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Black Hole Moon: Ferne Zivilisationen könnten künstliche Schwarze Löcher als Kraftwerke nutzen

Künstlerische Darstellung eines künstlich erzeugten, kleinen Schwarzen Lochs in der Umlaufbahn eines fernen Planeten (Illu).Copyright: grewi.de (u.a. mit Vorlagen LoganArt via Pixabay.com)
Künstlerische Darstellung eines künstlich erzeugten und „gefütterten“ kleinen Schwarzen Lochs in der Umlaufbahn eines fernen Planeten (Illu).
Copyright: grewi.de (u.a. mit Vorlagen LoganArt via Pixabay.com)

Cambridge (USA) – Der ebenso renommierte wie mittlerweile in Teilen des wissenschaftlichen Mainstreams für seine Theorien zu außerirdischen Besuchern und UFOs auch umstrittene Harvard-Astronomieprofessor Avi Loeb präsentiert in einer neuen Studie eine nicht weniger gewagte Theorie: Ein kleines Schwarzes Loch in der Umlaufbahn eines fernen Planeten könnte ein Indiz für die dortige Existenz einer hochentwickelten Zivilisation sein. Diese Zivilisation könnte das Schwarze Loch gezielt zur Energiegewinnung und Müllentsorgung nutzen.

Die Idee baut auf dem 1971 von dem britischen Mathematiker Roger Penrose vorgestellten „Penrose-Prozess“ auf, bei dem Energie aus einem rotierenden Schwarzen Loch gewonnen werden könnte. Ins einem aktuell im Fachjournal „Research Notes of the AAS“ (DOI: 10.3847/2515-5172/ad6e7a) veröffentlichten Artikel geht Loeb jedoch noch einen Schritt weiter und schlägt vor, dass eine fortgeschrittene Zivilisation ein extrem kleines Schwarzes Loch von etwa 100.000 Tonnen Masse in einer Umlaufbahn um ihren Planeten künstlich erschaffen haben könnte, um mittels  der sogenannte Hawking-Strahlung dieses kleinen Schwarzen Lochs unendlich viel Energie zu erzeugen.

Hintergrund
Die von dem von dem britischen Physiker Stephen Hawking bereits 1975 postulierte und nach ihm benannte Strahlung basiert auf Konzepten der Quantenfeldtheorie und der allgemeinen Relativitätstheorie. Laut Hawking sollte sie immer dann entstehen, wenn Materie in die ein Schwarzes Loch umgebende Materiescheibe gerät und hier auf annähernde Lichtgeschwindigkeit beschleunigt wird. Experimentell oder durch Beobachtungen eindeutig nachgewiesen wurde die Hawking-Strahlung bislang noch nicht. Ein Grund für den bisherigen Nicht-Nachweis dürfte sein, dass die Strahlung relativ gering ausfällt und aus der Ferne nur entsprechend schwer detektierbar ist.

Zwar würde sich ein derart kleines Schwarzes Loch schon nach etwa einem Jahr selbst wieder auflösen, doch könnte es durch Zufuhr von Materie aufrecht erhalten werden. Laut Loeb würde ein solches Schwarzes Loch somit zum einen die Energieerzeugung auf perfekte Weise ermöglichen und zugleich als Müllverwertung dienen, da jegliche, dem Schwarzen Loch zugefügte Materie den Prozess zusehends befeuern würde. Obwohl nach kosmischen Maßstäben gering, würde die so erzeugte Energie dennoch ausreichend, um den Bedarf einer ganzen Zivilisation zu decken.

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Darüber hinaus könnte eine solche Konstruktion aus großer Entfernung als sogenannter Technosignatur einer fortschrittlichen außerirdischen Zivilisation erkannt werden könnte.

Diese Theorie ist zwar spekulativ und zumindest mit unserer eigenen Technologie noch lange nicht umsetzbar, jedoch basieren die Berechnungen auf anerkannten physikalischen Prinzipien, wie sie unter anderem von Stephen Hawking beschrieben wurden. Sollte Loebs Hypothese zutreffen, könnten künftige astronomische Beobachtungen möglicherweise Anzeichen für solche Schwarzen-Loch-Monde entdecken und damit eine neue Ära in der Suche nach außerirdischen Intelligenzen einleiten, die über derartige Möglichkeiten bereits verfügen.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
So könnten sich “Blaneten” auch um Schwarze Löcher bilden 4. August 2020
Bilden sich Planeten auch um Schwarze Löcher? 25. September 2019
Black Hole Sun: Leben auf Planeten um Schwarze Löcher möglich? 24. Januar 2016

Recherchequelle: Research Notes of the AAS

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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