Bislang beste Aufnahme von Ultima Thule
Laurel (USA) – Trotz US-Shutdown, unter dem auch die NASA lähmt, hat die US-Raumfahrtbehörde gestern die bislang hochauflösendste Aufnahme des Kuipergürtel-Objekts „Ultima Thule“ (2014 MU69 ) veröffentlicht, an dem die einstige Pluto-Sonde „New Horizons“ am Neujahrstag vorbeigeflogen war.
Wie die NASA gemeinsam mit der John Hopkins University und dem Southwest Research Institute (SwRI) berichtet, stammt die Aufnahme vom 1. Januar 2019 und zeigt die bislang deutlichste Aufnahme des selbst noch von Pluto 1,6 Milliarden Kilometer entfernten Doppelkörperobjekts im äußeren Sonnensystem.
Das Bild selbst wurde mit der Weitwinkel-MVIC-Komponente (Multicolor Visible Imaging Camera) des „Ralph-Instruments“ an Bord der Sonde aufgenommen. Es zeigt Ultima Thule aus einer Distanz von 6.700 Kilometern, als die Sonde um (12:26 Uhr EST) am 1. Januar und damit sieben Minuten vor der dichtesten Annäherung während des Vorbeifluges. Die Aufnahme hat eine Auflösung von 135 Metern pro Bildpunkt (Pixel). Allerdings wurde die Aufnahme von den Projektwissenschaftlern nachträglich geschärft, um feine Details hervorzuheben. (Dieser als Dekonvolution bekannte Prozess verstärkt dabei jedoch auch die Körnigkeit des Bildes, wenn es mit hohem Kontrast betrachtet wird.)
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Durch die leicht schräge Beleuchtung des Objekts treten neue topographische Details entlang der Tag-Nacht-Grenze (des sog. Terminators) hervor. „Zu diesen Details zählen zahlreiche kleine Gruben mit einem Durchmesser von bis zu 0,7 km“, berichtet die NASA und führt weiter aus. „Das große kreisförmige Element mit einem Durchmesser von etwa 7 Kilometern auf dem kleineren der beiden Körper scheint ebenfalls eine tiefe Depression zu sein. Es ist nicht klar, ob es sich bei diesen Gruben um Einschlagkrater oder um Merkmale handelt, wie sie aus anderen Prozessen hervorgingen. So könnte es sich beispielsweise auch um ‚Kollapsgruben‘ oder um das Ergebnis der Ausgasung flüchtiger Materialien.
Beide Körper zeigen auch viele faszinierende helle und dunkle Muster unbekannter Herkunft, die Hinweise darauf enthalten könnten, wie die beiden Körper vor 4,5 Milliarden Jahren während der Entstehung des Sonnensystems einst zusammenkamen. Eines der auffälligsten Merkmale davon sei der helle „Kragen“, der die beiden Körper voneinander trennt.
„Dieses neue Bild zeigt allmählich Unterschiede in der geologischen Beschaffenheit der beiden Körper von Ultima Thule, liefert zugleich aber auch neue Rätsel“, so der leitende Missionswissenschaftler Alan Stern vom Southwest Research Institute in Boulder, Colorado. „Im nächsten Monat wird es dann noch bessere Farbbilder und Fotos mit höherer Auflösung geben, von denen wir hoffen, dass sie die vielen Geheimnisse von Ultima Thule lösen.“
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