Bis zu 2 Meter lang: Weltweit größte Riesen-Salamander-Art in China entdeckt

Museumspräparat eines kleineren Exemplars der nun als eigene Art beschriebenen Art von Chinesischen Riesensalamander beschriebenen Andrias sligoi. Quelle/Copyright: Zoological Society of London library
Lesezeit: ca. 2 Minuten
Museumspräparat eines kleineren Exemplars der nun als eigene Art beschriebenen Art von Chinesischen Riesensalamander beschriebenen Andrias sligoi. Quelle/Copyright: Zoological Society of London library

Museumspräparat eines kleineren Exemplars der nun als eigene Art beschriebenen Art von Chinesischen Riesensalamander beschriebenen Andrias sligoi.
Quelle/Copyright: Zoological Society of London library

London (Großbritannien) – Bislang galt der Chinesische Riesensalamander als eine einzige Art. Eine neue DNA-Analyse verschiedener Proben, teilweise anhand von Museumsbeständen, zeigt nun, dass es sich in Wirklichkeit um mindestens drei Arten handelt, von denen einen sogar eine Körperlänge von um die zwei Meter erreicht.

Wie das Team um Samuel Turvey von der Zoological Society of London aktuell im Fachjournal “Ecology and Evolution” (DOI: 10.1002/ece3.5257) berichtet, war bislang schon bekannt, dass bislang auf die Art Andrias davidianus reduzierte Chinesische Riesensalamander eine Größe von bis zu 1,8 Metern erreichen können.

Hintergrund
Gerade in Asien dürften Riesensalamander die Grundlage so mancher Sage und Legende um mystische Wesen, wie etwa dem japanischen Wasserundämon Kappa (s. Abb. l.), bilden.

Aber auch in europa gibt es Kryptozoologen, die auch hinter dem sog. Ungeheuer von Loch Ness eine gänzlich unbekannte Population von Riesensalamandern vermuten. Tatsächlich wäre ein derartiges Amphib die einzige biologische Variante, die auch die zahlreichen Berichte von Nessie am Land des Seeufers erklären könnte. Kritiker verweise hingegen auf die zahlreichen Sichtungen eines langen Halses bei Nessie. Diese wiederum erklären die Salamander-Vertreter mit einer möglichen Verwechselung des Schwanzes der dann entsprechend großen Lurchetiere.

Während die Tiere in freier Wildbahn sehr selten sind, werden sie zu Abermillionen in Farmen und Privatteichen gehalten. Diese Zuchttiere repräsentieren aber hauptsächlich die Art Andrias davidianus. Die anderen beiden Arten sind in der freien Natur nahezu ausgestorben.

Turvey und Kollegen haben in ihrer Studie insgesamt 41 Proben von unterschiedlichen Chinesischen Riesensalamandern untersucht, die aus vier unterschiedlichen Flussbecken in neun Chinesischen Provinzen stammten. Insgesamt entdeckten die Wissenschaftler drei unterschiedliche Arten aus Süd- Zentral und Ost-China.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +

Während die in der Region Huanghsan nachgewiesene Art noch benannt werden muss, haben die Forscher den Südchinesischen Riesensalamander auf den lateinischen Namen „Andrias sligoi“ getauft. Die neuen Daten legen nahe, dass es sich dabei um den größten Chinesischen Riesensalamander handelt, der bis zu zwei Metern Länger erreichen kann.

Grafische Darstellung von 1924 eines Japanisches Riesensalamanders (Andrias japonicus; siehe l.) und der nun beschriebenen chinesischen Art Andrias sligoi (M.u.r.) Quelle/Copyright: unbek. / Zoological Society of London library

Grafische Darstellung von 1924 eines Japanisches Riesensalamanders (Andrias japonicus; siehe l.) und der nun beschriebenen chinesischen Art Andrias sligoi (M.u.r.)
Quelle/Copyright: unbek. / Zoological Society of London library

Die Arten selbst scheinen sich vor 3,1 bis 2,4 Millionen Jahren voneinander getrennt zu haben, was mit der Entstehung der Gebirge des Hochlands von Tibet übereinstimmt. Vermutlich waren es auch diese sich damals erhebenden Gebirge, die die Arten voneinander trennten und die zuvor einzige Population in drei Arten aufspaltete.

Durch die Farmindustrie wurde Andrias davidianus in ganz China verteilt. Durch freigelassene und entwichene Tiere wurden die beiden zuvor lokal vorkommenden heimischen Arten in freier Wildbahn nahezu vollständig verdrängt.

© grenzwissenschaft-aktuell.de