bis in die frühen 1900er Jahre hinein wurde der Tasmanische Tiger in Australien exzessiv bejagt und dadurch in freier Wildbahn wohlmöglich ausgerottet. Das letzte bekannte Exemplar verstarb 1936 im Beaumarais Zoo von Hobart. Der Grund für die Ausrottung war die von den weißen Farmern kolportierte Behauptung, dass die Beutelwölfe gefräßige Schafsräuber seien. In Wirklichkeit gingen die meisten gerissenen Schafe jedoch auf das Konto von verwilderten Hunden. Dennoch setzte in den 1830er Jahren die australische Regierung eine Belohnung von 25 Cent für jeden getöteten Tasmanischen Tiger aus. 2011 konnte eine Studie über die Beißkraft des etwa hundsgroßen Tieres eindeutig nachweisen, dass die Kiefer der Beutelwölfe in Wirklichkeit zu schwach waren, um größere Tiere wie Schafe zu reißen (…GreWi berichteten). Zudem setzte wahrscheinlich eine Krankheit der stark dezimierten Population der Tiere zu, welche sich in plötzlich zurückgehenden Abschussraten um 1906 abzeichnete. Trotz zahlreicher Bemühungen internationaler Zoos gelang es nicht, die Art in Gefangenschaft zu züchten und so vor der Ausrottung zu bewahren.Zeigen diese Aufnahmen ein Exemplar 2008 in Western Victoria?
Neben dem Beutelwolf hoffen die Forscher zudem mit Hilfe der Kameras auch weitere seltene Tiere vor Ort fotografisch nachweisen zu können. Bis wann die Foto-Expedition dauern soll, war bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung noch nicht bekannt.
…GreWi wird weiter berichten.
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