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Chinesischer Rover entdeckt unbekannte Substanz auf der Rückseite des Mondes
Andreas Müller
2 min
Blick über die Mondoberfläche durch die Kamera des chinesischen Mond-Rovers „Yutu-2“ bei der Anfahrt auf den Krater, in dem nun eine mysteriöse Substanz entdeckt wurde. Copyright: CNSA / China Lunar Exploration Project
Peking (China) – Auf der erdabgewandten Seite des Monde hat der chinesische Mond-Rover „Yutu-2“ bei seiner Erkundung der Mondrückseite im Rahmen der Mission „Chang’e-4“ eine ungewöhnlich orangefarbene und gel-artige Substanz entdeckt, von der die Wissenschaftler bislang nicht wissen, um was es sich handelt.
Wie „Space.com“ berichtet, machte der Rover die Entdeckung am 25. Juli 2019, dem 8. Mondtag der Mission (ein Mondtag dauert rund 29 Erdtage bzw. rund 14,5 Tage je heller Tag- und dunkler Nachtphase) in einem kleinen Krater. Die Wissenschaftler des Beijing Aerospace Control Center der chinesischen Raumfahrtbehörde „CNSA“ berichteten darüber in der chinesischen Fachpublikation „Unser Weltraum“. In der Folge unterbrachen die Missionswissenschaftler den bisherigen Ablaufplan, um die Substanz zu untersuchen und herauszufinden, um was genau es sich dabei handelt.
Sowohl mit Kameras als auch mit Spekrometern haben die Wissenschaftler die Substanz unter anderem im sichtbaren und im Infrarotbereich untersucht, bislang aber noch keine Informationen über die Natur des Materials bekannt gegeben. Lediglich, dass die Substanz „gel-artig“ und von „ungewöhnlicher orangener Färbung“ sei, berichteten die Forscher.
Laut Space.com vermuten einige nicht an der Mission beteiligte Beobachter, dass es sich um Glas handeln könnte, das von Meteoriten bei Einschlag auf der Mondoberfläche entsteht.
Hintergrund
Orangefarbener Mondboden, entdeckt während der Apollo-17-Mission, 1972. Copyright: Apollo 17 Crew/NASA
Tatsächlich ist Yutu-2 aber nicht das erste Instrument, das auf dem Mond ungewöhnlich gefärbtes Material entdeckte: 1972 fand der Apollo-17-Astronaut und Geologe Harrison Schmitt organgefarbenen Mondboden in der Nähe des Landeortes. Damals schlussfolgerten die Wissenschaftler, dass es sich um Material handelte, dass durch eine vulkanische Eruption vor rund 3,45 Milliarden Jahren entstanden war.
Bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung lagen noch keine Nah- und Detailaufnahmen der beschriebenen Substanz vor. GreWi wird weiterhin berichten…
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