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BLC1: ‚Proxima-Centauri-Signal‘ ist sehr wahrscheinlich irdischen Ursprungs

Symbolbild: Frequenzen und Signale (Illu.). Copyright: Breakthrough Initiatives
Symbolbild: Frequenzen und Signale (Illu.).
Copyright: Breakthrough Initiatives

Ann Harbour (USA) – Seit bekannt wurde, dass die SETI-Initiative „Breakthrough Listen“ bei Beobachtungen des sonnennächsten Sterns Proxima Centauri 2019 ein bislang unerklärtes Radiosignal aufgefangen hatte und dieses zahlreiche Tests für Kandidaten für ein intelligentes außerirdisches Signal überstanden hatte, diskutieren Astronomen wie Laien darüber, ob es sich tatsächlich um ein Signal einer nicht ganz so fernen, fremden Zivilisation handeln könnte. In einem Interview hat sich nun der „Breakthrough Listen”-Astronom Pete Worden in der Diskussion geäußert und erste Einblicke in kurz vor der Publikation stehende Fachartikel zum Signal erläutert.

Wie Worden im Interview mit „Space.com“ berichtet, stehen die Fachartikel, mit denen die Detektion und das Signal ausführlich erläutert und interpretiert werden, kurz vor der Überstellung an einschlägige Fachjournale. Hierzu erklärt der Forscher stark zusammenfassend: „Wir sind uns jetzt so gut wie sicher, dass es sich um eine Interferenz (also eine Störsignal irdischer Technologie) handelt.“

Pete Worden Copyright: NASA
Pete Worden
Copyright: NASA

Zwar könne er noch keine Details nennen, doch sehe man das Signal und die Diskussion als eine Art Wegweiser für zukünftige Detektionen: „Es ist das erste Mal, dass ein Signal unsere ersten grundlegenden Tests bei der Frage, ob ein Signal interessant ist, überstanden hat.“ Jetzt würden die Artikel nur noch intern begutachtet, bevor sie zur Veröffentlichung bei einem (noch nicht genannten) Fachjournal eingereicht werden sollen.

Der Signalkandidat „BLC1“ (Breakthrough Listen Candidate 1) unterstreiche einmal mehr die Notwendigkeit, dass mehrere voneinander unabhängige Instrumente eingesetzt werden müssen. Tatsächlich sei man gerade jetzt dabei, neben dem australischen Parkes Radioteleskop auch die erste Phase der südafrikanischen MeerKAT-Teleskopanlage im Rahmen des Square Kilometer Array (SKA) miteinzubeziehen, die dann schon in den kommenden Monaten koordiniert mit Parkes auf die Suche nach weiteren Signalen gehen soll. Hinzu lerne man von solchen Fällen, auf was man sich bei potenziellen Technosignaturen ferner Zivilisationen einstellen müsse, so der Astrophysiker.

Tatsächlich sei nicht nur das Parkes-Teleskop, an dem vor Jahren bereits ein Kantinen-Mikrowellenofen den Forschern einen Streich gespielt hatte (…GreWi berichtete), vor derartigen Störsignalen nicht gefeit, sondern grundsätzlich alle Radioteleskope. „Es gibt einfach unheimlich viele potenzielle Störquellen. Die Lösung für dieses Problem liegt in der simultanen Nutzung zweier oder mehrerer Teleskope. Deshalb müssen wir auch so schnell wie möglich ein weiteres südliches Teleskop online bringen.“

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Worden unterstreicht, dass die Detektion und das Signal weiterhin für die zukünftige Suche nach intelligenten Signalen wichtig waren und sind. „Das eigentlich einzige Problem war, dass Informationen über Ortung (durch den Bericht im „The Guardian“) an die Öffentlichkeit gelangten, noch bevor die Auswertungen und Untersuchungen überhaupt abgeschlossen waren. (…) Daran müssen wir wohl noch arbeiten. Denn ganz gleich, wie interessant ein Signal erscheinen mag, zunächst ist es immer ein loses Signal, dass es zuerst durch weitere Instrumente zu bestätigen gilt.“ Erst wenn der Legitimationsprozess erfolgreich abgeschlossen ist, sollte man auch darüber öffentlich sprechen.




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Quelle: Space.com

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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