„Kein bekanntes astrophysikalisches Phänomen“: Breakthrough Listen ortet neuen schnellen Radioausbruch im fernen All
Der im Rahmen von „Breakthrough Listen“ mit dem australischen Parkes Radio Telescope am 1. März 2018 registrierte Radioblitz „FRB 180301“.
Copyright: breakthroughinitiatives.org
Berkeley (USA) – Im Rahmen der Suche der „Breakthrough Listen“-Initiative zur Suche nach künstlichen außerirdischen Signalen haben Astronomen mit dem Parkes Radio Telescope eine weitere ferne Quelle eines schnellen Radioausbruchs (Fast Radio Burst = FRB) geortet. Da bislang immer noch kein astrophysikalisches Phänomen bekannt ist, dass derartig energiereiche Radioblitze erzeugen kann, spekulieren auch die Breakthrough-Astronomen der University of California in Berkeley weiterhin darüber, ob es sich bei den Radioblitzen auch um künstliche Signale handeln könnte.
Registriert wurde das erneut nur Millisekundenbruchteile andauernde Radioblitz mit der Kennung „FRB 18030“ am 1. März 2018. Während bislang schon einige dutzend FRBs aufgezeichnet wurden, sind bislang immer noch viele Fragen rund um die Radioblitze unbeantwortet.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +
Es gilt jedoch als gesichert, dass es sich bei den FRBs nicht um irdische oder erdnahe Signale bekannter Quellen, sondern um Signale handelt, die von sehr, sehr weit weg stammen. Astronomen gehen hier von mehreren Milliarden Lichtjahren aus. Da die Signale selbst aber nur einige wenige Millisekunden andauern, vermuten Wissenschaftler, dass auch der Emissionsmechanismus selbst sehr kurzlebig ist. „Der Umstand, dass wir die Radioblitze aber trotz der unglaublichen Entfernung ihrer Quelle und nach einer derart langen Reise immer noch so deutlich registrieren können bedeutet aber auch, dass es sich um ebenso unvorstellbar helle bzw. starke Emissionen handeln muss“, erläutert die Breakthrough-Listen-Presseerklärung.
„Es gibt bislang keine uns bekannte astrophysikalische Quelle, die Radioausbrüche von derartiger Helligkeit – wie sie die bekannter Pulsare um das Milliardenfache übersteigt – erzeugt“, erläutert der Harvard-Physiker und Breakthrough-Listen-Astronom Avi Loeb und fragt weiter: „Was kann derart gewaltige Blitze erzeugen?“
Während viele Astrophysiker vermuten, dass es sich bei den FRB-Quellen um Neutronensterne oder andere gewaltige kosmische Ereignisse handeln könnte, haben Loeb und sein Kollegen Manasvi Lingham bereits zuvor die Frage erörtert, ob es sich bei den Radioblitzen nicht auch um Beweise für interstellare Reisen einer fernen, außerirdischen Zivilisation handeln könnte. In ihrem von den „Astrophysical Journal Letters” zur Veröffentlichung angenommenen Fachartikel beschreiben die Wissenschaftler die Möglichkeit von FRBs entweder als gezielt ins All gesendete Botschaften oder als das Ergebnis von Antriebslichtern von Lichtsegel zu interstellaren Raumfahrt einer fernen Zivilisation (…GreWi berichtete).
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
FRB 121102: Wiederholende Radioblitze entstammen einer extremen magnetischen Umgebung 11. Januar 2018
Außerirdisches Signal? Neuer Radioblitz (FRB) stellt Astronomen vor weitere Rätsel 12. Mai 2017
Harvard-Astrophysiker sehen in Radioblitzen Signale einer fernen Zivilisation 9. Januar 2017
© grenzwissenschaft-aktuell.de