Schematische Skizze der bislang bekannten Grabkammern des Tutanchamun (blau) vor dem Hintergrund der reich verzierten Nordwand hinter der sich bislang unentdeckte und immer noch unerkundete weitere Kammern befinden (rosa).
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Kairo (Ägypten) – Wie das ägyptischen Antikenministerium exklusiv gegenüber Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) mitteilte, wird am kommenden Freitag, den 6. Mai 2016 eine dreitägige internationale Expertenkonferenz zu den Entdeckungen im Grab des Tutanchamun stattfinden, an deren Ende dann auch die neusten Radar-Scans und deren Auswertung präsentiert werden sollen.
Wie das Ministry of Antiquities auf Anfrage von GreWi bestätigte, findet die Konferenz am Grand Egyptian Museum (GEM) statt und nimmt ihren Höhepunkt am 8. Mai im National Museum of Egyptian Civilization (NMEC) mit der Veröffentlichung der neusten Scans aus dem Innern der Grabkammer.
Schon zuvor wurden die neuen Ergebnisse angekündigt, dann die Veröffentlichung jedoch mit Verweis auf weitere Untersuchungen aufgeschoben (…GreWi berichtete).
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Folgt man den bisherigen Interpretationen des ägyptischen Ministeriums und der beteiligten Archäologen um Professor Nicholas Reeves, so belegen schon die bisherigen Scans Durchgänge in Wänden der Grabkammer des Tutanchamun und dahinter liegende, bislang unbekannte weitere Hohlräume, die Objekte aus metallischen und organischen Materialien beinhalten (…GreWi berichtete).
Verbirgt die hier gezeigte, reich verzierte Nordwand in der Grabkammer des Tutanchamun nicht nur einen bislang verborgenen leeren Raum, sondern eine mit Schätzen angefüllte weitere Grabkammer?
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Laut der Theorie von Nicholas Reeves kann es sich bei den verborgenen Kammern eigentlich nur um das Grab eines Vorgängers Tutanchamuns handeln (…GreWi berichtete, siehe GreWi-Dossier u.). Doch wer genau das war, ist bis heute selbst unter Ägyptologen umstritten. Von den in Frage kommenden Persönlichkeiten Nofretete, Neferneferuaten und Semenchkare wurden jedoch bislang keine Gräber bzw. Mumien entdeckt.
Die Büste der Nofretete im Ägyptischen Museum zu Berlin.
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Hinter den drei Namen vermuten Reeves und auch andere Ägyptologen ein und dieselbe Person: Nofretete, die Gemahlin des einstigen „Ketzerkönigs“ Echnaton, der die bisherige Götterwelt des Alten Ägyptens durch den Kult der Aton-Sonnenscheibe ersetzt hatte.
Vor diesem Hintergrund und der späteren Rückkehr Ägyptens zu seinen alten Göttern, habe Nofretete vor der Regentschaft ihres Stiefsohns Tutanchamun nicht nur zweimal ihren Namen gewechselt, sondern auch selbst den Pharaonenthron bestiegen.
+ GreWi-Dossier +
Die Suche nach verborgenen Kammern im Grab des Tutanchamun
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