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20 Jahre ESA-Mission „Mars Express“ – So sieht der Mars wirklich aus

Neue Mosaik-Ansicht des Mars-Globus in „neuen“ Farben.Copyright/Quelle: ESA
Neue Mosaik-Ansicht des Mars-Globus in „neuen“ Farben.
Copyright/Quelle: ESA

Berlin-Adlershof (Deutschland) – Aufgrund seiner mehrheitlich rötlichen Färbung wird der Mars seit Jahrzehnten auch als der “Rote Planet” bezeichnet. 20 Jahre Erkundung des Mars durch die europäische Mission „Mars Express“ liefern nun eine neue Ansicht unseres Nachbarplaneten. Das neue Bild vom Mars ist gar nicht mehr nur so rot wie bislang geglaubt.

Wie die europäische Raumfahrtagentur ESA aktuell berichtet, wurden Höhenaufnahmen der Mars Express High Resolution Stereo Camera (HRSC), die die Planetenoberfläche aus einer Höhe von 4.000 bis 10.000 Kilometern zeigen, zu einem gewaltigen Globus-Mosaik des Planeten zusammengesetzt.

„Für gewöhnlich werden derartige Abbildungen im Großmaßstab (die Sonde umkreist den Mars normalerweise in nur 300 Kilometern Höhe) nur für die Darstellung von Wettermustern genutzt“, so die ESA. „Das es auf dem Mars aber kaum atmosphärische Phänomene gibt, liefern uns diese Aufnahmen nun ein wunderschönes Bild von der Planetenoberfläche.“

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Durch die Verstärkung lokaler Kontraste unter Einbeziehung von Farbreferenzen zeigen sie neuen Aufnahmen nun, dass der Mars alles andere als in ein monochromes Rot getaucht ist. Der Mars präsentiert sich damit erstmals in einer bislang unbekannten und deshalb fast schon unwirklich erscheinenden neuen Echtfarbenansicht.

Hintergrund
Nicht nur der Mars erscheint in neuen, echteren Farben: Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte das Team um Professor Patrick Irwin von der University of Oxford überarbeitete Ansichten der Planeten Neptun und Uranus.

Deren Farberscheinen war jahrzehntelang von den ersten Aufnahmen durch die Voyager-Sonden Mitte der 1980-er Jahre geprägt, deren Farben jedoch nicht aufeinander angepasst wurden, weshalb sich die Vorstellung von einem deutlich dukelblaueren Neptun und einem hell-grünlich-blauen Uranus durchsetzte. Gemeinsam mit seinen Kollegen und Kolleginnen hat Irwin die tatsächlichen Farben der beiden äußeren Planeten nun mit gleichen Werten kalibriert. Das jüngst im Fachjournal „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society” (DOI: 10.1093/mnras/stad3761) veröffentlichte Ergebnis zeigt nun, dass die beiden Planeten sich in ihrer Färbung erstaunlich ähnlich sind und beide in Wirklichkeit in einem einander sehr ähnlichen hellgrünlichen Blau erstrahlen (s. Abb.).

Aus den neuen Farben der Marsoberfläche lassen sich nun auch Informationen über die Zusammensetzung des Planeten ablesen: Während die auch weiterhin weitflächig dominierenden rote Färbung von hohen Eisenoxid-Anteilen verursacht wird, erscheinen anderenorts große Teile nun mehr dunklen und in Blautönen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Wasser, sondern um grau-schwarze Basaltsand-Ablagerungen vulkanischen Ursprungs, die sich hier und da abgelagert haben und teilweise große Dünenfelder in Einschlagskraterebenen bilden.

Auch Material, das einst von Wasser verwittert wurde, zeichnet sich – nun jedoch in helleren Tönen – von der sonst rötlichen Umgebung ab. „Die am weitesten verbreiteten, von Wasser verwitterten Mineralien sind Tonerden und Schwefelminerale, die sich als helle Farbtöne abzeichnen und vom OMEGA-Spektrometer an Bord des Mars-Express festgestellt wurden. Das Vorhandensein dieser Mineralien verweist auf vor langen Zeiten vorhandenes flüssiges Wasser, das das Gestein nach und nach verwittere und bedeutende Tonerdenschichten wie das Mawrth Vallis ablagerte.“

Detailansicht des Vallis Marineris.Copyright/Quelle: ESA (dt. grewi.de)
Detailansicht des Vallis Marineris.
Copyright/Quelle: ESA (dt. grewi.de)

Sulfatmineralien sind hingegen etwa im gewaltigen Valles Marineris-Cannyonsystem zu erkennen, werden hier aber auch hier und da von dünnen Schichten aus dunklem Sand überlagert und somit auch teilweise verdeckt. Diese Ablagerungen künden von einer Zeit, in der die Marsumgebung vermutlich wesentlich lebensfeindlicher war als zu den wässrigen Zeiten des Planeten.




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Recherchequelle: ESA

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Andreas Müller
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