Sonde liefert neue Aufnahmen von Pluto
Pluto-Aufnahmen der NASA-Sonde „New Horizons“ vom 29. Mai bis 2. Juni 2015.
Copyright: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute
Boulder (USA) – Mit interplanetarem Vollgas rast derzeit die NASA-Sonde New Horizons auf den einst neunten Planeten unseres Sonnensystems Pluto zu. Während die Sonde diesen Mitte Juli in knapp 9.500 Kilometern Abstand passieren wird, zeigen die jetzigen Aufnahmen Pluto noch aus einer Entfernung von rund 48 Millionen Kilometern. Dennoch treten schon jetzt immer mehr Details der Oberfläche des bis zu 7,4 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernten Zwergplaneten zu Tage.
Wie die NASA berichtet, wurden die jetzt von Sonde übermittelten Bilder, die von der Teleskopkamera „Long Range Reconnaissance Imager“ (LORRI) aufgenommen wurden, vom 29. Mai bis zum 2. Juni 2015 aufgenommen und zeigen Pluto als eine „komplexe Welt mit sehr hellem und sehr dunklem Terrain und Flächen übergehender Helligkeit zwischen diesen Gebieten.“
Zur visuellen Umsetzung der Rohdaten in Bilder nutzen die NASA-Wissenschaftler um Alan Stern vom Southwest Research Institute eine Technik, die als Deconvolution bezeichnet wird. Weiterhin werden etwa der Kontrast verstärkt, um zusätzliche Details sichtbar zu machen. Da es durch dieses Verfahren aber auch zu digitalen Bildartefakten kommen kann, müssen die neuen Bilder fortwährend auch mit neueren Daten verglichen werden, damit sichergestellt werden kann, dass es sich bei potentiellen Oberflächenmerkmalen des Zwergplaneten nicht in Wirklichkeit um Strukturen handelt, die alleine durch den Bearbeitungsprozess entstanden sind.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den tägichen GreWi-Newsletter bestellen +
So bilde beispielsweise die unebene und teilweise stark von einer Kugel abweichende Form des Pluto auf den neuen Bildern nicht die Wirklichkeit ab, erläutert Stern. Diese entstehe aus der Kombination von Bilddaten und Variationen der Helligkeit unterschiedlicher Oberflächenregionen des Zwergplaneten.
Schon jetzt vermuten die Wissenschaftler, dass die helle Fläche auf den Bilder eine große Polkappe darstellen könnte. „Wir können auch bereits sehen, dass jede Seite von Pluto anders ist und dass die nördliche Hemisphäre deutliche dunkle Flächen aufweist, während sich sowohl die dunkelsten als auch die hellsten Regionen auf oder südlich des Äquators befinden. Warum das so ist, das ist eines der sich nun mehr und mehr abzeichnenden Rätsel.“
Schon Anfang Juli hoffen die Forscher dann auch auf erste spektroskopische Daten der Sonde, mit der die Eigenschaften der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen zusätzlich ergründet werden können.
© grenzwissenschaft-aktuell.de