Wird die NASA Beweise für hydrothermale Quellen auf Saturnmond Enceladus bekannt geben?
Künstlerische Darstellung der Cassini-Sonde beim Vorbeiflug über den Fontänen am Südpol des Saturnmondes Enceladus (Illu.).
Copyright: NASA
Washington (USA) – Einen Tag nachdem die NASA für den morgigen Donnerstag eine Pressekonferenz zu neuen Entdeckung über außerirdische Ozeane angekündigt hat (…GreWi berichtete), ist offenbar der bislang von der NASA selbst noch geheim gehaltene Inhalt der Entdeckung an die Öffentlichkeit gedrungen: Laut Medienberichten wird die NASA demnach morgen den Nachweis für hydrothermale Aktivität im unter einer kilometerdicken Eiskruste verborgenen Wasserozean auf dem Saturnmond Enceladus bekannt geben. Dieser Nachweis würde dann lebensfreundliche Zonen auf Enceladus ausweisen. Ein wichtiger Schritt für die Suche nach außerirdischem leben im Sonnensystem.
Wie die von der NASA unabhängige Webseite „Astrobiology.com“ berichtet, basiere der Nachweis auf der Messung des Wasserstoffanteils in den geysirartigen Fontänen aus der Südpolregion des Saturnmondes: „Die große Menge an Wasserstoff ist ein starker Hinweis für konstante hydrothermale Prozesse, innerhalb derer der verborgenen Ozean unterhalb der Enceladus-Oberfläche mit Gestein und organischen Verbindungen interagiert“, so das Portal und erläutert weiter, dass die vorhandene Menge an Wasserstoff in den Fontänen derart hoch sei, dass sie nur durch hydrothermale Aktivitäten erklärt werden könne: „Irgendetwas pumpt diese Stoffe an die Oberfläche.“
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Wie Astrobiology.com zu den jetzt veröffentlichten Vorabinformationen gekommen ist, geht aus der Meldung selbst nicht hervor – und eigentlich unterliegen derartige Details bis zur angekündigten Pressekonferenz auch einem Informationsembargo des die Ergebnisse veröffentlichenden Fachjournals. Auch auf der offiziellen NASA-Seite war bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung noch keine Bestätigung des Astrobiology.com-Artikels zu finden.
Astrobiology.com führt indes weiter aus, dass die Ergebnisse auf Messungen beruhen, die während des letzten Vorbeifluges der NASA-Sonde „Cassini“ am Enceladus im Oktober 2015 mit dem Ion and Neutral Mass Spectrometer (INMS) erstellt wurden.
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Tatsächlich gehören die leitenden Wissenschaftler der Cassini-Mission und konkret des INMS-Teams zu den Hauptrednern auf der angekündigten Pressekonferenz (…GreWi berichtete).
Hydrothermal Quellen vor dem Azoren.
Copyright: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen
Da zumindest auf der Erde hydrothermale Quellen, sogenannte „Schwarze Raucher“ – also Tiefseeschlote, an denen gemeinsam mit heißem Wasser auch eine Vielzahl an darin gelösten Mineralien und organischen Stoffen selbst am sonst kalten Grund der Tiefsee lebensfreundliche Bedingungen entstehen – als Quellen des Lebens gelten, könnte es durchaus sein, dass ähnliche Prozesse auch rund um die hydrothermalen Quellen auf Enceladus stattgefunden haben. Auf diese Weise könnten dann also lebensfreundliche Zonen innerhalb des Enceladus-Ozeans entstanden sein – und das dann weit außerhalb der klassischen lebensfreundlichen Zone unserer Sonne, die sich eigentlich nur zwischen den Umlaufbahnen von Venus und Mars erstreckt.
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