Ehem. US-Konteradmiral und Leiter der US-Ozeanografiebehörde fordert mehr Engagement des Weißen Hauses zu UFOs am Himmel und in den Meeren

Der ehem. Konteradmiral der US Navy Tim Gallaudet. Copyright: US Navy / Public Domain
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Der ehem. Konteradmiral der US Navy Tim Gallaudet. Copyright: US Navy / Public Domain

Der ehem. Konteradmiral der US Navy Tim Gallaudet.
Copyright: US Navy / Public Domain

Washington (USA) – Der ehemalige US-Konteradmiral und Leitder der US-Meteorologie und Ozeanografiebehörde NOAA, Tim Gallaudet, hat in einem Interview die potenzielle Bedrohung durch unidentifizierte Objekte und Phänomene (UAP) auch für U-Boot-Besatzungen unterstrichen und fordert ein stärkeres Engagement und Handeln des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, um so das US-Verteidigungsministerium (Department of Defense, DoD) und die US-Nachrichtendienste dazu zu bewegen, mehr Transparenz zu diesem Thema walten zu lassen.

UPDATE 15.04.2024, 17:30h: In der ursprünglichen Fassung dieser Meldung war von einer für den 19. April angesetzten Senatsanhörung des ehemaligen AARO-Vorsitzenden Kirkpatrick die Rede. Bei dieser Information handelte es sich um eine Verwechselung mit einem Termin 2023. GreWi bittet dieses Mißverständnis zu entschuldigen.

– Bei diesem Artikel handelt es sich um eine vom Autor und Quelle ausdrücklich genehmigte deutschsprachige Übersetzung eines Originalartikels von Christopher Sharp durch grenzwissenschaft-aktuell.de (GreWi), der am 10.04.2024 unter dem Titel „Retired Rear Admiral And Former Agency Chief Calls For Expanded UFO Investigation And Greater White House Involvement“ auf LiberationTimes.com erschien. Die darin formulierten Aussagen, Meinungen sind die des Autors.

von Christopher Sharp

Nach der Veröffentlichung seines kürzlich erschienenen Weißbuchs zur Unterwasser-Facette  von UAP für die „Sol Foundation“ äußerte Gallaudet seine Bereitschaft, an einer von der US-Regierung geleiteten Untersuchung zu jenen UAP teilzunehmen, die sich unter der Meeresoberfläche zeigen und registriert werden. Dies in dem Wissen, dass einige der Phänomene eine Form höherer nichtmenschlicher Intelligenz darstellen könnten.

Im Interview mit Liebration Times sagte Gallaudet dazu:

„Ich möchte in den Ozeanen nach UAP und Beweisen für eine höhere nichtmenschliche Intelligenz suchen, weil ich dieses Gebiet sehr gut kenne. Ich kenne alle Erfassungssysteme da draußen, die Universitäten und Regierungsbehörden, die Ozeanerkundung und dazugehörige Forschung betreiben.

Ich möchte die Erforschung von UAP in den Ozeanen vorantreiben, um zum Gesamtwissensstand beizutragen. Warum sollten wir uns bei der Erforschung von UAP nur darauf beschränken, an den Himmel zu schauen, wenn wir doch wissen, dass wir dort unten auch Beweise finden werden?“

Gallaudet, ein angesehener Veteran und geschätzter Ozeanograf, hat Gespräche sowohl mit pensionierten als auch mit aktiven U-Boot-Besatzungsmitgliedern geführt. Diese teilten ihm ihre aus erster Hand gemachten Erfahrungen mit dem mit, was als außergewöhnlich fortschrittliche untergetauchte Fahrzeuge erschien, die durch hochentwickelte militärische Sensorsysteme erfasst wurden.

So wurde beispielsweise ein pensionierter U-Boot-Besatzungsangehöriger von Gallaudet an das UAP-Büro des DoD, das „All-domain Anomaly Resolution Office“ (AARO), verwiesen.

In den 1980er Jahren, während seiner Dienstzeit an Bord eines US-U-Bootes im Nordatlantik, erlebte dieser pensionierte U-Boot-Besatzungsangehörige ein verwirrendes Szenario: Das Sonar deutete auf das Vorhandensein eines russischen Torpedos hin, der auf das Schiff zusteuerte, doch bald wurde klar, dass das Objekt keine klare Erklärung hatte.

