Israel sucht nach weiteren Schriftrollen am Toten Meer
Jerusalem (Israel) – 1947 sorgte die Entdeckung hunderter antiker Schriftrollen in Höhlen nahe der Ruinenstätte Khirbet Qumran für eine archäologische Sensation – handelte es sich doch um die ältesten erhaltenen Niederschriften biblischer Texte. Jetzt hat das israelische Innenministerium eine erneute umfangreiche Suche nach weiteren, bislang unentdeckten Schriftrollen in der Region angekündigt.
Wie Amir Ganor von der israelischen Antikenbehörde vorab gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press bekanntgab, werde die Suche schon im kommenden Dezember beginnen und die erste, großangelegte Suche nach weiteren „Qumran-Rollen“ seit der erfolglosen „Operation Scroll“ 1993 sein. Damals waren israelische Archäologen darum bemüht, weitere Schriftrollen ausfindig zu machen, bevor das Westjordanland teilweise unter palästinensische Kontrolle übergeben wurde.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den tägichen GreWi-Newsletter bestellen +
Hintergrund
Die Schriftrollen vom Toten Meer
Die Schriftrollen vom Toten Meer (auch Qumranschriften) wurden zwischen 1947 und 1956 in elf Felshöhlen nahe der Ruinenstätte Khirbet Qumran im Westjordanland entdeckt. Sie umfassen rund 15.000 Fragmente von etwa 850 Rollen aus dem antiken Judentum, die von mindestens 500 verschiedenen Schreibern zwischen 250 v. Chr. und 40 n. Chr. beschriftet wurden. Darunter sind etwa 200 Texte des späteren Tanach, die bislang ältesten bekannten Bibelhandschriften. Später wurden noch weitere antike Schriftrollen in Höhlen nahe dem Westufer des Toten Meeres gefunden.
Quelle: Wikipedia
Laut Ganor wisse man, dass noch weitere, bis zu 5.000 Jahre alte Schriftrollen existieren. Bislang seien zahlreiche Orte, an denen weitere Funde vermutet werden, noch nicht zugänglich gemacht worden.
Eine offizielle Bestätigung der geplanten archäologischen Expedition durch die israelischen Antikenbehörde liegt derweil noch nicht vor.
© grenzwissenschaft-aktuell.de