Hong Kong (China) – Schon lange gehen Planetenwissenschaftler davon aus, dass der heute lebensfeindliche und trockene Mars einst teils von Ozeanen bedeckt war. Der langen Liste an Indizien und Belegen für solche urzeitlichen Meere fügt nun auch der chinesische Marsrover „Zhurong“ weitere Belege für urzeitliche Küstenlinien in der Marsregion Utopia Planitia hinzu.
Wie das Missionsteam um Bo Wu von der von der Hong Kong Polytechnic University und Jie Dong von der China Academy of Space Technology aktuell im Nature-Fachjournal „Scientific Reports“ (DOI: 10.1038/s41598-024-75507-w) berichtet, entdeckte der 2020 gestartete Rover der chinesischen Marsmission „Tianwen-1“ in einer Ebene der Utopia-Planitia-Region der nördlichen Hemisphäre des Mars, zahlreiche geologische Strukturen und Merkmale, die auf die einstige Anwesenheit eines urzeitlichen Ozeans hindeuten – darunter Kegel, Gruben, mehrseitige Senken, Strömungsmuster im Boden und die Reste einer Küstelinie.
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Das Alter der einstigen Überflutungen des erforschten Geländes schätzen die Forschenden auf rund 3,7 Milliarden Jahre. Danach gefror das hiesige Meer vermutlich ein, wodurch sich die einstige Küstenlinie in die Landschaft prägte, bevor das Wasser dann vor rund 3,4 Milliarden Jahren endgültig verschwand.
Hintergrund
Schon im November 2022 hatten US-Forscher um Benjamin Cardenas von der Pennsylvania State University und Michael P. Lamb vom California Institute of Technology in der Mars-Region Aeolis Dorsa die Sedimente der Küstenlinie eines urzeitlichen Mars-Meeres identifiziert, die auf einen einstigen Ozean verweisen und darüber im „Journal of Geophysical Research Planets“ (DOI: 10.1029/2022JE007390) berichtet. „Alle Spuren zusammen zeichnen nun das Bild eines dynamischen Ozeans, dessen Wasserpegel bedeutend anstiegen. Zudem sei ein derart großer Ozean der ideale Ort für die Suche nach geologischen Aufzeichnungen einstigen Lebens“, so die Forscher damals (…GreWi berichtete).
Weitere Untersuchungen und vermutlich eine bemannte Mission vor Ort seien nun nötig, um die Interpretation der Funde als eindeutige Beweise für einen einstigen Marsozean noch zu bestätigen.
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Recherchequelle: Nature
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