Gallaudet berichtete davon im Interview mit der Liberation Times:

„Der U-Boot-Besatzungsangehörige befand sich im Nordatlantik während eines sehr schweren Sturms mit bis zu 12 Meter hohen Wellen. Die Wellen mischten das Wasser auf und erzeugen viel Lärm, was es für U-Boote sehr schwer macht, einander zu finden.

Aufgrund dieses hohen Seegangs erwartete er eigentlich keine Kontakte zu anderen U-Booten. Aber das U-Boot stieß auf ein Objekt, das sich schnell auf es zubewegte.

Es war so schnell, dass seine Signatur darauf hindeutete, dass es sich um einen russischen Torpedo handelte. Die Besatzung hatte für dieses Szenario trainiert. Aber es ergab keinen Sinn, dass russische U-Boote in diesem Bereich sein sollten und das US-amerikanische U-Boot aufgrund des hohen Lärms und Seegangs hätte entdecken und anpeilen können.“

Um die Ernsthaftigkeit der Situation zu verdeutlichen, erläuterte Gallaudet weiter, wie die Besatzung des U-Bootes gezwungen war, Notfallmaßnahmen zu ergreifen:

„Sie waren überrascht und mussten Ausweichmanöver durchführen. Hierzu tauchte das Boot tief, so tief, dass fast schon die mögliche Bruchtiefe des U-Bootes erreicht wurde.

Zur Verwunderung der Besatzung verlangsamte sich das Objekte auf seltsame Weise, je mehr es sich dem U-Boot näherte. Dann fuhr es um das U-Boot herum zum Heck und begann, es langsam zu verfolgen.

Es verfolgte das U-Boot eine Zeit lang und bewegte sich dann schnell aus der Gegend heraus.“

Als hoch angesehener Marineveteran, der über umfangreiches Wissen und Erfahrung mit Unterwasserphänomenen und Militärsystemen verfügt, hat selbst Gallaudet Schwierigkeiten, eine Erklärung für diesen Vorfall zu finden:

„Es gab dafür keine Erklärung. Unsere eigene Technologie war dazu nicht in der Lage Die Russen hatten so etwas in den 1980er Jahren auch nicht, noch haben sie es heute – also kann es nicht erklärt werden.“

Nach dem Interview des pensionierten U-Boot-Besatzungsangehörigen mit dem AARO wurde ihm mitgeteilt, dass man die akustischen Datensätze prüfen werde, die von der Johns Hopkins University aufbewahrt werden. Seit dem Interview gab es keine weiteren Informationen oder Updates von der Behörde [AARO].

„Ich weiß nicht, wie der Stand der Dinge ist. Ich bin mir fast sicher, dass die Natur der Bewegung des Objekts, das auf dem Sonar erfasst wurde, nicht geklärt ist.“

Die Art und Weise, wie das DoD mit solchen Bedrohungen umgegangen ist, hat bei zahlreichen aktiven und pensionierten US-Militär- und Geheimdienstmitarbeitern zu Frustration geführt.

Viele von ihnen haben mit Personen kommuniziert, die über hohe Sicherheitsfreigaben verfügen und angeblich an verdeckten Programmen zur Bergung und Analyse von Fahrzeugen und biologischen Entitäten fortgeschrittener nichtmenschlicher Intelligenz beteiligt waren.

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Gallaudet selbst steht in Kontakt mit hoch glaubwürdigen Whistleblowern aus erster Hand, die aufgrund von Programmen, an denen sie gearbeitet haben, behaupten, dass mehrere fortschrittliche  Arten von nichtmenschlicher Intelligenz in verschiedenen Fahrzeugen die Erde besucht haben und weiterhin besuchen.

