Selbst Mikroben dürften auf dem Mars selten sein
Selfie-Mosaik des NASA-Marsrovers „Curiosity“.
Copyright: NASA
Mesa (USA) – Während aktuelle Marsmissionen immer noch nach Beweisen für einstiges oder sogar heute noch aktiven Leben auf dem Mars suchen, gibt es von einer Sache, die zumindest zahlreiche mikrobische Varianten des irdischen Lebens antreibt, in der Marsatmosphäre mehr als genug: Dennoch – das zeigt eine aktuelle Berechnung – dürfte Leben, dass sich davon ernährt auf dem Roten Planeten nur selten zu finden sein.
Wie der Astrobiologe Steven Sholes von der University of Washington auf der derzeit in Mesa stattfindenden „Astrobiology Science Conference“ berichtete, ist die Marsatmosphäre bekanntlich ungewöhnlich reich an Kohlenmonoxid, von dem sich zumindest auf der Erde zahlreiche Mikroben ernähren, in dem sie es in Kohlendioxid umwandeln.
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Sholes hat nachgerechnet, wie schnell die Sonneneinstrahlung Kohlenmonoxid in der Marsatmosphäre erzeugt und wie schnell dieses auf die Marsoberfläche und bis unterhalb der Oberfläche gelangen kann, wo zumindest Mikroben – vor der schädlichen kosmischen und stellaren Strahlung geschützt – heute noch gedeihen könnten.
Auf dieser Grundlage berechnete er dann, wie viel mirkrobischer Biomasse dieses Kohlenmonoxid ernähren könnte, um dennoch die messbaren Werte in der Atmosphäre zu hinterlassen.
Das Ergebnis: Der Mars könnte nicht mehr als nur ein Milliardstel der irdischen Biomasse ernähren, bzw. nur für gerade einmal eine mikrobische Zelle pro Quadratzentimeter Marsboden genügen.
Zwar wäre es natürlich denkbar, dass anderer Mikroben andere Wege des Stoffwechsels nutzen, doch wäre es schon überraschend, wenn sich bei dem Überangebot an Kohlenmonoxid noch keine Mikroben – so vorhanden – dieses „kostenlosen Mittagsessens“ bediene, so der Forscher.
Selbst positive Schätzungen legen nahe, dass selbst die unwirtlichsten irdischen Umgebungen rund 100 mal mehr Zellen Kohlenmonoxid vertilgender Mikroben pro Quadratzentimeter Marsboden enthalten, fügte laut dem „New Scientist“ die Asrobiologin Tori Hoehler vom Ames Research Center der NASA abschließend hinzu: „Es wird also nicht einfach werden, solche Organismen – so sie überhaupt existieren – zu finden.“
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