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Botaniker entdecken ausgestorben geglaubte Eiche

Das Forscher-Team und die entdeckte Eiche. Copyright: United States Botanic Garden
Das Forscher-Team und die entdeckte Eiche.
Copyright: United States Botanic Garden

Lisle (USA) – Im Big Bend National Park in Texas hat eine internationale Botanikergruppe eine bereits ausgestorben geglaubte Eichenart entdeckt und ist nun umgehend um den Schutz des letzten Baumes seiner Art bemüht.

Wie das Team aus Forschenden um Dr. Murphy Westwood vom Morton Arboretum und Dr. Susan Pell von der US-Botanik-Behörde USBG (United States Botanic Garden) aktuell berichtet, handelt es sich um eine alleinstehende Quercus tardifolia, von etwa 10 Metern Höhe, jedoch in schlechtem Zustand. Erstmals wurde die Art in den 1930-er Jahren beschrieben und galt seit 2011 als ausgestorben.

Die Botaniker hoffen nun anhand des Studiums des Baumes mehr über mögliche Wege auch zum Schutz anderer bedrohter Arten innerhalb des Lebensraumes von Quercus tardifolia zu erfahren. Schließlich führe das Aussterben einer Art meist zu einem Dominoeffekt im entsprechenden Ökosystem, der sich auch auf andere Arten – Pflanzen wie Tiere – ausweitet. Das es sich um das letzte Exemplar seiner Art handelt, gehört der Quercus tardifolia zu den seltensten Baumart weltweit.

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Neben diesen Untersuchungsergebnissen hoffen die Botaniker und Botanikerinnen natürlich auch, den von Feuer stark beschädigten Stamm und den gesamten Baum selbst erhalten und gesund pflegen zu können. Zunächst wollen die Forschenden gemeinsam mit der Parkverwaltung deshalb das Risiko weiterer Waldbrände verringern.

Da Eichen dazu tendieren sich auch durch Hybridisierung fortzupflanzen, könnten sie einen Anpassungsvorteil angesichts des fortschreitenden Klimawandels haben. Diese Kreuzungen können aber auch dazu führen, dass die genetische Grenze zwischen den einzelnen Eichenarten zusehends verschwimmt. Molekulare Analyse sollen deshalb nun noch genau überprüfen, ob der 2001 entdeckte Baum tatsächlich identisch mit älteren Exemplaren ist.

Im Gegensatz zu der Mehrheit an Pflanzen und Bäumen sind Eichensaaten allerdings für die Aufbewahrung in Samenbanken zur Konservation ungeeignet und müssen in der freien Natur oder gesonderten Baumschulen nach- und aufgezogen werden. Aus diesem Grund komme hier botanischen Gärten eine wichtige Rolle zu, so die Forschenden.

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„Weltweit dienen Eichen als ökologischer Anker. Die säubern die Luft, filtern Wasser, absorbieren Kohlendioxid und unterstützen zahlreiche Pilz-, Insekten- und Säugetierarten”, so Westwood. „Geht eine Art verloren, wissen wir nicht genau, was mit ihr sonst noch alles dauerhaft verschwindet.“ Nicht zuletzt deshalb brauche es internationale und interdisziplinäre Anstrengungen zum Schutz bedrohter Eichenarten, wie etwa der Global Conservation Consortium for Oak, an der zahlreiche Forschende, Wissenschaftler und Wissenschaftler sowie botanische Gärten und Experten beteiligt sind.

“Dieser Baum ist in vielerlei Hinsicht ein Relikt. Aufgrund des Klimawandels, ist die Welt heute eine andere als zu jener Zeit, zu der solche Bäume einst entsprossen sind“, so Wesley Knapp, Chefbotaniker von „NatureServe“ und Mitteilnehmer der Expedition. „Es liegt nun an uns, anhand der Anstrengungen um den Schutz des Baumes für zukünftige Bemühungen so viel wie möglich zu lernen.”




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Recherchequellen: USBG, The Morton Arboretum

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Andreas Müller
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