Göteborg (Schweden) – Megalithbauten finden sich zu Tausenden in ganz Europa verteilt, und dennoch gleichen sich die Stile selbst an weit voneinander entfernt gelegenen Orten. Der Ursprung diese Megalithkultur in Europa ist jedoch bis heute umstritten. Eine neue Studie kommt nun zu dem Schluss, dass die europäische Megalithkultur in der heutigen Bretagne ihren Ursprung hatte, wo schon vor 7.000 Jahren die ersten Steinmonumente errichtet wurden, und sich vor hier aus über Seewege verbreitete.
Wie Dr. Bettina Schulz Paulsson von der schwedischen Göteborgs Universitet aktuell im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.1813268116) berichtet, breitete sich die Tradition der Errichtung megalithischer Monumente wie Menhire, Dolmen bis hin zu Steinkammergräbern und Steinkreisen von der Bretagne ausgehend in den folgenden rund 1.000 Jahren über den gesamten Kontinent und anliegende Inseln aus.
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Bereits seit 10 Jahren erforscht die Wissenschaftlerin die europäische Megalitharchitektur und hat dabei bereits mehr als 2.410 Megalithbauten in ganz Europa mit Hilfe der Radiokarbondatierung (C14) datiert.
„Auf diese Weise können wir jetzt zeigen, dass die frühesten europäischen Megalithen tatsächlich im nordwestlichen Frankreich errichtet wurden und sich diese Architektur dann über unterschiedliche Seewege entlang der Atlantik- und Mittelmeerküsten innerhalb dreier aufeinanderfolgender Phasen aus- und verbreitet hat.“
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Sollte sich die Beobachtung bestätigen, so müssten auch die seefahrerischen Fähigkeiten der Menschen damals deutlich fortgeschrittener gewesen sein, als dies bislang angenommen wurde. Ähnliches hatten zuvor schon frühere Untersuchungsergebnisse zur Ausbreitung megalithischer Kultur nahegelegt (…GreWi berichtete).
Während andere Theorien den Ursprung der Megalithkultur im Nahen Osten sehen oder unterschiedliche Wurzeln vermuten, schließt die neuen Theorie diese Vorstellung aus: „Die Ergebnisse zeigen, dass das europäische Megalith-Phänomen seinen Anfang in der heutigen Bretagne nahm“, attestiert auch der Archäologe und Stonehenge-Experte Michael Parker Pearson gegenüber dem „Science“-Magazin zu Studie.
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