Künstlerische Darstellung eines Mars-Sees (Illu.).
Copyright: NASA
Troy (USA) – US-Raumfahrtvisionäre wollen einen Asteroiden gezielt auf den Mars lenken, um mit Hilfe der bei einem solchen Einschlag frei werdenden Impaktenergie einen großen See geschmolzenen Eises entstehen zu lassen, dessen Wasser tausende Jahre lang die Grundlage für eine Mars-Kolonie unter der Wasseroberfläche des Sees bilden soll. Geht es nach den Visionen des „The Lake Matthew Teams“, so könnte die Mission schon 2036 beginnen.
Wie die Ingenieure und Forscher kürzlich bekannt gaben, handele es sich bei ihrem „Mars Terraformer Transfer“ (MATT) um die erste auch wirklich schon mit heutiger Technologie „praktikable Erfindung“ zum Terraforming des Mars – also der Umwandlung der derzeitig noch lebensfeindlichen Marsumgebung in eine lebensfreundliche Umwelt.
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Hierzu soll ein als „Schäfer“ (Shepherd) bezeichneter kommerzieller Satellit einen marsnahen kleinen Asteroiden einfangen, in eine vorherberechenbare Umlaufbahn bringen und gezielt zur Kollision mit dem Roten Planeten bringen. Schon heute gäbe es mindestens sechs US-Firmen, die anhand anderer Projekte gezeigt hätten, dass sie in der Lage wären, einen solchen Shepherd-Satelliten zu bauen.
Bei dem Einschlag würde der Impaktor-Körper dann im frostigen Untergrundboden des Mars genügend Schmelzwasser erzeugen, um im eigenen, durch den Einschlag erwärmten Einschlagskrater einen mehrere tausend Jahre währenden See entstehen zu lassen.
Später soll dann eine bemannte Mission unter der Wasseroberfläche des neuen Mars-Sees, den die Visionäre schon heute auf den Namen „Lake Matthew“ getauft haben, eine erste, kuppelförmige Marsstation von Stadiongröße erstellen, die zusehends erweitert und ausgebaut werden kann.
Das Wasser des Sees reiche dann aus, um den Unterwasserkuppeln nicht nur den notwendigen Schutz vor der stellaren und kosmischen Strahlung – die aufgrund des fehlenden Magnetfeldes und der nur dünnen Atmosphäre die Marsoberfläche nahezu ungehindert trifft – sondern auch den für die Habitate notwendigen Druck – zu erzeugen. Letzterer Aspekt würde bei bisherigen „konventionellen“ Habitatkonstruktionen für deutlich höhere Material- und damit auch Transportkosten sorgen und ihr Wegfall dann Platz für mehr Marspioniere schaffen.
Computersimulation der geplanten Mars-Unterwasser-Habitate (Illu.)
Copyright: LakeMatthew.com
Durch die Auswahl eines geeigneten Impaktkörpers könne zudem zugleich eine Quelle wertvoller Metalle und Erden in die direkte Umgebung der Marskolonie gebracht und von dieser abgebaut und verwendet werden, deren Abbau sich Raumfahrtingenieure sowieso schon in relativ einfacher Form erhoffen, da diese dicht unter der Marsoberfläche vermutet werden.
…und natürlich haben sich die MATT-Visionäre schon jetzt die Rechte an einer entsprechenden Ausbeute und kommerziellen Nutzung gesichert – behaupten sie zumindest und verweisen auf potente Rechtsfirmen, die schon jetzt mit im Mars-Boot sitzen.
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