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Auf dem Mond gibt es vermutlich viel mehr Wasser als bislang gedacht

Symbolbild: Blick zum Mond Copyright: A. Müller für grenzwissenschaft-aktuell.de
Symbolbild: Blick zum Mond
Copyright: A. Müller für grenzwissenschaft-aktuell.de

Oakland (USA) – Wasser in Form von am Grunde von immerdunklen Mondkratern gefangenem Eis, dürfte auf unserem Erdtrabanten in deutlich größeren Mengen gebunden sein als bislang angenommen.

Wie Lior Rubanenko, Jaahnavee Venkatraman und David Paige von der University of California aktuell im Fachjournal „Nature Geoscience“ (DOI: 10.1038/s41561-019-0405-8) berichten, untersuchten sie in ihrer Studie die Ähnlichkeiten zwischen Eis auf dem innersten Planeten Merkur und Schattenregionen auf dem Erdenmond.

Frühere Studien, die Daten aus dem Arecibo Observatorium und auch der NASA-Raumsonde MESSENGER verwendeten, hatten bereits gezeigt, dass es an den Merkurpolen Kraterbereiche gibt, die von der Erde aus fortwährend beschattet erscheinen. Auch Daten der Merkur-Sonde LCROSS, die absichtlich auf die Merkur-Oberfläche prallte, zeigten Wasserdampf- und Eisnachweise von Eisablagerungen von mehreren Metern Dicke in den Schattenkratern auf Merkur. Die Analysen zeigten auch, dass das Eis in den Kratern bestehen bleiben konnte, weil sie stets im Schatten liegen und so nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. In ihrer aktuellen Studie untersuchte das Forscher-Trio nun die Frage, ob ähnliche Strukturen auf dem Erdenmond auch Eis beherbergen könnten.

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Hierzu stellten die Wissenschaftler zunächst fest, dass der Mond und der Merkur eine ähnliche thermische Umgebung aufweisen und entdeckten auch, dass sowohl Merkur als auch der Mond Krater mit Anzeichen Materialansammlungen an deren immerschattigen Böden besitzen. Auf Merkur, das zeigten frühere Untersuchungen, handelte es sich bei diesem Material teilweise um Eis. Um herauszufinden, ob das Gleiche für den Mond zutrifft, werteten die Forscher als nächstes Daten aus, die 2.000 abgeschattete Krater auf Merkur und 12.000 ähnlich schattierte Krater auf dem Mond beschrieben.

Grafische Abbildung der Verteilung von Wassereis (blau) an der Oberfläche der Nord- und Südpole des Mondes, wie sie vom Moon-Mineralogy-Mapper-Instrument der NASA detektiert wurden. Copyright: NASA
Grafische Abbildung der Verteilung von Wassereis (blau) an der Oberfläche der Nord- und Südpole des Mondes, wie sie vom Moon-Mineralogy-Mapper-Instrument der NASA detektiert wurden. Copyright: NASA

Um Gemeinsamkeiten zu ermitteln, die auf Eis in den Kratern deuten könnten, verglichen die Forscher ihr Verhältnis von Durchmesser zu Tiefe miteinander. Dabei stellten sie fest, dass die Untiefen der Schattenkrater auf dem Merkur sehr ähnlich waren wie die Untiefen der Schattenkrater auf dem Mond.

Hieraus schlussfolgern die Autoren, dass es sich auch bei dem Material in den Mondkratern wahrscheinlich um Eis handelt. Sollte sich diese Folgerung bewahrheiten, so würde das bedeuten, dass Millionen von Tonnen Wassereis direkt zugänglich auf der Oberfläche des Mondes liegen – weit mehr, als die meisten Mondwissenschaftler dies bislang vermutet haben.

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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