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Archäologen finden Belege für das älteste Ritual der Welt

Eine der beiden rituellen Feuerstellen in der Cloggs Cave.Copyright: Monash University; the Gunaikurnai Land and Waters Aboriginal Corporation
Eine der beiden rituellen Feuerstellen in der Cloggs Cave.
Copyright: Monash University; the Gunaikurnai Land and Waters Aboriginal Corporation

Clayton (Australien) – In einer von jeher von australischen Ureinwohnern genutzten Höhle haben Archäologen 12.000 Jahre alte Überreste von Artefakten gefunden, die einem offenbar noch bis Ende des 19. Jahrhundert praktiziertes Ritual der Aborigines gleichen.

Wie das Team um Bruno David vom Monash Indigenous Studies Centre an der Monash University gemeinsam mit Vertretern der lokalen Aborigines aktuell im Fachjournal „Nature Human Behaviour“ (DOI: 10.1038/s41562-024-01912-w) berichtet, handelt es sich um zwei kleine Feuerstellen im Innern der Cloggs Cave an der australischen Südküste. Teil der 12.000 Jahre alten Feuerstellen sind auch zwei auffallende, bearbeitete und mit tierischem Fett eingeriebene Holzstöcke.

Das Arrangement des Fundes gleicht in auffallender Weise einem überlieferten Ritual der Gunaikurnai, die mit tierischem oder menschlichem Fett eingeriebene Stöcke in ein Ritualfeuer gaben, um damit einer anderen Person durch einen Fluch zu schaden. Das Ritual wurde zuletzt von Anthropologen im späten 19. Jahrhundert vor Ort dokumentiert.

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Archäologische Untersuchungen der Höhle in den 1970-er Jahren hatten gezeigt, dass die Cloggs Cave offenbar nie als Wohn- und Schlafstätte, sondern ausschließlich zu rituellen Zwecken genutzt wurde. Die ältesten Funde konnten auf ein Alter von 25.000 Jahre datiert werden. Die jüngsten Funde sprechen dafür, dass die Höhle mindestens noch bis vor 1.600 Jahren besucht und genutzt wurde.

Die beiden Feuerstellen konnten die Archäologen und Archäologinnen um David anhand der Radiokarbondatierungsmethode (C 14) auf ein Alter von zwischen 11.930 und 12.440 Jahren datieren. Es handelt sich somit auch um die ältesten hölzernen Artefakte, die bislang auf den australischen Kontinent gefunden wurden.

Die Fundsituation der beiden Feuerstellen in der Cloggs Cave.Copyright: Monash University; the Gunaikurnai Land and Waters Aboriginal Corporation
Die Fundsituation der beiden Feuerstellen in der Cloggs Cave.
Copyright: Monash University; the Gunaikurnai Land and Waters Aboriginal Corporation

Laut den Archäologen und Archäologinnen handelt es sich bei den beiden Stöcken nicht nur um gewöhnliches Feuerholz, sondern um auffällig bearbeitete, geglättete und offenbar gezielt zugeschnittene Stöcke, die schlussendlich zudem mit menschlichem oder tierischem Fett bestrichen wurden. Der Umstand, dass in der Höhle und in und an den beiden Feuerstellen keinerlei Reste von Nahrung gefunden werden konnte und sich in beiden Feuerstellen jeweils nur ein einziger und offenbar gezielt platzierter Stock fand, deuten die Forschenden gemeinsam mit den Aborigine-Vertretern der Gunaikurnai Land and Waters Aboriginal Corporation als deutlichen Beleg dafür, dass es sich hier um einen rund 12.000 Jahre alten Zeremonialort handelt, dessen Ritual dann vermutlich noch über mehr als 500 Generationen bis in jüngste Zeit weitergereicht wurde.

Sowohl für die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen als auch für die Mitglieder der Gunaikurnai zeigen die Funde, wie uraltes Wissen und modernen Wissenschaft Hand in Hand gehen können, um sowohl das traditionelle Wissen ergründen und zu bewahren sowie neues Wissen über die Geschichte zutage zu fördern.

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Recherchequelle: Nature.com, Monash.edu, Gunaikurnai.org

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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(Kornkreisforscher)

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