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Biologen nutzen Dorset als Modell zur Suche nach Spuren einstigen Lebens auf dem Mars


Ein säurehaltiges Rinnsal am Dungry Head in der Lulworth Cove in der St Oswald’s Bay in Dorset.

Copyright: Imperial College London

London (Großbritannien) – In säurehaltigen Rinnsalen in der britischen Grafschaft Dorset haben Biologen Spuren von Fettsäuren und damit der Schlüsselbausteine biologischer Zellen ausfindig gemacht. Da es ähnliche säurehaltige Ströme auch auf dem Mars gab, deuten die Forscher diese Entdeckung als Indiz dafür, dass einst auch auf dem Roten Planeten Leben existiert haben könnte. Die in Dorset ermittelten Daten auf den Mars übertragend, schätzen die Forscher nun, dass es dort noch heute organische Materie gibt, die es zu entdecken gilt.

In den säurehaltigen Schwefelbächen in Dorset gedeihen zahlreiche Bakterienarten unter extremen Bedingen: „Einer dieser Orte, die St. Oswald’s Bay, ähnelt den Bedingungen auf dem Mars vor mehreren Milliarden Jahren“, erläutert Professor Mark Sephton vom Londoner Imperial College.

Aus diesem Grund wollen die Forscher die fraglichen Landschaften in Dorset nun als Modell zur Untersuchung der Frage nutzen, ob sich im nahegelegenen Felsgestein – und somit auch möglicherweise auf dem Mars – Spuren dieser Bakterien erhalten haben könnten. Das eisenreiche Mineral Goethit wandelt sich zu Hämatit, kommt auch auf dem Mars häufig vor und verleiht dem Planeten seine charakteristische rote Färbung. „Sollten sich in diesen eisenreichen Mineralien in Dorset Spuren von irdischen Leben finden, so könnten diese auch auf dem Mars Spuren einstigen mikrobischen Lebens erhalten haben“, so die Hoffnung der Forscher, die ihre Ergebnisse aktuell im Nature-Fachjournal „Scientific Reports“ (DOI: 10.1038/s41598-018-25752-7) veröffentlicht haben.

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Tatsächlich wurden die Wissenschaftler fündig und entdeckten im Goethit der St. Oswald’s Bay Mikroben wie auch Spuren fossilierter Hinterlassenschaften der Bakterien.

Übertragen auf den heutigen Mars und angenommen, dass in den Marssedimenten ähnlich viel Fettsäuren konzentriert sind, wie im untersuchten irdischen Gestein, könnten sich auf dem Mars heute noch 2.86×10hoch10 kg Fettsäuren im Marsgestein finden lassen. „Das entspricht in etwa dem Inhalt von 12.000 olympischen Schwimmbecken“, so Sephton.

Da frühere Missionen Hitze zur Suche nach Lebensspuren in Form von organischer Materie im Marsboden und Marsgestein nutzten, sei es nicht verwunderlich, warum hierbei gerade diese Spuren bislang nicht gefunden wurden: „Gerade diese Hitze könnte dazu geführt haben, dass die Mineralien mit jeglicher Form organischer Materie reagiert haben.“ Da jedoch die angewandte Hitze organische Stoffe gerade in den jetzt untersuchten Mineralien Goethit und Hämatit nicht zerstört, seien diese ideal für eine gezielte Suche nach Spuren einstigen Marslebens.

„Vor Jahrmillionen gab es auf dem Mars Wasser, weshalb es dort auch Leben gegeben haben könnte“, so Shepton. „Wenn es dort Leben gab, bevor das Wasser vertrocknete, so könnten sich seine Überreste vermutlich auch heute noch im Marsgestein erhalten haben. Bislang wurden diese aber noch nicht gefunden.“

„Die St. Oswald’s Bay ist ein heutiges Modell des Mikrokosmos des mittelalten Mars“, erläutert Mitautor Jonathan Tan. „Als die säurehaltigen Gewässer auf dem Mars austrockneten, hinterließen sie Goethitmineralien, die Fettsäuren bis heute als biologische Signaturen bewahrt haben könnten.“ Die Ergebnisse aus Dorset könnten zukünftigen Mars-Missionen nun den Weg bei der Suche nach Leben weisen, fügt Shepton hinzu und erläutert abschließend: „Wenn wir auf dem Mars Spuren des Lebens finden, so wird dies sicherlich in Form von Bakterien sein, die in extremen Umgebungen wie den Säurebächen auf der Erde gedeihen können.“

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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