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Curiosity-Rover findet große Kohlenstoffvorkommen auf dem Mars

Calgary (Kanada) – Neue Daten des NASA-Marsrovers „Curiosity“ liefern Hinweise auf einen Kohlenstoffkreislauf auf dem einstigen, urzeitlichen Mars – ein weiterer Beleg dafür, dass der Rote Planet einst eine lebensfreundliche Welt war.

Blick der ESA-Sonde „Mars Express“ auf den Mars-Krater Gale, dem Arbeitsort des NASA-Rovers „Curisoty“Copyright: ESA
Blick der ESA-Sonde „Mars Express“ auf den Mars-Krater Gale, dem Arbeitsort des NASA-Rovers „Curisoty“
Copyright: ESA

Wie das Team um Dr. Ben Tutolo, Ph.D., außerordentlicher Professor am Department of Earth, Energy and Environment an der Fakultät für Naturwissenschaften der University of Calgary und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Curiosity-Mission aktuell im Fachjournal „Science“ (DOI: 10.1126/science.ado9966) berichtet, haben sie den Klimawandel und die mögliche einstige Lebensfreundlichkeit des frühen Mars anhand der Rover-Daten aus dem Mars-Krater Gasle erforscht.

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Siderit in sulfatreichen Schichten

In ihrer Studie zeigen die beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, dass an drei Bohrstellen von „Curiosity“ im Mount Sharp im Gale-Krater in sulfatreichen Gesteinsschichten Siderit gefunden wurde. Dabei handelt es sich um ein eisenhaltiges Karbonatmineral.

„Die Entdeckung derart großer Kohlenstoffvorkommen im Gale-Krater stellt einen überraschenden und zugleich bedeutenden Durchbruch in unserem Verständnis der geologischen und atmosphärischen Entwicklung des Mars dar“, erläutert Tutolo. „Die große Menge hochlöslicher Salze in diesen Gesteinen – und ähnliche Vorkommen, die auf weiten Teilen des Mars kartiert wurden – wurden bisher als Belege für das sogenannte ‚große Austrocknen‘ des Mars gewertet: ein dramatischer Übergang vom warmen und feuchten frühen Mars zum heutigen kalten und trockenen Zustand.“

Sedimentäre Karbonate wurden seit Langem als Resultat einer CO₂-reichen urzeitlichen Marsatmosphäre vermutet, eindeutige Beweise dafür gab es bislang jedoch nur wenige.

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Hinweise auf eine einst lebensfreundliche Atmosphäre

Die Entdeckung von Karbonatmineralen deutet laut den Forschenden darauf hin, dass die damalige Atmosphäre genügend Kohlendioxid enthielt, um flüssiges Wasser auf der Oberfläche zu ermöglichen. „Als die Atmosphäre dünner wurde, wurde das CO₂ chemisch gebunden – es verwandelte sich in Gestein.“

Künftige NASA-Missionen und Analysen weiterer sulfatreicher Gebiete auf dem Mars sollen helfen, diese Ergebnisse zu bestätigen und könnten somit helfen, die frühe Geschichte des Planeten besser zu verstehen – insbesondere, wie der Planet sich veränderte, als er seine Atmosphäre verlor.

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Laut Tutolo trägt die aktuelle Studie zur Erkenntnis bei, dass der Planet eins lebensfreundlich war – und dass jene Modelle, die diese Lebensfreundlichkeit vorhersagen, korrekt sind. „Die breitere Bedeutung ist: Der Planet war bis zu diesem Zeitpunkt bewohnbar. Doch als sich das CO₂, das den Planeten zuvor wärmte, als Siderit ablagerte, wurde dadurch wahrscheinlich die Fähigkeit des Mars beeinträchtigt, warm zu bleiben.“

Die große Frage sei nun, wie viel dieses atmosphärischen CO₂ wurde tatsächlich im Gestein gespeichert? Und könnte dies ein Grund dafür sein, warum die Bewohnbarkeit verloren ging?“

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Rückschlüsse auch auf das Schicksal der Erde

Die Erkenntnisse vom Mars könnten auch bei der Bewältigung von Umweltproblemen auf der Erde behilflich sein. Tutolo selbst ist unter anderem an Versuchen beteiligt, anthropogenes CO₂ in Karbonate umzuwandeln, um den menschengemachten Klimawandel auf der Erde zu bekämpfen: „Wenn wir verstehen, wie diese Minerale auf dem Mars entstanden sind, hilft uns das dabei, besser zu verstehen, wie wir das hier auf der Erde machen können. Die Erforschung des Zusammenbruchs des warmen und feuchten frühen Mars zeigt uns auch: Die Frage der Lebensfreundlichkeit eines Planeten ist etwas sehr Fragiles.“ Schon kleinste Veränderungen im atmosphärischen CO₂ können enorme Auswirkungen auf die Fähigkeit eines Planeten haben, Leben zu ermöglichen“, so der Wissenschaftler abschließend: „Das Erstaunlichste an der Erde ist, dass sie bewohnbar ist – und das seit mindestens vier Milliarden Jahren“, sagt er. „Irgendetwas ist auf dem Mars passiert, das auf der Erde nicht passiert ist.“

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Recherchequelle: University of Calgary

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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