Christopher Mellon und Luis Elizondo werden offizielle Forschungspartner von Avi Loebs Galileo-Projekt zur Suche nach UFOs und außerirdischen Artefakten im All

Cambridge (USA) – Das erst kürzlich an der Harvard-Universität von Prof. Avi Loeb gegründete „Galileo Project“ zur wissenschaftlichen Suche nach UFOs/UAP am Himmel und außerirdischen Artefakten im All (…GreWi berichtete) hat die Partnerschaft mit zwei Schlüsselfiguren der jüngsten Enthüllungen über das bislang geheime und mittlerweile öffentliche UFO-Forschungsprogramm des US-Verteidigungsministeriums bekannt gegeben.

Wie Prof. Avi Loeb in einer Pressemitteilung des Galileo Projects erklärte, begrüße er Luis Elizondo und Christopher Mellon als neue Forschungspartner und neueste Mitglieder des vielfältigen Galileo-Projektteams, die ihre langjährige Erfahrung in der Untersuchung des Themas Unidentified Aerial Phenomena (UAP/UFO) und ihr gemeinsames Interesse an einer offenen und transparenten Untersuchung dieser Phänomene bekunden: „Das Galileo-Project wird stark von der breiten Wissensbasis und den Einsichten von Elizondo und Mellon profitieren“, so Loeb. „Wir alle teilen das Ziel, die Natur von UAP und anormalen interstellaren Objekten wie ‚Oumuamua‘ zu identifizieren.“

Als neue Forschungspartner beabsichtigen Elizondo und Mellon die Mission des Galileo-Projekts durch die Auswahl von Standorten, an denen sich die von Loeb und Kollegen geplanten und entwickelten Teleskop-Systeme zur gezielten und vernetzten Himmelsbeobachtung auf der Suche nach unidentifizierten Flugobjekten und Phänomenen am Himmel stationiert werden sollen.

„Es ehrt mich, mit dieser beispiellosen Anstrengung führender akademischer Wissenschaftler in Verbindung gebracht zu werden, um mit ihnen ein Phänomen, das viel zu lange unter unangemessener Stigmatisierung und Ängsten litt, rigoros zu bewerten. Es braucht einen renommierten und mutigen Wissenschaftler von Dr. Loebs Stand, um sich der Orthodoxie zu stellen und Möglichkeiten zu erkunden, die wirklich das Potenzial haben, unser Verständnis des Universums und des Platzes der Menschheit darin zu verändern. Ich freue mich deshalb sehr, Teil des Teams zu sein“, so Mellon.

Spätestens seit den Enthüllungen der „New York Times“ im Dezember 2017 (…GreWi berichtete) sind Mellon und Elizondo bekannte Namen bei der Erforschung von UFOs/UAP und für das Anliegen einer transparenten Veröffentlichung des UFO-Wissens der USA. Ihre Bemühungen, das öffentliche Bewusstsein und die Transparenz zu erhöhen, waren ausschlaggebend für die Veröffentlichung und Bestätigung der Videos „FLIR“, „GIMBAL“ und „GOFAST“ durch das Pentagon, die u.a. von den Flugbesatzungen der USS Nimitz aufgenommen wurden (…GreWi berichtete). Auch der im Juni 2021 vom Direktor der US-Geheimdienste  veröffentlichte UFO-Bericht (…GreWi berichtete) – der von Loeb als eine Inspirationen für die Gründung des „Galileo-Projekts“ bezeichnet wird – war unter anderem das direkte Ergebnis einer zweijährigen geduldigen Öffentlichkeit und private Lobbyarbeit durch die Mellon und Elizondo.

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Luis Elizondo ist ein ehemaliger Special-Agent der Spionageabwehr und ehemaliger Direktor des „Advanced Aerospace Threat Identification Program“ (AATIP) des US-Pentagon zur Untersuchung und Risikoeinschätzung detektierter unidentifizierter Phänomene (unidentified aerial phenomena = UAP) um Luftraum. Er diente zwanzig Jahre in der US-Armee im Geheimdienst, gefolgt von 9 Jahren im Verteidigungsnachrichtendienst im Pentagon. Im Jahr 2017 trat Elizondo von seiner Position und verwies öffentlich auf die Notwendigkeit einer stärkeren öffentlichen Wahrnehmung und Regierungszusammenarbeit bei der Untersuchung von UAP. Als Privatperson war Elizondo dann federführend für an der Freigabe der Navy-UFO-Videos durch das Pentagon beteiligt.

