Teilchenbeschleuniger am CERN läuft auf Höchsttouren
Blick in den LHC-Teilchenbeschleuniger am Kernforschungszentrum CERN nahe Genf
Copyright: CERN / cern.ch
Genf (Schweiz) – Am weltstärksten Teilchenbeschleuniger, dem Large Hardron Collider (LHC) am europäischen Kernforschungszentrum CERN, hat die neue Messphase begonnen. Bei den jetzigen Beschleuniger-Experimenten können doppelt so hohe Kollisionsenergien wie in der bisherigen ersten Messphase erreicht werden. Wissenschaftler erhoffen sich davon Hinweise u.a. auf die Natur der Dunklen Materie.
Mit der Rekordenergie von 13 Tera-Elektronenvolt (TeV) und annähernder Lichtgeschwindigkeit kollidieren seit vergangenen Freitag jetzt wieder Protonen im LHC. „Mit den generalüberholten Beschleunigern und Detektoren erwarten die Physiker weitere Erkenntnisse über das 2012 gefundene Higgs-Teilchen hinaus und hoffen auf ganz neue Entdeckungen“, erläutert die Pressemitteilung des am Betrieb und den Experimenten der „Weltmaschine“ beteiligten Max-Planck-Institut für Physik in München.
Während derzeit noch vergleichsweise wenige Teilchenpakte mit je etwa 100 Milliarden Protonen im LHC unterwegs sind, soll die Anzahl in den nächsten Monaten auf 2800 Pakete pro Teilchenstrahl ansteigen, während der LHC die nächsten drei Jahre durchgehend Daten nehmen soll.
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„Die ersten drei Betriebsjahre des LHC, welche von der Entdeckung des Higgs Bosons gekrönt wurden, waren erst der Beginn unserer Reise“, sagt CERN Generaldirektor Rolf Heuer. „Wir hoffen, dass wir mit den neuen Daten Neues über unser Universum lernen können.“
Durch die nahezu verdoppelte Energiemenge hoffen die CERN-Wissenschaftler unter anderem in der Lage zu sein das Higgs Boson noch viel besser vermessen zu können. Noch aufregender seien allerdings „die Möglichkeiten jetzt etwas völlig Neues zu entdecken“, kommentiert Siegfried Bethke, Direktor am Max-Planck-Institut für Physik den Beginn der neuen Messphase: „Der LHC könnte uns zum Beispiel helfen zu klären woraus die Dunkle Materie besteht.“ Dunkle Materie macht den größten Teil der Materie im Universum aus, bislang ist allerdings nicht klar woraus sie besteht, weil sie anders als sichtbare Materie keine Strahlung abgibt, anhand derer sie sich untersuchen ließe.
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Die Auswertung der gewaltigen Datenmenge, die jetzt wieder rund um die Uhr produziert werden, wird auch heuer wieder voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
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