Anzeige
Anzeige
Anzeige

12.000 Jahre altes Grab einer Vampir-Schamanin in der Türkei entdeckt

Blick in das Grab der Vampir-Schaminin von Çemka Höyük.Copyright: Ergül Kodas et al., L'Anthropologie 2024
Blick in das Grab der Vampir-Schaminin von Çemka Höyük.
Copyright: Ergül Kodas et al., L’Anthropologie 2024

Mardin (Türkei) – Im Umfeld der jungsteinzeitlichen Siedlung Çemka Höyük in der Südost-Türkei haben Archäologen ein Grab entdeckt, in dem sie die sterblichen Überreste einer Schamanin vermuten. Weitere Merkmale deuten aber auch daraufhin, dass die Tote von der Wiederkehr aus ihrem Grab abgehalten werden sollte.

Wie das Team um Dr. Ergül Kodas von der Mardin Artukulu Üniversitesi aktuell im Fachjournal „L’Anthropologie“ (DOI: 10.1016/j.anthro.2024.103277) berichten, konnten sie das Grab auf eine Alter von etwa 12.000 Jahren datieren. Da die Frau in einer zusammengerollten Stellung, abgedeckt von einer Steinplatte und umgeben von unterschiedlichen Tieren beigesetzt wurde, vermuten die Archäologen, dass es sich um das Grab einer Schamanin handelt. Das Alter der Frau schätzen die Forscher auf zwischen 25 und 30 Jahre.

Erstmals auf das Grab stießen die Wissenschaftler bei Ausgrabungen unter dem Boden eines einstigen Lehmgebäudes in Çemka Höyük schon 2019. Frühere Studien hatten gezeigt, dass diese Art der Bestattung unter Gebäuden eine durchaus übliche Praktik der Jäger- und Sammler-Kultur war. Im Unterschied zu sonstigen Gräbern wurde die nun beschriebene Frau jedoch gemeinsam mit zahlreichen Tieren bestattet.

Da zur Zeit der Beisetzung der Frau die Menschen vor Ort noch keine Tiere hielten, handelte es sich offenbar um Wildtiere. Unter anderem fanden die Forscher in dem Grab und auf der Frau den Schädel eines Auerochsen, dessen Unterkiefer zu ihren Füßen platziert wurde. Zudem fanden sich im Grab Rebhuhn-Flügel, die Beine von Mardern und unterschiedlichen Schafsknochen.

Grafische Darstellung der Bestattung mit Markierungen der beigegebenen Tierknochen.Copyright/Quelle: Ergül Kodas et al., L'Anthropologie 2024
Grafische Darstellung der Bestattung mit Markierungen der beigegebenen Tierknochen.
Copyright/Quelle: Ergül Kodas et al., L’Anthropologie 2024

Die gesamte, sich von anderen Gräbern unterscheidende Grabsituation deutet für die Archäologen daraufhin, dass die hier beigesetzte Frau einen besonderen sozialen Status innehatte, es sich vermutlich um eine Schamanin handelte. „Natürlich können wir es heute nicht mehr genau wissen. Aber Umstände dieser einzigartigen Bestattung könnten darauf hindeuten, dass sie eine Rolle in der Beziehung zwischen der Welt der Menschen und der Tiere spielte, was darauf schließen lässt, dass sie möglicherweise das praktizierte, was wir heutzutage mit Animismus und Schamanismus in Verbindung bringen“, so die Archäologen.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +

Zugleich wisse man aber natürlich nicht, was diese Frau von den anderen unterschied. „Vielleicht war sie einfach eine ‚verrückte‘ oder ‚wahnsinnige‘ Person, die von den ‚Geistern‘ der anderen Welt berührt wurde und daher von der Mehrheit der Gemeinschaft auch gefürchtet war. Die Überreste des Auerochsen und die Kalksteinplatte sollten vielleicht sicherstellen, dass sie nicht von den Toten zurückkehrt.“

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Spektakuläre Neufunde am Grab der Schamanin von Bad Dürrenberg 16. September 2022
Archäologen finden schamanischen(?) Schlangen-Stab in Finnland 12. Juli 2021
Älteste Jagdszene der Welt belegt auch frühesten Glauben an das Übernatürliche 12. Dezember 2019
Bauarbeiten fördern bronzezeitliches Schamanen-Grab zu Tage 27. November 2017

Recherchequelle: L’Anthropologie

© grenzwissenschaft-aktuell.de

Anzeige
Artikeln teilen
Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
Unterstützen Sie die tagliche journalistische Arbeit an GreWi

Wenn Sie GreWi unterstützen möchten, so können Sie dies am besten mit einem freiwiliigen GreWi-Unterstützer-Abo tun – und erhalten dafür auch noch themenbezogenen Gegenleistungen und nehmen an allen unseren Buch- und Filmverlosungen teil.

Bücher von GreWi-Hrsg. Andreas Müller

Andreas Müller

Fachjournalist Anomalistik• Sachbuchautor • Publizist

Mehr auf Wikipedia

Deutschlands UFO-Akten: Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland …

Kornkreise. Geometrie, Phänomene, Forschung

Phänomen Kornkreise: Forschung zwischen Volksüberlieferung, Grenz- und Naturwissenschaft

Deutschlands historische UFO-Akten: Schilderungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene in…

Hol Dir Deine
GreWi-App!
app-store play.google.com
..zeig, dass Du
ein GreWi bist!
Shop