Christopher Mellon bringt über zwanzig Jahre Erfahrung im Verteidigungsnachrichtendienst und in nationalen Sicherheitsangelegenheiten mit, unter anderem als stellvertretender Verteidigungsminister für Geheimdienste unter den Regierungen Clinton und George W. Bush. Mittlerweile Privatperson, hat sich Mellon offen auf öffentliches Bewusstsein und staatliche Rechenschaftspflicht in Bezug auf das Thema UAP gedrängt. Wie Elizondo war auch er als Berater und On-Screen-Experte für zahlreiche Dokumentarfilme und Fernsehprogramme tätig.

Das „Galileo-Project“ zur systematischen wissenschaftlichen Suche nach Beweisen für außerirdische technologische Artefake ist ein von der Harvard University getragenes, durch private Spenden finanziertes, institutsübergreifendes Forschungsprojekt, das im Juni 2021 von den Mitbegründern Avi Loeb und Frank Laukien ins Leben gerufen wurde (…GreWi berichtete). Geleitet von Wissenschaftsprofessor Avi Loeb am Zentrum für Astrophysik der Institutionen Harvard & Smithsonian, verfolgt das Galileo-Projekt das Ziel, die Suche nach außerirdischen technologischen Signaturen oder Artefakten extraterrestrischer technologischer Zivilisationen (ETCs) aus dem Bereich zufälligen oder anekdotischen Beobachtungen und Legenden in den Mainstream transparenter, validierter und systematischer wissenschaftlicher Forschung zu überführen. Das Galileo-Projekt sucht nach physischen Objekten, Artefakten oder Spuren sowie nach elektromagnetischen Signalen, die mit außerirdischen technologischen Geräten in Verbindung stehen könnten.

Hintergrund
…und in Deutschland?
In seinem neuen Buch „Deutschlands UFO-Akten – Über den politischen Umgang mit den UFO-Phänomen in Deutschland …mit Betrachtungen auch zu Österreich und der Schweiz“ wirft der Autor, GreWi-Herausgeber Andreas Müller auch einen Blick auf die wissenschaftliche und akademische UFO-Forschung in Deutschland.

Während Forschungsinsititutionen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) oder die Max-Planck-Institute nach eigenen Aussagen gegenüber Müller, noch nie UFOs/UAP erforscht haben und auch „keinen Bedarf“ sehen, widmet sich als einzige akademische Einrichtung in Deutschland die Professur für Raumfahrttechnik am Lehrstuhl für Informatik VIII – Informationstechnik für Luft- und Raumfahrt unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hakan Kayal dar. Prof. Kayal an der Universität Würzburg ganz offen und direkt der Erforschung von UAP. Hier verfolgt man u.a. die Entwicklung, Bau und Betrieb von Raumfahrtsystemen und höherer Autonomie, auch die Entwicklung von Nanosatelliten für wissenschaftliche Zwecke, insbesondere für die Extraterrestrik, die Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) und eben nicht zuletzt auch für die „Erforschung von Unidentified Aerial Phenomena (UAP)“, so Professor Kayals Webseite und führt dazu weiter aus:

„Es wurden in der Vergangenheit Phänomene am Himmel beobachtet, deren Ursprung teilweise zunächst unbekannt war. Phänomene wie z.B. Blitze oder Gammastrahlenausbrüche in der oberen Atmosphäre sind erst seit einigen Jahrzehnten bekannt und werden erst seitdem wissenschaftlich untersucht, obwohl entsprechende Beobachtungen scheinbar schon früher existierten. Dies liegt in vielen Fällen an der Kurzzeitigkeit der Phänomene und dem Umstand, dass bis zur Klärung der Entstehung des Phänomens meist nicht vorhersehbar ist, wann, wo und unter welchen Bedingungen das Phänomen auftritt.

Auch heute noch gibt es sehr ernst zu nehmende Berichte über unbekannte Himmelsphänomene, die in keines der bekannten Kategorien passen. Auch wenn der größte Teil dieser Beobachtungen nach hinreichender Untersuchung auf bekannte Phänomene oder Objekte zurückzuführen sind, liegt in dem kleinen, ungeklärten Teil der Beobachtungen das Potential, dass tatsächlich auch völlig unbekannte und neue Phänomene entdeckt werden könnten, die bisher nicht genug beachtet worden sind.

Es kann sich daher lohnen, solche scheinbar unbekannten Himmelsphänomene wissenschaftlich zu erforschen, um daraus möglicherweise neue Erkenntnisse zu generieren. Dies entspricht im Kern auch dem Leitbild der Universität Würzburg, die „veritati“ – der Wahrheit verpflichtet- lautet.“

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
The Galileo Project: Harvard Professor versammelt hochrangige Wissenschaftler zur Suche nach Beweisen für außerirdische Technologien auf der Erde und im Sonnensystem 25. Juli 2021
Ehemaliger Leiter des US-UFO-Untersuchungsprogramms privatisiert sich 28. März 2021

Recherchequellen: Galileo-Project, eigene Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller

Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist