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Behandelten schon die alten Römer Glutenunverträglichkeit mit traditionell ostasiatischen Methoden Mitteln der TCM und Ayurveda?

Der Schädel einer vor 2000 Jahren vermutlich an den Folgen von Zöliakie im Alter von 18-20 Jahren verstorbenen Frau. Copyright: Angelo Gismondi u. Alessia D’Agostino et al. / Archaeological and Anthropological Sciences, 2020
Der Schädel einer vor 2000 Jahren vermutlich an den Folgen von Zöliakie im Alter von 18-20 Jahren verstorbenen Frau.
Copyright: Angelo Gismondi u. Alessia D’Agostino et al. / Archaeological and Anthropological Sciences, 2020

Rom (Italien) – Italienische Archäomediziner liefern nicht nur den vermutlich ältesten Nachweis für die als Zöliakie bezeichnete Glutenunverträglichkeit, sie zeigen auch, dass die Patientin ihr Leiden vermutlich mit Hilfe ostasiatische Heilmethoden wie TCM und/oder Ayurveda zu lindern versuchte. Das wiederum belegt, wie intensiv schon damals der kulturelle Austausch mit Ostasien gewesen sein muss.

Wie das Team um Angelo Gismondi und Allessia D’Agostino aktuell im Fachjournal „Archaeological and Anthropological Sciences“ (DOI: 10.1007/s12520-019-00962-w) berichtet, unterzogen sie den Schädel einer antik-römischen Frau, die wohl zwischen dem späten ersten und frühen zweiten Jahrhundert n. Chr. in Rom lebte einer Zahnsteinanalyse und konnten so die Ernährung der Römerin rekonstruieren.

Auf diese Weise können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigen, dass die Frau sich von glutenreichem Getreiden wie Triticeae und Aveninae ernährt hatte, die aufgrund einer genetischen Veranlagung der Frau für Zöliakie, diese für sie schädlich waren. Hinter der Erkrankung vermuten die Wissenschaftler sogar einen möglichen Grund für den frühen Tod und die degenerativen Spuren am Skelett der Frau.

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Darüber hinaus konnten die Forscher mittels Chromatographie und Massenspektrometrie nachweisen, dass die junge Frau mindestens einmal im Leben bestimmte pflanzliche Lebensmittel aufgenommen hatte, darunter ebenso verschiedene wie sehr spezielle Kräuter wie Brassicaceae, Mentha sp., Valeriana sp., Apiaceae, Asteraceae, Trauben oder Wein und  Honigtau bzw. Manna. Besonders überraschend war aber der Nachweis eines Markers von Curcuma sp. und Panax sp., berichten die Autoren. Die Verwendung dieser Wurzelsprossen sei bereits und gesondert aus der antiken orientalisch-ostasiatischen Medizin bekannt – etwa aus dem Ayurveda oder der sog. Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

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„Noch heute sind die beiden Mittel für ihre anregenden, entzündungshemmenden und immunregulatorischen Eigenschaften bekannt. Es ist also gut möglich, dass unsere Dame diese Mittel schon damals als gezielt Heilmittel genutzt hat, um den pathologischen Zustand zu lindern.

Die Entdeckung werten die Autoren als wissenschaftlichen Beleg dafür, dass es schon zur Zeit des römischen Kaiserreichs Handelsverbindungen zwischen dem Mittelmeer-Raum und Ostasien existierten. Mehr noch: „Unsere Entdeckungen bestätigen ethnobotanische und ethnopharmakologische Traditionen auf der Grundlage dieser Pflanzen, der deren Wirkung beschreibenden Texte und deren Anwendung in der römischen Heilkunde.“

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Quelle: Archaeological and Anthropological Sciences

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Andreas Müller
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