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Belege für Wasser auf dem Mars noch vor Hunderttausenden von Jahren

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Spuren von abfließendem Wasser, Gestein und Staub – sogenannte Muren – markieren die inneren Kraterwände des Istok-Kraters auf dem Mars.

Copyright: NASA/JPL/University of Arizona

Utrecht (Niederlande) – Heute gilt die Oberfläche des Mars als staubtrocken. Neuste Untersuchungen des Istok-Kraters zeigen nun jedoch, dass in regelmäßigen Abständen flüssiges Wasser vermischt mit Gesteins- und Staubpartikeln die Kraterwände in sogenannten Muren in das Innere hinabfloss. Das Überraschende: Die jüngsten Ströme mit flüssigem Wasser sind nach den Schätzungen der Wissenschaftler erst innerhalb der letzten eine Million Jahren erfolgt.

Wie das Team und Tjalling de Haas von der Universiteit Utrecht und den Planetenforscher Ernst Hauber vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) aktuell Fachjournal „Nature Communications“ (DOI: 10.1038/ncomms8543) berichtet, haben sie untersucht, wie viele solcher Muren in welchen zeitlichen Abständen notwendig waren, um die festgestellten Ablagerungen im Istok-Krater zu erklären.

Die jüngsten Ströme mit flüssigem Wasser sind nach diesen Schätzungen innerhalb der letzten eine Million Jahren erfolgt. „Nach geologischen Maßstäben ist das erst kürzlich“, betont de Haas. Die Muren im Istok-Krater gingen demnach seit seiner Bildung mit einer Häufigkeit ab, wie sie auch in extrem trockenen Gebieten auf der Erde festgestellt wurde.

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Für ihre Untersuchungen wählten die Planetenforscher den vergleichsweise eher jungen, gerade einmal eine Million Jahre alten Istok Krater in den mittleren südlichen Breiten des Mars und analysierten die Spuren von Muren aus Sand und Geröll an seiner Innenwand. „Mindestens anderthalb bis fünf Zentimeter Schmelzwasser sind für solche großen Muren notwendig“, erläutert Tjalling de Haas und führt weiter aus „Das bedeutet, dass die Schneeschichten im Krater mehrere Dezimeter dick gewesen sein müssen. Die Schneeschmelze hat dann zu flüssigem Wasser und der Bildung von Muren geführt.“

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Copyright: NASA/JPL/University of Arizona

Zu diesen Prozessen konnte es immer nur dann kommen, wenn die Rotationsachse des Roten Planeten um mehr als 30 Grad zur Sonne geneigt war und sich das Eis der Polarregionen in Richtung Äquator verlagert hatte. Der Mars ist dann über die Hälfte mit Schnee bedeckt, der teilweise an denjenigen Kraterwänden schmilzt, die dem Äquator und damit der Sonne zugewandt sind. Zu dieser Situation kommt es nur etwa alle 120.000 Jahre. Während beispielsweise die Erdachse eine konstante Neigung von etwa 23 Grad zur Sonne hat, was die Jahreszeiten verursacht, variiert die Neigung beim Mars in den letzten zehn Millionen Jahren zwischen 15 und 35 Grad und verursacht so große Klimaschwankungen.

Derzeit schmelze auf dem Mars allerdings nichts, erläutert Hauber abschließend „Und es könnte auch wieder einige Hunderttausend Jahre dauern, bis es wieder flüssiges Wasser dort gibt.“

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Andreas Müller
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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