Die UKIRT-Teleskopaufnahme des Sterns „KIC 8462852″ zeigt eine auffällige Ausbuchtung zur Linken.
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Saarbrücken (Deutschland) – Nachdem sich in den letzten Stunden die Meldungen über ein angebliches und möglicherweise sogar intelligentes Signal aus Richtung des Sterns KIC 8462852 aufgrund einer Meldung auf „UniverseToday.com“ überschlagen haben, hat „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ den darin zitierten SETI-Astronom Dr. Gerald Harp kontaktiert und zu der Meldung befragt. Im GreWi-Interview korrigiert der Astronom die Aussagen des UniverseToday-Artikels nun und stellt fest, dass SETI bislang noch keine Signale von KIC 8462852 empfangen habe.
GreWi-Anmerkung vorab: Auch „Grenzwissenschaft-Aktuell“ hat – unter ausgewiesener Berufung auf „UniverseToday“ – über die darin geschilderten Aussagen von Dr. Gerald Harp berichtet. Zum Redaktionsschluss dieser Meldung (GreWi ist ein tagesaktueller Nachrichtenblog) lag noch keine Antwort von Seiten Harps vor.
Das Interview bzw. Harps Antworten wird im Folgenden unkommentiert wiedergegeben:
GreWi: Sehr geehrter Mr. Harp, durch die Zusammenstellung unter andern von Zitatbruchstücken entsteht anhand des „UniverseToday.com“-Artikels leicht der Eindruck, dass SETI ein „sonderbares periodisches Signal“ aus Richtung von KIC 8462852 empfangen hat, bei dem es sich nicht um die Kepler-Lichtkurve handelt. Ist das korrekt?
Dr. Gerald Harp
Copyright: seti.org
Harp: Nein! Mit dem „sonderbaren periodischen Signal“, wie der Autor des Artikels, Bob King, mich zitiert, berufe ich mich auf die Kepler-Lichtkurve. Wir (SETI) haben in dieser Sache und zu unseren Ergebnissen noch überhaupt keine öffentliche Erklärung abgegeben. Und genau das dürfen sie auch derart verstehen, dass wir angesichts dieser ganzen Situation auch nicht sonderlich aufgeregt sind.
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GreWi: Was hat es dann mit dem im UniverseToday-Artikel beschriebenen Fachartikel auf sich, den Sie und Kollegen vorbereiten?
Harp: SETI bereitet einen Fachartikel über unsere Beobachtungen vor. Das ist alles. Selbst wenn man nichts findet, ist es wichtig, ein Paper vorzubereiten, aus dem dann hervorgeht, was man getan hat, damit andere Wissenschaftler diese Prozesse nicht nochmals wiederholen müssen.
GreWi: Die von Kepler gemessene Lichtkurve ist ihrer Meinung dann also natürlichen Urpsrungs?
Harp: Ja, wahrscheinlich.
Aus einer Lichtkurve können wir keine Rückschlüsse darauf ziehen, ob es um einen Stern intelligentes Leben gibt oder nicht.
Ich habe dennoch einen kleinen Funken Hoffnung, dass unsere Beobachtungen zu KIC 8462852 doch noch Beweise für eine (dortige) außerirdische Intelligenz ergeben. Allerdings erwarte ich eher, das wir nichts finden werden.
GreWi: Mr. Harp, besten Danks für Ihre Informationen.
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