Hierzu erklärte Gallaudet der Liberation Times:

„Ich weiß von den Personen, denen ich vertraue und die Zugang zu einigen dieser Programme hatten, dass es verschiedene Arten von nichtmenschlicher Intelligenz gibt, die uns besuchen, deren Absichten wir aber nicht kennen.“

Aber für Gallaudet, einen erfahrenen Ozeanografen, ist die Behauptung, dass mehrere Arten von höherer Intelligenz die Erde besuchen, keine Überraschung, wenn man die Vielfalt des Lebens betrachtet, die allein unser eigener Planet unterstützen kann:

„Wenn man über die Natur des Lebens nur auf diesem Planeten nachdenkt, so denke ich, dass so etwas geradezu zu erwarten ist. Warum sollte es für Spezies, die intelligenter sind als wir, anders sein? Es ist nicht weit hergeholt, wenn man die Vielfalt des Lebens auf diesem Planeten betrachtet.“

Gallaudet teilt die Frustration vieler anderer US-Militär- und Geheimdienstinsider, nachdem umfangreiche Aspekte gerade zur Transparenz über UAP, aus dem Gesetzestextentwurf der der Senatoren Chuck Schumer und Mike Rounds zum sog. ‚UAP Disclosure Act‘ (UAPDA, …GreWi berichtete 1, 2, 3) schlussendlich wieder herausgestrichen wurde.

Gallaudet sieht das mangelnde Verständnis für angeblich fortgeschrittene nichtmenschliche Intelligenz, die mit bestimmten UAP-Sichtungen in Verbindung gebracht wird, als eine bedeutende Bedrohung an. Er betont die Bedeutung von Transparenz, Forschung und offizieller Anerkennung, um dieses Problem effektiv anzugehen:

„Wir verstehen ihre Absichten immer noch nicht. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, sollten wir den Wert einer ernsthaften Forschung und Diskussion dieser Phänomene anerkennen.“

Gallaudet glaubt, dass sich die Frustration über den jüngsten Versuch des AARO, durch seinen „historischen Bericht“ Anschuldigungen fortgeschrittener nichtmenschlicher Intelligenz, die die Erde besuchen, abzutun (…GreWi berichtete 1, 2, 3), auf das Weiße Haus und seinen Nationalen Sicherheitsrat konzentrieren sollte.

Durch seine frühere leitende Rolle bei der NOAA und seine Erfahrungen mit dem Weißen Haus glaubt Gallaudet, dass der Nationale Sicherheitsrat, unter der Autorität des Präsidenten, das Potenzial hat, den Kurs des AARO und seiner UAP-Untersuchungen zu beeinflussen und umzulenken.

Hierzu erläutert Gallaudet:

„Das US-Verteidigungsministerium bewegt sich in die Richtung, die der Nationale Sicherheitsrat und der Präsident vorgeben. Viele Leute machen AARO dafür verantwortlich, nicht vollkommen offen und transparent zu sein. Aber ihre Richtung kommt direkt vom Nationalen Sicherheitsrat – also kommt es aus dem Weißen Haus.

Der letzte Bericht bestätigte, dass sie [der Nationale Sicherheitsrat und Präsident Joe Biden] das Wissen über UAP nicht bestätigen wollen. Das macht zunächst Sinn, denn der Präsident steht derzeit nicht gut in den Umfragen da, und ich würde nicht denken, dass er der Öffentlichkeit plötzlich in diesem Wahljahr mitteilen möchte, dass ‚hey, wir wissen nicht, was in unserem Luftraum oder in den Gewässern vor sich geht und wir können es auch nicht kontrollieren – einen guten Tag Amerika.’“

Die Liberation Times erfuhr aus mehreren Quellen, dass Personen innerhalb des Weißen Hauses den UAPDA unterstützt und mit Senator Chuck Schumer zusammengearbeitet haben. Diese Unterstützung reichte jedoch offenbar nicht aus, um ihn den Entwurf auch durchzusetzen, als er auf Widerstand von Mitgliedern des Repräsentantenhauses, einschließlich des Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses, Mike Turner, stieß.

In seinem kürzlich erschienenen Weißbuch setzte sich Gallaudet für proaktive Schritte des Weißen Hauses ein, einschließlich der Erteilung von Exekutivanordnungen zur Erleichterung der Sammlung, Überprüfung und schließlich der Offenlegung des relevanten Wissens, das von Ozeanbehörden wie NOAA, aber auch der NASA, dem „Office of Naval Intelligence“ [Büro desGeheimdienstes der Marine] und dem „Naval Oceanographic Office“ gehalten wird.

