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„UFOs“ verzögern Hochenergiebetrieb am CERN

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Blick in den LHC-Teilchenbeschleuniger am Kernforschungszentrum CERN nahe Genf

Copyright: CERN / cern.ch

Genf (Schweiz) – Pläne, den weltstärksten Teilchenbeschleuniger LHC am Europäischen Kernforschungszentrum CERN nahe Genf noch in diesem Jahr deutlich über den normalen Betriebszustand hinaus auf bislang unerreichte Energiemengen zu fahren, wurden nun auf das kommende Jahr verschoben. Der Grund für die Verzögerung der Hochleistungsexperimente sind UFOs.

Allerdings bezeichnen die CERN-Wissenschaftler damit keine unidentifizierten Flugobjekte im Sinne außerirdischer Raumschiffe, sondern „unidentified falling objects“, also „unidentifizierte fallende Objekte“ im Innern der Beschleunigertunnels.

Erst im vergangenen Frühjahr sollte der „Large Hadron Collider“ (LHC) nach einer zweijährigen Überarbeitungsphase wieder hochgefahren und mit der bislang unerreichten Energiemenge von bis zu 13 Tera-Elektronenvolt (TeV) betrieben (…GreWi berichtete).

 Wie die LHC-Forscher vergangene Woche auf einer Konferenz im slowenischen Lubljana berichteten, liefen die damaligen ersten Experimente jedoch nicht ganz wie geplant: „Der Prozess verläuft etwas langsamer als gehofft“, berichtete der CERN-Wissenschaftler Paul Collier. Wolken aus Elektronen, die durch ionisiertes Gas in den Strahlenkammern entstehen und besagte UFOs in Form mikroskopischer Staubpartikel, unterbrechen demnach die auf annähernde Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Teilchenstrahlen derart, dass der LHC derzeit nicht gleichmäßig und mit der geplanten vollen Energie betrieben werden könne, zitiert der „New Scientist“ die Forscher. Zwar seien ähnliche Probleme auch schon früher aufgetreten, doch vergrößere die erhöhte Energiemenge auch diese Probleme zusehends.

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Derzeit verzögern die Probleme die volle Inbetriebnahme des LHC voraussichtlich noch bis 2016.

„Die ersten drei Betriebsjahre des LHC, welche von der Entdeckung des Higgs Bosons gekrönt wurden, waren erst der Beginn unserer Reise“, sagt CERN Generaldirektor Rolf Heuer. „Wir hoffen, dass wir mit den neuen Daten Neues über unser Universum lernen können.“

Durch die nahezu verdoppelte Energiemenge hoffen die CERN-Wissenschaftler unter anderem in der Lage zu sein das Higgs Boson noch viel besser vermessen zu können. Noch aufregender seien allerdings „die Möglichkeiten jetzt etwas völlig Neues zu entdecken“, kommentiert Siegfried Bethke, Direktor am Max-Planck-Institut für Physik den Beginn der neuen Messphase: „Der LHC könnte uns zum Beispiel helfen zu klären woraus die Dunkle Materie besteht.“ Dunkle Materie macht den größten Teil der Materie im Universum aus, bislang ist allerdings nicht klar woraus sie besteht, weil sie anders als sichtbare Materie keine Strahlung abgibt, anhand derer sie sich untersuchen ließe.

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Andreas Müller
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