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Erste Bilder aus 1500 km Höhe zeigen neue Details der Ceres-Pyramide

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Draufsicht auf die sog. „Ceres-Pyramide“ aus 1.470 Kilometern Höhe.

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Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Köln (Deutschland) – Die Raumsonde „Dawn“ hat ihren nächsten Beobachtungsorbit nur noch 1.470 Kilometer über der Oberfläche des Zwergplaneten Ceres im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter erreicht. Die ersten Bilder aus dieser Distanz offenbaren Details in bislang unerreichter Qualität und Auflösung und zeigen u.a. den schon zuvor entdeckten pyramidenförmigen Berg in vielsagenden und zugleich rätselhaften Details.

„Einiges, was wir sehen, haben wir so noch nirgendwo sonst im Sonnensystem entdeckt“, kommentiert Prof. Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die neuen Bilder. „Außer auf der Erde – da gibt es ja fast alles.“

Die ersten Bilder aus dem so genannten HAMO-Orbit (High Altitude Mapping Orbit) zeigen eine laut DLR-Pressemitteilung „eine ‚Pyramide‘ mit ungewöhnlichen Hangrutschungen die auf der südlichen Hemisphäre zwischen den Kratern Kirnis, Rongo und Yalode steht (…GreWi berichtete), instabile Kraterwände und Gebirgsketten.“ Aufgenommen wurden die Fotos am 19. August 2015.

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„Über vieles können wir derzeit nur spekulieren“, so Jaumann. Woher etwa die hellen Streifen entlang des pyramidenförmigen Bergs stammen oder auch ob der Boden des Zwergplaneten aus unterschiedlichem Material besteht, sind Fragen, auf die die Planetenforscher derzeit mit Hilfe der immer besser werdenden Aufnahmen noch Antworten suchen.

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Detailaufnahme der „gestreiften Ceres-Pyramide“

Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Die neuen Aufnahmen zeigen den Pyramidenberg jetzt in drei Mal näher als im vorherigen Orbit und mit einer Auflösung von 140 Metern pro Bildpunkt (Pixel). „Wir blicken unter anderem von oben auf einen pyramidenförmigen, sechs Kilometer hohen (und zehn bis zwölf Kilometer durchmessenden) Berg, der auf einer Seite helle Streifen zeigt“, so der DLR-Wissenschaftler. „Der Berg muss bei seiner beträchtlichen Höhe also immens steile Hänge haben.“ Dennoch liegt am Berg-Fuß kaum Geröll. In direkter Nachbarschaft liegt ein Einschlagskrater, der bis an die Flanken des Berges reicht. „Vermutlich ist der Berg jünger als der Krater, aber um das genau festzustellen, müssen wir auf die Aufnahmen aus dem nächstniedrigeren Orbit warten und auf Daten des Spektrometers, das das Material der Oberfläche bestimmen soll.“

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Der Gaue-Krater auf Ceres

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Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Aufnahmen des sogenannten Gaue-Kraters zeigen, dass dieser zum Teil über einem kleineren und älteren Krater liegt. „Der Gaue-Krater hat an einer seiner Seiten viele Materialrutschungen zum Kraterinneren hin – die Wände sind also eher instabil“, deutet Jaumann die ersten Aufnahmen aus 1470 Kilometern Entfernung von der Oberfläche des Zwergplaneten. „Und in der Mitte selbst gab es wahrscheinlich auch Veränderungen, denn diese scheint sehr eben zu sein.“ Vergleiche man die Krater auf dem Zwergplaneten beispielsweise mit Kratern auf einem Gesteinskörper wie dem Mond, werde deutlich, dass die Kruste von Ceres nicht so stabil sein kann. Eine mögliche Erklärung für die ebene Fläche im Kraterinneren: Ehemals geschmolzenes Material könnte den Krater gefüllt haben. „Auf jeden Fall muss dort nach der Bildung des Kraters noch einiges passiert sein.“
Auch Detailaufnahmen aus dem Inneren des Urvara-Kraters zeigen Strukturen, die Fragen aufwerfen: Neben einer Bergkette sind feine Risse zu sehen, aber auch erneut Rutschungen am Kraterrand. „Dort scheint das Material in großen Blöcken abgebrochen und in Richtung Kraterinneres gerutscht zu sein. Die ungewöhnlich glatte Ebene habe sich wohlmöglich durch die Ablagerung von feinem Material, das vermutlich einmal geschmolzen war, gebildet, so die Forscher des DLR und der NASA. „Dies sind natürlich nur erste Vermutungen, über die wir im Missionsteam diskutieren werden“, erläutert Ralf Jaumann abschließend.

 

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Anhöhen im Innern des Cers-Kraters Urvara

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Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Jeweils elf Tage benötigt die Raumsonde Dawn, um die gesamte Oberfläche des Zwergplaneten zu erfassen und die Aufnahmen zur Erde zu senden – insgesamt sechs Mal soll dies geschehen, bevor sie dann in zwei Monate auch diesen Orbit verlässt. Dann, Ende Oktober, begibt sch Dawn bis Ende Januar 2016 in ihren letzten und dann niedrigsten Orbit in 375 Kilometern Höhe über der Planetenoberfläche. Während des Absinkens setzt die Raumsonde ihre Ionentriebwerke ein. Für die Kamera bedeutet dies eine zweimonatige Arbeitspause. Nach dem offiziellen Ende der Mission soll die Sonde dann stabil in diesem Orbit weiterhin um den Zwergplaneten kreisen – in sicherem Abstand, so dass der Zwergplanet nicht durch irdische Mikroben verunreinigt werden kann.

Anhand von derzeit mittels der Bilddaten aus dem vorigen Orbit in 4.400 Kilometern Höhe erstellten dreidimensionalen Geländemodellen und den Bildern aus dem aktuellen Orbit wollen die Forscher in den kommenden Wochen unter anderem vermessen, wie hoch und wie groß die unterschiedlichen Strukturen auf Ceres sind. „Dann steht die Lösung etlicher Rätsel an, sagt DLR-Planetenforscher Ralf Jaumann: „Wir wollen unter anderem gerne herausfinden, warum die Ebenen so flach sind oder auch wie sich die Pyramide gebildet hat.“

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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Andreas Müller

deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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