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Saturns „Todesstern“: Doch kein Ozean im Innern von Saturnmond Mimas


Cassini-Aufnahme des aufgrund seines charakteristischen Riesenkraters und in Anlehnung an „Star Wars“ auch als „Todesstern“ bezeichnete Saturnmond Mimas.

Copyright: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Tempe (USA) – Noch 2014 berichteten US-Astronomen, dass ein leichtes Wackeln des Saturnmondes Mimas, der aufgrund eines besonders großen Kraters gerne auch als Saturns „Todesstern“ bezeichnet wird, auf einen unter der äußeren Eiskruste verborgenen flüssigen Wasserozean hindeuten könnte. Jetzt haben neue Analysen ergeben, dass die alternative Erklärung für das Wackeln des Mondes die wohl Wahrscheinlichere ist.

„Die Cassini-Daten zeigen uns, dass irgendetwas im Innern von Mimas nicht so ist, wie es eigentlich sein sollte“, kommentierte Radwan Tajeddine vom Forschungsteam der NASA-Saturn-Mission „Cassini“ an der Cornell University 2014 und erklärte, dass von zahlreichen unterschiedlichen Erklärungen, nur ein verborgener Ozean oder aber ein gefrorener football-förmiger Kern das leichte Wackeln des Mondes erklären könnten. (…GreWi berichtete).

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Wie das Team um Alyssa Rose Rhoden von der Arizona State University aktuell in der Fachzeitschrift „Journal of Geophysical Research“ (DOI: 10.1002/2016JE005097) berichtet, haben sie anhand von Computermodellen errechnet, wie angesichts des 2014 errechneten 24 bis 32 Kilometer tiefen Ozeans, die Oberfläche des Mondes aussehen sollte.

Sollte Mimas in seinem Innern einen Ozean aus flüssigem Wasser verbergen, dann sollten sich auch an seiner Oberfläche Anzeichen dafür finden lassen. Diese Zeichen wurden bislang aber noch nicht entdeckt.

Mit einem Durchmesser von 396 Kilometern ist Mimas allerdings selbst zu klein, um sozusagen aus eigener Kraft innere Hitze erzeugen zu können, durch die der Ozean genügend erwärmt und somit flüssige gehalten werden könnte. Stattdessen könnte jedoch die derzeitig elliptische Umlaufbahn des Mondes für genügend wirkende Gezeitenkräfte sorgen, um so den Ozean zu verflüssigen.

Doch genau diese Gezeitenkräfte müssten – das zeigen die neuen Berechnungen – auch in der Oberfläche von Mimas gewaltige Risse und Gräben hinterlassen, wie sie etwa für die Ozeanmonde Europa und Enceladus charakteristisch sind – ja deren Gräben und Spalten noch deutlich übertreffen.

Da aber genau diese Oberflächenmerkmale nicht vorhanden sind, und die Mimasoberfläche mit Ausnahme seines auffallenden fast schon äquatorialen Kraters und der zahlreichen anderen Krater geradezu eben erscheint, schlussfolgern die Forscher, dass das Szenario eines inneren Ozeans auf Mimas als Erklärung für das leichte Wackeln des Mondes ausgeschlossen werden kann.

Mimas selbst entstand wohl vor etwas mehr als 4 Milliarden Jahren. Vor diesem Hintergrund sollte sich der Kern mittlerweile zu einem kugelförmigen Gebilde „entspannt“ haben. „Wenn der Kern nun aber ovoid ist, so würde dies bedeuten, dass er in einer Art urzeitlichen Zustand verblieben ist“, erläuterte Tajeddine schon 2014. Und auch das wäre eine faszinierende Schlussfolgerung.

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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