Ägyptologen finden erstmals Beweise für die Nutzung von Rampen beim Pyramidenbau
Hatnub (Ägypten) – Nördlich von Luxor haben ägyptische Archäologen eine Entdeckung aus der Zeit des Baus der Großen Pyramide von Gizeh gemacht, die sie für die ersten direkten und physischen Beweise dafür halten, dass zum Transport von Steinen aus den Steinbrüchen durch die Wüste Rampen verwendet wurden.
Wie das ägyptische Antikenministerium berichtete, handelt es sich bei der nahe Hatnub entdeckten Struktur um die Reste eine schräg verlaufenden Rampe, mit zwei Stufen und zahlreichen Pfostenlöchern zu beiden Seiten, mit deren Hilfe und mit Seilen und Menschenkraft, gewaltige Blöcke auf Schlitten bergauf transportiert werden konnten.
Rampen, so die Bekanntgabe, seien damit nachgewiesenermaßen die Antwort auf die Frage, wie die Steine transportiert wurden. Auch wenn dies schon zuvor von Archäologen und Ingenieuren angenommen wurden, fehlte bislang der physische, archäologische Beweis.
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Neben der Rampe selbst entdeckten die Archäologen vor Ort auch mehr als 100 Felsgravuren und -zeichnungen, die sich auf die Organisation der Arbeiter und der Bauabschnitte beziehen. Hatmub selbst war Heimat von Saisonarbeiter und eines der größten altägyptischen Alabaster Steinbrüche. Während die Pyramiden selbst aus Kalkstein erbaut wurden, stellte Alabaster den Baustoff für zahlreiche Statuen, Böden und Wandverkleidungen dar.
Die Rampe selbst datieren die Archäologen zudem in die Zeit der Herrschaft von Pharao Cheops und damit in jene Zeit, als die Große Pyramide – laut Datierungen der klassischen Archäologie – errichtet sein soll.
„Die Entdeckung zeigt uns, dass die Alten Ägypter spätestens seit der Regierungszeit Cheops‘ wussten, wie man gewaltige Steinblöcke mit Hilfe von Rampen transportieren konnte, und es ist davon auszugehen, dass dieses Wissen damals dann auch zum Bau der Pyramiden selbst genutzt wurde“, so Yannis Gourdon vom Institut Français d’Archéologie Orientale gegenüber „LiveScience.com“.
Schon 2014 hatten Archäologen anhand eines Wandgemäldes aus dem Grab des Djehutihotep (s. Abb. l.) nicht nur auf die Nutzung von Schlitten zum Transport von Kolossalskulpturen geschlossen, sondern auch anhand der Abbildungen und mittels Experimenten vermutet, dass der Sand vor diesen Schlitten mit Wasser benässt wurde, um so Transportenergie einzusparen und damit die eigentlich notwendige Arbeitskraft zu halbieren (…GreWi berichtete).
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