COSMIC SETI: Radioteleskopanlage VLA startklar für umfangreichste Suche nach außerirdischen Techno-Signaturen

Einige Teleskope der Karl G. Jansky Very Large Array in New Mexico. Copyright: CGP Grey (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0
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Einige Teleskope der Karl G. Jansky Very Large Array in New Mexico. Copyright: CGP Grey (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0

Einige Teleskope der Karl G. Jansky Very Large Array in New Mexico.
Copyright: CGP Grey (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0

Mountain View (USA) – Im Rahmen des Projekts „COSMIC SETI“ plant das National Radio Astronomy Observatory (NRAO) der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) gemeinsam mit dem SETI Institute die Radioteleskopanlage VLA (Karl G. Jansky Very Large Array) rund um die Uhr für die umfangreichste Suche nach außerirdischen technologischen Signalen auf der nördlichen Hemisphäre zu nutzen.

Das Kürzel „COSMIC SETI“ steht dabei für das “Commensal Open-Source Multimode Interferometer Cluster Search for Extraterrestrial Intelligence”, also für eine simultan zu und im Hintergrund zu sonstigen astronomischen Beobachtungen laufende interferometrische Suche nach außerirdischer Intelligenz.

Die Idee hinter COSMIC ist es also, das VLA simultan während der sonstigen wissenschaftlichen Beobachtungen mit den 27 großen Radioteleskopen der Anlage nach intelligenten Technologie-Signalen suchen zu lassen und die Daten direkt an die SETI-Astronomen und -Astronominnen zur Analyse zu übertragen.

Hintergrund
Die Karl G. Jansky Very Large Array (VLA) befindet sich der Ebene von San Agustin im US-Bundesstaat New Mexico. Die Anlage besteht aus insgesamt 27 Radioteleskopen mit einem Durchmesser von jeweils 25 Metern, die entlang dreier umgekehrt-Y-förmig angeordneter Gleise von je 21 km Länge platziert werden können. Auf diese Weise erreicht die Anlage eine kombinierte Kollektorfläche von 130 Metern. Die einzelnen Antennen können fortwährend das Radiospektrum im Frequenzbereich von 1 bis 50 GHz absuchen. Einzelne Schüsseln sind zudem in der Lage auch unterhalb von 1 GHz bis auf 54 MHz (also dem Frequenzbereich irdischer TV-Übertragungen) zu suchen. Wenn die Anlage im SETI-Betrieb online gehen wird, wird sie innerhalb von zwei Jahren rund 40 Millionen galaktische Systeme absuchen können. Auf diese Weise wird das bislang umfangreichste SETI-Beobachtungsprogramm der nördlichen Hemisphäre möglich sein. „Die COSMIC-Suche wird empfindlich genug sein, um Signale von Sendeanlagen von der Größe des Arecibo-Radioteleskops bis auf eine Entfernung von etwa 81 Lichtjahren im Frequenzbereich von 230 MHz bis 50 GHz orten zu können, erläutert die COSMIC-Projektwissenschaftlerin Cherry Ng vom SETI Institute. „Auf diese Weise decken wir auch Teile des Frequenzspektrums ab, innerhalb derer bislang noch nie nach intelligenten Signalen gesucht wurde.“

Noch sind weitere Arbeiten notwendig, um die fließende Datenübertragung an die SETI-Forscher und -Forscherinnen zu gewährleisten. Die Beteiligten gehen davon aus, dass COSMIC aber bereits im Frühjahr 2023 starten und dann parallel zur aktuellen Beobachtungskampagne, der VLA Sky Survey (VLASS), laufen kann.




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Recherchequelle: SETI Institute

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