Freiburg (Deutschland) – Nicht nur im deutschsprachigen Raum gilt sie als Pionierin der Parapsychologie: Fanny Moser (1872 – 1953). Zum 150. Geburtstag veranstaltet das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene IGPP) in Freiburg am 23. Juni 2023 unter dem Motto „Science und Séance“ ein Symposium an der Universitätsbibliothek Freiburg.
Das Symposium würdigt eine unkonventionelle Wissenschaftlerin und erste Mäzenin der Freiburger Spukforschung, die in der Parapsychologie die Wissenschaft der Zukunft sah. Im Rahmen des Symposiums verleiht das IGPP auch den mit 3.000 Euro dotierten „Fanny-Moser-Preis 2023“ für herausragende Arbeiten zum Thema Spuk (…GreWi berichtete). Die Auszeichnung geht Eveline Szarka von der Universität Heidelberg, die im Anschluss an die Verleighung über ihre mit dem Preis gewürdigte Arbeit „Spuk in der reformierten Schweiz“ (16. bis 18. Jahrhundert) vortragen wird.
Hintergrund
Dr. Fanny Moser (1872–1953) studierte (als eine der ersten Frauen) in Freiburg, Zürich und München Medizin und Naturwissenschaften und promovierte1902 mit einer zoologischen Arbeit. 1914 nahm sie an einer okkulten Sitzung teil und wurde Zeugin einer spektakulären Tischlevitation, die ihr naturwissenschaftliches Weltbild nachhaltig erschütterte. In den folgenden Jahrzehnten unternahm Fanny Moser, gestützt auf eine einzigartige Quellensammlung und Forschungsbibliothek, eine kritische Sichtung und Aufarbeitung des Gesamtgebietes von Mesmerismus, Hypnotismus, Spiritismus, Okkultismus und früher parapsychologischer Forschung bis in die 1930er Jahre hinein, was zur Publikation ihres Hauptwerkes Okkultismus – Täuschungen und Tatsachen (München 1935, Reprint 1977) führte. Zusammen mit ihrem 1950 veröffentlichten zweiten großen Buch Spuk – Irrglaube oder Wahrglaube? Eine Frage der Menschheit (Zürich, 1950; Reprint 1977) hinterließ Fanny Moser – in historischer Sicht – zwei Hauptwerke zur deutschsprachigen parapsychologischen Forschung.Zum Thema
Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos, bedarf aber einer Anmeldung über: moser-symposium@igpp.de
Das Programm
14.00 Begrüßung
14.15 Ina Schmied-Knittel: Science und Séance. Leben und Wirken von Fanny Moser
14.45 Roger N. Balsiger: Zwei ungleiche Schwestern. Fanny und Mentona Moser
15.45 Birgit Heidtke: „Der lange Weg“ zur Akademie. Berufswege und Lebensentwürfe von Wissenschaftlerinnen und Studentinnen im frühen 20. Jahrhundert an der Universität Freiburg
16.15 Michael Nahm: Fanny Moser und die Quallen
17.15 Eberhard Bauer & Walter von Lucadou: Fanny Moser, Hans Bender und der Spuk
18.15 Verleihung des Fanny-Moser-Preises an Eveline Szarka
18.30 Eveline Szarka: Spuk in der reformierten Schweiz (16. bis 18. Jahrhundert). Wahrnehmung, Deutung, Bewältigung
– Den Flyer zur Veranstaltung als PDF-Datei finden Sie HIER
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Ausschreibung zum „Fanny-Moser-Preis 2023“ für herausragende Arbeiten zum Thema Spuk 21. November 2022
Recherchequelle: IGPP
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