Grafischer Blick auf das TRAPPIST-1-System (Illu.)
Copyright: ESO/Luis Calçada/spaceengine.org
Cambridge (USA) – Es war die astronomische Sensation im Frühjahr 2017: Gleich sieben erdartige Planeten umkreisen den kaum 40 Lichtjahre von der Erde entfernten Stern TRAPPIST-1 – mindestens drei davon sogar innerhalb dessen habitabler, also lebensfreundlicher Zone. Jetzt haben Exobiologen das System simuliert und zeigen auf, dass Leben – so es auf einem der sieben Planeten entstand – ebenso einfach wie schnell auch auf die anderen TRAPPIST-1-Planeten übergesprungen sein könnte.
Wie Astronomen um Mansavi Ligam und Abraham Loeb vom Harvard–Smithsonian Center for Astrophysics aktuell im Fachjournal „PNAS“ (DOI: 10.1073/pnas.1703517114) berichten, könnte das Leben sozusagen huckepack mit durch Asteroiden- und Kometeneinschlägen aus dem Planeten herausgeschlagenen und ins All katapultierten Felsbrocken von einem Planeten zum nächsten gewandert sein – ein Vorgang, der als Panspermie bzw. Lithopanspermie (die interplanetare Übertragung von Leben durch bzw. im Innern von Gesteinen) bezeichnet wird und von dem einige Forscher glauben, dass so ursprünglich auch das Leben vom Mars zur Erde gekommen sein könnte
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Laut der Studie ist der Abstand zwischen den TRAPPIST-1-Planeten um bis das Zehnfache geringer als jener zwischen Erde und Mars. Auf diese Weise steigt entsprechend die Effektivität des Materialaustauschs zwischen den Planeten und die Wahrscheinlichkeit für effektive Lithopanspermie im TRAPPIST-System wächst.
Bislang handelt es sich natürlich nur um eine Spekulation und mathematische Berechnungen, denn wir wissen über das TRAPPIST-1-System und seine Planeten noch viel zu wenig, als dass wir auf dortiges Leben schließen könnten. Zudem liefern auch erst die kommenden Teleskopgenerationen die notwendige Leistung, um eventuell Biomarker oder gar das Vorhandensein von Vegetation in dem System nachweisen zu können.
Dann allerdings ließe sich auch die Theorie von Loeb und Ligam überprüfen. So würden beispielsweise gleiche Werte des sog. Red-Edge-Vegetationsindexes, auf eine gemeinsame Herkunft der entsprechenden Pflanzen auf unterschiedlichen Planeten hindeuten.
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