Cambridge (USA) – Heute eine kalte und trockene Ödnis, deuten immer mehr Hinweise deuten daraufhin, dass der Mars vor Milliarden von Jahren einmal Leben beherbergt hat. Doch wie lange war der Mars einst lebensfreundlich? Eine neue Studie legt nun nahe, dass dieser Zustand einige Hundert Millionen Jahre länger lebensfreundlich war, als bislang angenommen.
Wie Forschende um die Studentin Sarah Steele und Professor John L. Loeb vom Paleomagnetik-Labors der Harvard-Abteilung für Erd- und Planetenwissenschaften an der Harvard Griffin Graduate School of Arts and Science aktuell im Fachjournal „Nature Communications“ (DOI: 10.1038/s41467-024-51092-4) berichtet, haben sie die Historie des einstigen Magnetfeldes des Mars rekonstruiert, das die Oberfläche des Planeten vor schädlicher solarer wie kosmischer Strahlung schützte.
Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand von Quanten-Diamant-Mikroskop Untersuchungen des berühmten Mars-Meteoriten „Allan Hills 84001“ und Computersimulationen zeigen, könnte das lebensermöglichende Magnetfeld des Mars noch bis vor etwa 3,9 Milliarden Jahren existiert haben. Verglichen mit früheren Schätzungen von 4,1 Milliarden Jahren also einige Hundert Millionen Jahre später.
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Die zugrundeliegenden Überlegungen entwickelten die Forschenden aus Experimenten, die Abkühlungs- und Magnetisierungszyklen großer Krater auf der Oberfläche des Roten Planeten simulierten. Diese gut untersuchten Einschlagsbecken, die nur schwach magnetisch sind, führten die Forscher zur Annahme, dass sie erst nach dem Stillstand des globalen und ähnlich wie auf der Erde durch Konvektion im Eisenkern des Planeten gebildeten Dynamos entstanden.
Hintergrund
Wissenschaftler wissen, dass sich ferromagnetische Mineralien im Gestein an das umliegende Magnetfeld ausrichten, wenn das Gestein heiß ist, diese kleinen Felder aber „eingefroren“ werden, sobald das Gestein abkühlt. Dies macht die Mineralien effektiv zu fossilen Magnetfeldern, die noch Milliarden Jahre später untersucht werden können. (Quelle: Harvard Gazette)
Laut Steele, Kollegen und Kolleginnen ist eine frühe Abschaltung nun aber nicht notwendig, um diese weitgehend entmagnetisierten Krater zu erklären. Stattdessen vermuten sie, dass die Krater während einer Polumkehr des Mars-Magnetfeldes entstanden – einem Tausch der Nord- und Südpole. Dieses Szenario könnte erklären, warum diese großen Einschlagsbecken heute nur schwache magnetische Signale aufweisen. Auch auf der Erde finden magnetische Polumkehrungen alle paar Hunderttausend Jahre statt.
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Recherchequelle: Harvard Gazette
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