Astronomen zuversichtlich: ‚Planet Nine‘ könnte schon binnen 16 Monaten gefunden werden
Die Umlaufbahnen von mindestens sechs der entferntesten Objekte im äußeren Sonnensystem, bzw. im Kuiper-Gürtel, weisen eine bislang rätselhafte gemeinsame Ausrichtungsabweichung zu jener der Planetenebene auf. Ein Planet mit der rund 10-fachen Erdenmasse und auf einer entgegengesetzten, weiten und exzentrischen Umlaufbahn, würde diese merkwürdige Gemeinsamkeit erklären . (Illu.)
Copyright: Caltech/R. Hurt (IPAC); [Diagram created using WorldWide Telescope.]
Pasadena (USA) – Seit die Astronomen Scott Sheppard und Chadwick Trujillo 2014 anhand der Umlaufbahnen transneptunischer Objekte erstmals konkrete Hinweise für einen weiteren, noch unbekannten großen Planeten im äußeren Sonnensystem gefunden haben wollen, und Mike Brown und Konstantin Batygin dessen Existenz anhand gemeinsamer Umlaufbahneigenschaften von mehreren dieser Objekte mathematisch nachgewiesen haben wollen (…GreWi berichtete 1, 2), gilt ein endgültiger Nachweis bzw. die direkte Beobachtung und damit Entdeckung dieses als „Planet Nine“ bezeichneten, potentiellen neunten Planeten, als Heiliger Gral der Astronomie. Mike Brown hat sich nun erneut zuversichtlich gezeigt, dass der Planet schon bald gefunden werden wird.
Wie Brown auf dem gemeinsamen Jahrestreffen der American Astronomical Society’s Division for Planetary Sciences (AASDPS) und der European Planetary Science Congress (EPSC) im kalifornischen Pasadena berichtete, sei er überzeugt davon, dass man schon Ende nächsten Jahres den Planeten gefunden haben wird: Derzeit wisse er von mindestens 8 bis 10 Gruppen, die aktuell fieberhaft nach „P9“ suchen.
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Aktuell konzentriert sich diese Suche auf das Eingrenzen der möglichen derzeitigen Positionen des Planeten am Himmel – so er denn tatsächlich existiert. Schließlich hätte eine Suche nach dem reinen Zufallsprinzip bei einem derart weit entfernten Planeten auf einer derart langen und elliptischen Umlaufbahn kaum eine Chance.
Derzeit, so scheint es, befindet sich P9 in der Nähe seines sog. Apohels, also seines sonnennächsten Punkt rund 1.000 Astronomische Einheiten (AE = Abstand Erde-Sonne) von der Sonne entfernt an einem Himmelsausschnitt „in der Nähe des Orion“ (…GreWi berichtete), der rund 400 Quadratgrad groß ist. Zum Vergleich: Der Vollmond nimmt – von der Erde aus betrachtet – gerade einmal 0,5 Grad des Himmels ein.
Sollte der beschriebene „Planet Neun“ etwa viermal größer sein als die Erde, so müsste er – an eben jenem vermuteten Punkt angelangt – mit einer Helligkeit von etwa +25 mit professionellen Hochleistungsteleskopen von der Erde aus gefunden werden können, zitiert „Space.com“ Mike Brown.
Brown und Batygin selbst hatten erst kürzlich gehofft, „ihren“ Planeten mit dem Subaru Teescope auf Hawaii finden zu können, da jedoch das Wetter ihnen einen Strich durch die Rechnung machte, hoffen sie nun auf eine weitere Beobachtungschance im kommenden Jahr (…GreWi berichtete). Zugleich gäbe es aber noch weitere „clevere Ideen, wie man den Planeten finden könne“ – Ideen, wie sie derzeit von anderen Team verfolgt würden.
GreWi-Kurzgefaßt
– Mike Brown, der vor rund einem Jahr mathematisch auf die Existenz eines bislang noch nicht direkt beobachteten und damit nachgewiesenen „neunten Planeten“ im Sonnensystem geschlossen hat, zeigt sich zuversichtlich, dass dieser Planet schon binnen der kommenden 16 Monate gefunden werden wird.
– Derzeit widmen sich 8-10 Team der Suche nach „Planet Nine“.
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