Dortmund (Deutschland) – Der Filmemacher Vincent Graf plant eine Dokumentation über das Phänomen der Schlafparalyse und sucht nun gemeinsam mit seinem Team nicht nur nach weiteren Betroffenen sondern mittels einer Crowdfunding-Kampagne auch Förderer und Förderinnen für seinen Film.
UPDATE 25.09.2020: Das produktionsteam hat den ersten Teaser zum Filmprojekt veröffentlicht. Dieser wurde nun auch in die folgende Meldung eingebettet…
Schlafprobleme sind keine Seltenheit, laut einer Studie der DAK schlafen rund 80% aller deutschen Beschäftigen schlecht. Die hierbei geschilderten Probleme beziehen sich jedoch meist auf das Einschlafen oder die Qualität des Schlafes. Anders verhält es sich bei der als „Schlafparalyse“ bezeichneten Schlafstörung.
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„Wer unter Schlafparalyse leidet, den hat das Zubettgehen fürchten gelernt“, erläutert Graf (24), der selbst zu den Betroffenen dieser Schlafstörung gehört. „Die Betroffenen befinden sich in einem Zwischenstadium in Mitten von Albtraum und Realität. Unfähig sich zu bewegen, durchleiden sie bei vollem Bewusstsein die Horrorauswüchse ihres Verstandes. Die angsteinflößenden Halluzinationen sind akustischer, haptischer und visueller Natur und resultieren nicht selten in Panik und Atemnot.“ Das Erlebnis selbst sei für Unerfahrene schwer in Worte zu fassen, führt Graf weiter aus: „Es wird als zu real empfunden, um es als Albtraum abzutun. Und auf der anderen Seite ist es viel zu furchterregend und düster, um es als real einzuordnen. Wie also umgehen mit so einer Krankheit?“
Hintergrund: Gefangen zwischen Wach und Schlaf – Was ist Schlafparalyse?
Während wir Einschlafen schaltet unser Gehirn unsere Muskulatur zum Selbstschutz ab. Zeitgleich geht auch unser Bewusstsein in einen Ruhezustand über. Dieser Prozess findet ebenso umgekehrt beim Aufwachen statt. Wenn Beides nicht synchron zueinander abläuft, erleben Betroffene die Bewegungsunfähigkeit des Körpers mit vollem Bewusstsein. Dann spricht man von der sogenannten Schlafparalyse. Man ist sozusagen gefangen in ihrem eigenen Körper. Dieser Zustand wird zusätzlich oft von Panik, Atemnot, akustischen, haptischen und visuellen Halluzinationen begleitet. Das Phänomen wird und wurde bereits seit vielen Jahrhunderten beschrieben und soziokulturell unterschiedlich gedeutet.
Wie wohl viele andere Betroffene, so erntet auch der junge Filmemacher meist ungläubige Blicke, wenn er von seiner Schlafparalyse erzählt. Zu unbekannt ist das Phänomen, dass ihn bereits seit seiner Kindheit begleitet. Nicht zuletzt deswegen, möchte Vincent Graf etwas an dieser Situation ändern und dreht deswegen einen Dokumentarfilm über ebenjene Krankheit.
„Neben dem aktuellen Stand der Wissenschaft wird es in dem Dokumentarfilm auch um kulturelle Deutungsmuster gehen, die aufgrund der mangelnden Informationslage in den letzten Jahrhunderten entstanden sind“, erläutert Graf zum Projekt. „Betroffene die von ihren Erfahrungen und ihrem Umgang mit ihren Schlafparalysen erzählen, werden ebenfalls im Film eine Rolle spielen.“ Das Team um Vincent hat vor, diese nicht in Worte zu fassenden Erfahrungen durch Sounddesign und Animation darzustellen, um so die Schlafparalysen für den Zuschauer erlebbar zu machen.
Hinter dem zusammenführen der einzelnen Fäden steckt eine klare Motivation: „Mir geht es vor allem darum, ein Bewusstsein zu schaffen und den Betroffenen zu helfen. Mir persönlich hätte es damals sehr geholfen, wenn ich in einem Dokumentarfilm gesehen hätte, dass ich nicht alleine mit diesem Problem bin.“
Um dem globalen und wissenschaftlich integren Ansatz des Dokumentarfilms gerecht zu werden, benötigen Vincent und sein Team finanzielle Unterstützung. Auf seiner betterplace.me-Seite haben interessierte Förderinnen und Förderer die Möglichkeit seinen Film wahr werden zu lassen: https://www.betterplace.me/dokumentarfilm-schlafparalyse
Neben ausführlicheren Informationen zu dem Film, finden Sie auf der Seite (in der dort beigefügten Projektmappe) auch eine E-Mailadresse, unter der sie sich bei Vincent Graf melden können, wenn Sie selbst unter Schlafparalyse leiden und sich vorstellen könnten, Teil des Filmes zu werden.
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
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Incubus-Phänomen: Meta-Analyse untersucht “dämonische Schlafparalyse” 22. Dezember 2017
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