Beeindruckende Windhose in Chichén Itzá: „Gefiederte Schlange“ tobt zur Tagundnachtgleiche vor der Pyramide des Kukulcán
Chichén Itzá (Mexiko) – Zu einem nahezu unglaublichen Naturspektakel ist es am 22. März 2019, also einen Tag nach der jährlichen Tagundnachtgleiche, unmittelbar vor dem Aufstieg zur Pyramide des Kukulcán gekommen, als zahlreiche Touristen eine beeindruckende Wind- und Staubhose vor dem Bauwerk beobachten und filmen konnten. Das Phänomen zeigte sich damit zeitnah zum „Schauspiel der gefiederten Schlange“, der symbolischen Herabkunft des Gottes Quetzalcoatl.
KORREKTUR 25.03.2019, 18:45h: Sachkundige Leser haben mich darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Windwirbel im aktuellen Video NICHT um eine Windhose (Tornado), sondern um einen sog Staubteufen (Dust Devil), also um eine Kleintrombe, handelt, deren Entstehungsbedingungen gänzlich anders sind als bei einer Windhose.
Alljährlich zur Tagundnachtgleiche (20./21. März und 22./23. September) zeigt sich auf der Nordseite der Pyramide auch ohne den diesjährigen Wirbelwind ein beeindruckendes Schauspiel, wenn der Schatten der gestuften Pyramidenkanten auf die Seitenwand einer der Treppen fällt und dabei der Eindruck entsteht, als würde sich eine Schlange hinabwinden.
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Tatsächlich enden denn auch nur die Seiten der nördlichen Treppe in zwei steinernen Schlangenköpfen, während die anderen Treppen diese Köpfe nicht aufweisen. Nicht zuletzt aus diesem Grund gehen die meisten Archäologen davon aus, dass dieser Effekt nicht nur schon den Erbauern der Pyramide bekannt war, sondern diese das Spiel aus Licht und Schatten mit der Wahl der unterschiedlichen Neigungswinkel von Pyramide und Treppe absichtlich herbeigeführt hatten.
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In diesem Jahr wurde der Eindruck zudem durch den Wirbelwindfinger unmittelbar vor der Pyramide auf eindrucksvolle Weise noch derart verstärkt, dass man sich als Betrachter beim Anblick der Aufnahmen kaum dem Eindruck eines buchstäblich göttlichen Schauspiels verwehren kann.
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Hintergrund
Kukulcán selbst ist der Maya-Name für Quetzalcoatl und damit für eine bedeutende Gottheit gleich mehrerer mesoamerikanischer Kulturen, etwa der Tolteken, der Azteken und Maya.Besonders in frühen Darstellungen wird Quetzalcoatl als Mischwesen (Zoomorph) aus Klapperschlange mit den Federn des heiligen Quetzalvogels dargestellt. Darstellungen der Gottheit finden sich auf Zahlreichen Monumenten, etwa in der Olmeken-Stadt La Venta, In Teotihuacán, oder als Reliefs auf der Fassade der Hauptpyramide von Xochicalco. Die Azteken selbst sahen Quetzalcoatl zudem als bärtigen und hellhäutigen Mann.
Während er bei den Tolteken als Haupt- und Schöpfergott verehrt und auch durch den Morgenstern als sein Herz symbolisiert wurde, galt Quetzalcoatl in der aztekischen Mythologie als der Gott des Windes, des Himmels, der Erde und ebenfalls als einer der Schöpfergottheiten. Er symbolisiert den Ozean. In Teotihuacán wurde er früh als Naturgott verehrt (Tempel des Quetzalcoatl). Sein wichtigstes Heiligtum lag in Cholula. Er galt als Herrscher des zweiten Weltzeitalters.
…Lesen Sie hier einen umfangreichen Hintergrundartikel über die zahlreichen Mythen, aber auch historischen und archäologischen Hintergründe von Quetzalcoatl – auch aus grenzwissenschaftlicher Sicht.
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