Geheimes Treffen in Harvard: Genetiker wollen künstliches menschliches Genom erstellen
Symbolbild. DNA
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Cambridge (USA) – Zwei US-Wissenschaftler haben Informationen über ein Geheimtreffen von 150 Genetikern an der Harvard University veröffentlicht. Auf diesem Treffen diskutierten die Teilnehmer u.a. Pläne zur Herstellung eines künstlichen menschlichen Genoms – also die Reproduktion menschlichen Lebens mit Hilfe von Chemikalien.
Wie die „The San Jose Mercury News“ unter Berufung auf Informationen der Biologe Drew Endy von der Stanford University und die Bioethikerin Laurie Zoloth Northwestern University berichteten, fand das geheime Treffen der Wissenschaftler am vergangenen Dienstag statt. Das auf dem Treffen diskutierte Ziel, so der zitierte Einladungstext, sei die Synthetisierung des menschlichen Genoms innerhalb der kommenden 10 Jahre.
Die beiden Whistleblower selbst erklärten ihren Schritt zur Bekanntgabe von Informationen über das Treffen mit der Überzeugung, dass ein Vorhaben mit derart moralischen und ethischen Implikationen „nicht hinter verschlossenen Türen“ diskutiert werden sollte.
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Die eingeladenen Teilnehmer wurden laut Informationen der „New York Times“ dazu angewiesen, keine Medienvertreter zu kontaktieren oder gar während der Veranstaltung über die diskutierten Inhalte zu twittern.
Nachdem die Informationen über das Treffen jedoch publik gemacht worden waren, verwehrte sich einer der Organisatoren der Veranstaltung, der Genetiker Prof. George Church, gegenüber der Zeitung gegen die Vorwürfe der Kritiker, das Ziel des diskutierten Projekts sei die Erschaffung von Menschen ohne biologische Eltern. Das wirkliche Ziel sei aber nicht die Erschaffung künstlicher, nicht biologischer Menschen, sondern lediglich von entsprechenden Zellen. Zudem sei das Projekt nicht alleine auf das menschliche Genom begrenzt und solle vornehmlich auf verschiedene Tiere, Pflanzen und Mikroben angewandt werden. Auch diene es hauptsächlich dazu, die bisherige DNA-Synthetisierung zu verbessern. „Die bisherigen Medienberichte zeichnen ein Bild, von dem ich nicht glaube, dass es dem Projekt gerecht wird.“
Auch verteidigte Church die Entscheidung, das Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen: Der Grund hierfür sei der ursprüngliche Plan der Organisatoren gerade im Sinne der Transparenz einen Fachartikel zum Treffen und seiner Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Fachjournal zu veröffentlichen.
Derzeit befinde sich das ursprünglich nach dem „Human Genome Projekt“ (HGP) als „HGP2: The Human Genome Synthesis Project“ bezeichnete, dann aber in „HGP-Write: Testing Large Synthetic Genomes in Cells“ umbenannte Projekt noch in der Planungs- und Finanzierungsphase.
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