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Breakthrough Initiative fördert Suche nach primitivem Leben in den Wolken der Venus

Teleskopaufnahme der Venussichel. Copyright: Dr. Sebastian Voltmer
Teleskopaufnahme der Venussichel.
Copyright: Dr. Sebastian Voltmer, www.voltmer-photo

San Francisco (USA) – Als unmittelbare Reaktion auf den Nachweis einer starken Biosignatur in Form von Phosphin in der Venusatmosphäre (…GreWi berichtete), hat die „Breakthrough Initiative“ des Philanthropen Yuri Milner einer unmittelbare Förderung der Suche nach den für die Signatur potentiell verantwortlichen einfachen Lebensformen in der Venusatmosphäre angekündigt.

Wie die Initiative in einer Pressemitteilung berichtet, werde man das Team aus „erstklassigen Physikern, Astronomen, Astrobiologen, Chemiker und Ingenieuren unter der Leitung von Dr. Sara Seager vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) fördern. Diese sollen zunächst die jüngste Entdeckung auf die Frage hin überprüfen, wie klar die Existenz des Gases für Leben in der Venusatmosphäre tatsächlich spricht, um dann – ein positives Ergebnis vorausgesetzt – die technischen Herausforderungen einer Erkundungsmission zu überprüfen.

Der in den Wolken der Venus nachgewiesene Phosphingehalt von etwa 20 Teilen pro Milliarde – ist für ein Gas, das entweder direkt oder durch ultraviolett induzierte Radikale leicht zerstört werden kann, tatsächlich völlig unerwartet und deutet auf einen aktiven Prozess auf der Venus hin, durch den das Gas fortwährend nachgeliefert wird. Welcher Prozess das jedoch genau ist, diese Frage stellt die Wissenschaftler derzeit vor ein faszinierendes Rätsel. Der Grund: Auf der Erde wird Phosphin entweder in Laboren künstlich erzeugt oder von anaeroben Bakterien als Nebenprodukt ihres Stoffwechsels ausgeschieden. Trotz intensiver Untersuchungen konnten die beteiligten Wissenschaftler bislang keinen non-biologischen Prozess ausweisen, durch den das Gas auf der Venus (oder einem anderen Felsplaneten) ohne beteiligte Biologie entstehen kann. Phosphin ist also eine „biogene“ Chemikalie, wie sie zumindest auf der Erde ausschließlich durch biologische oder vom Menschen hergestellte Prozesse erzeugt wird und deren Erzeugung zudem einen erheblichen Energieeinsatz erfordert.

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Obwohl die genauen biologischen Mechanismen, die Phosphin erzeugen, unbekannt sind, sind sie mit dem Abbau organischer Stoffe durch Bakterien verbunden, wobei das Gas in sauerstofffreien Umgebungen wie Sumpfgebieten und Sümpfen sowie im Darm von Tieren gefunden werden können. Während sich das Vorhandensein von Phosphin auf der Venus als Folge eines non-biologischen Prozesses herausstellen könnte, ist der Wissenschaft tatsächlich aber derzeit kein solcher Prozess auf einem terrestrischen Planeten bekannt (…GreWi berichtete).

In der Venusatmosphäre haben Astronomen die chemische Signatur von Phosphin entdeckt, für das sie keine andere Erklärung als anaerobe Mikroben finden konnten. Copyright: ESO/ M. Kornmesser/L. Calçada/NASA/JPL-Caltech/Royal Astronomical Society/ Attribution: CC BY 4.0
In der Venusatmosphäre haben Astronomen die chemische Signatur von Phosphin entdeckt, für das sie keine andere Erklärung als anaerobe Mikroben finden konnten.
Copyright: ESO/ M. Kornmesser/L. Calçada/NASA/JPL-Caltech/Royal Astronomical Society/ Attribution: CC BY 4.0

„Die Entdeckung von Phosphin ist eine aufregende Entwicklung“, sagte S. Pete Worden, Executive Director der „Breakthrough Initiatives“. „Wir haben eine Biosignatur (auf der Venus) und eine plausible Geschichte darüber, wie sie dorthin gekommen sein könnte. Der nächste Schritt besteht nun darin, jene Grundlagenforschung zu betreiben, die erforderlich ist, um die Beweise gründlich zu untersuchen, zu überprüfen und zu überlegen, wie diese Möglichkeit von Leben am besten bestätigt werden kann.“

„Es wäre wirklich bedeutsam, irgendwo jenseits der Erde Leben zu finden“, sagte Yuri Milner, Gründer der „Breakthrough Initiatives“ abschließend. „Und wenn es eine nicht zu vernachlässigende Chance gibt, dass solches Leben direkt auf unserem Nachbarplaneten Venus zu finden ist, so ist dies Erforschung dieser Möglichkeit eine dringende Priorität für unsere Zivilisation.“




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Quelle: Breakthrough Initiative

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

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