Vor der Wahl: Wie stehen Politiker der großen Parteien zur UFO-Frage

Lesezeit: ca. 3 Minuten


Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages.

Copyright: Deutscher Bundestag / Marc-Steffen Unger

Leipzig (Deutschland) – Drei Wochen vor der Bundestagswahl 2017 hat der UFO-Fachjournalist Robert Fleischer die Antworten zahlreicher führender Vertreter der großen Parteien auf seine Anfrage darüber veröffentlicht, ob diese sich für die Öffnung geheimer deutscher UFO-Akten einsetzen würden.

Zu den angefragten Politikern zählten laut Fleischer „sämtliche führende Politiker in Deutschland: Fraktionsvorsitzende der großen Parteien im Bundestag, deren Stellvertreter und zudem noch Bundespolitiker, die in wichtigen Ausschüssen für Außen- und Innenpolitik sowie Forschung und Verteidigung sitzen.“ Insgesamt gingen die Anfragen damit an 32 Politiker von der CDU, der SPD, den GRÜNEN, den LINKEN, der FDP, der AFD und der PIRATEN.

Allen Politikern stellte Fleischer wortgleich folgende Frage:
„Ich habe eine Frage, die die Informationsfreiheit in Deutschland berührt.

In 21 Ländern der Welt hat das Militär ehemals geheim gehaltene Unterlagen zu unidentifizierten fliegenden Objekten veröffentlicht. In fünf Ländern gibt es sogar staatliche UFO-Untersuchungsbehörden, wie z.B. in unserem Nachbarland Frankreich (1).

Im Gegensatz zu all diesen Ländern hat die deutsche Bundeswehr bislang keine Akten zu diesem Phänomen öffentlich gemacht (2).

Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestags vermutet, dass sich auch deutsche Stellen mit diesem Phänomen befasst haben bzw. befassen (3).

Hillary Clinton versprach während ihres Wahlkampfes u.a. am 24. März 2016 in der Jimmy Kimmel Talkshow, dass sie im Falle eines Wahlsieges amerikanische UFO-Akten öffentlich machen würde, solange dies die nationale Sicherheit nicht gefährde (4).

Das UFO-Thema ist in Deutschland sehr umstritten, weil einerseits von der Regierung kaum Informationen darüber zu bekommen sind und sich andererseits auf Grund des Informationsmangels zahlreiche Verschwörungstheorien darum gebildet haben. Darum möchte ich Sie fragen, ob Sie bereit sind, zur Versachlichung dieser Debatte beizutragen.

Werden Sie sich nach Ihrer Wahl in den Bundestag dafür einsetzen, dass deutsche Behörden und Ministerien ihre Akten über UFOs öffentlich machen?“

zu (1):
Die komplette Liste finden Sie in folgendem PDF-Dokument ab S. 10: www.exopolitik.org

zu (2):
vgl. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode. Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 9. Juni 2008 eingegangenen Antworten der Bundesregierung. BT – Drs. 16/9554 vom 13.06.2008, Frage 16)
vgl. www.abgeordnetenwatch.de

zu (3):
vgl. Bundestag, Wissenschaftliche Dienste, Ausarbeitung WD8-3000-104/2009, Seite 7 – abrufbar unter: fragdenstaat.de

zu (4):
vgl. Aussage von Hillary Clinton in der Jimmy-Kimmel-Show am 24.3.2016 – zu sehen etwa hier: www.youtube.com

Auf die 32 Anfragen erhielt Fleischer bislang insgesamt 17 Antworten.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen

Welcher Politiker welche Antwort gab, was Bundeskanzlerin Angela Merkel schrieb, warum Göring Eckardt als einzige Grüne eine negative Bewertung hielt und vieles mehr erfahren Sie im neuen ExoJournal – Spezial zur Bundestagswahl 2017:

Zusammenfassend berichtet er: „Während die Partei Die Linke geschlossen einer Öffnung von deutschen UFO-Akten zugeneigt ist, sagen sämtliche befragten CDU-Abgeordneten, dass es nichts zu veröffentlichen gäbe. Die Grünen sind mehrheitlich dafür, bei der SPD ist man sich uneins – die Hälfte ist eher dafür und die andere Hälfte eher nicht. Doch immerhin hat der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz das wohl stärkste Statement in Sachen Ufos geäußert, dass man je von einem deutschen Politiker gehört hat, und damit die Marschrichtung für seine Partei vorgegeben (…GreWi berichtete).

Das Ergebnis meiner kleinen, nicht-repräsentativen Umfrage spiegelt jedoch durchaus die Interessenlage der großen Parteien wider: Schließlich war es die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder, die das erste deutsche Informationsfreiheitsgesetz in die Realität umsetzte. Obwohl man Informationsfreiheit durchaus als ein liberales Ziel der FDP vermuten könnte, haben sich die freiheitlichen Demokraten in den letzten Jahren nicht besonders in dieser Angelegenheit hervorgetan.

Abschließend ergibt sich für Fleischer anhand der bislang vorliegenden Anfragen „also ein relativ klares Bild: Wer glaubt, dass es geheime deutsche UFO-Akten gibt und will, dass sie veröffentlicht werden, sollte entweder die LINKEN, die SPD oder die GRÜNEN wählen. Wem das egal ist, der kann auch CDU oder die FDP wählen.“

+ Das GreWi-Dossier zum Umgang von Bundesregierungen und Militärs mit UFO-Sichtungen und von UFO-Forschern und Journalisten veröffentlichten Aktenbeständen finden Sie HIER +

© grenzwissenschaft-aktuell.de