Darüber hinaus empfahl er, anomale Phänomene in allen Domänen als Schwerpunkt im „Memorandum zu den Forschungs- und Entwicklungsprioritäten des Weißen Hauses für das Haushaltsjahr 2026“ zu berücksichtigen. Außerdem schlug Gallaudet vor, das „Ocean Policy Committee anzuweisen“, transmediale UAP und „Unidentified Submerged Objects“ (unidentifizierte Unterwasser-Objekte, USOs) in den Implementierungsplan für die Nationale Strategie für die Kartierung, Erforschung und Charakterisierung der US-Wirtschaftszone aufzunehmen.

Zu den nächsten Schritten für UAP-Befürworter sagte Gallaudet der Liberation Times:

„Wir sollten uns an das Weiße Haus – entweder den amtierenden Präsidenten, wenn er im Amt bleibt, oder den neuen Präsidenten. Zudem sollten wir uns an den Kongress wenden, denn ich denke, dass das wirklich der Weg ist, wie wir am meisten Wirkung zu erreichen, wenn der Kongress die Regierung dazu auffordern kann, die Informationen offenzulegen.“

Gallaudet hofft auch, dass der Senat wichtige Bestimmungen wiederbeleben kann, die im ursprünglichen UAPDA enthalten waren, wie beispielsweise ein unabhängiges Überprüfungsgremium, das sich der Offenlegung von UAP-Informationen und -Materialien widmet:

„Ich denke, wir müssen die Schumer-Zusätze aus dem ursprünglichen Gesetztestextentwurf zum UAPDA wieder augreifen und jene Bestimmungen, die herausgestrichen wurden, zurück in die nächste Gesetzgebung einbringen, in die das Gesetz übergehen wird. Das wäre wirklich alles, was wir brauchen, um die Informationen schrittweise herauszugeben.“

Derzeit befindet sich der Kongress in einer Pause. Einige Mitglieder des Repräsentantenhauses sind jedoch bestrebt, weitere öffentliche UAP-Anhörungen durchzuführen, nachdem im Juli 2023 Aussagen von zwei Zeugen und einem Whistleblower gemacht wurden.

Während einer dieser Anhörungen gab David Grusch, ein ehemaliger US-Geheimdienstoffizier, der beim „National Geospatial-Intelligence Agency“ und der „Unidentified Aerial Phenomena Task Force“ (UAPTF) tätig war, eine eidesstattliche Erklärung zu einem verdeckten, jahrzehntelangen Bergungs- und Rückwärtsentwicklungsprogramm für nichtmenschliche Intelligenz ab. Er gab bekannt, dass ihm der Zugang zu diesem Programm verweigert wurde.

Bislang waren die republikanischen Mitglieder des Repräsentantenhauses am lautesten, was die Notwendigkeit neuer Anhörungen betrifft, und haben auch die Einrichtung eines neuen UAP-Unterausschusses gefordert.

Jedoch sagte der ranghöchige Vertreter Robert Garcia bei der letzten UAP-Anhörung im Unterausschuss für Nationale Sicherheit, Grenzen und auswärtige Angelegenheiten:

„Die Rolle des Kongresses, die Wahrheit und die Offenlegung über UAPs zu suchen, ist eine wichtige Verantwortung, die ernst genommen werden sollte. Die Demokraten kontrollieren nicht das Repräsentantenhaus oder den Anhörungstermin. Wir bitten weiterhin um mehr öffentliche UAP-Anhörungen von der republikanischen Führung. Es ist Zeit.“

In den kommenden Wochen wird erwartet, dass Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats stärkeren Druck für weitere Maßnahmen gegen UAP ausüben, was zu einer dramatischen vor Ort Feldanhörung mit weiteren Zeugenaussagen und / oder Whistleblowern führen könnte.

© Christopher Sharp / LiberationTimes.com

UPDATE 15.04.2024, 17:30h: In der ursprünglichen Fassung dieser Meldung war von einer für den 19. April angesetzten Senatsanhörung des ehemaligen AARO-Vorsitzenden Kirkpatrick die Rede. Bei dieser Information handelte es sich um eine Verwechselung mit einem Termin 2023. GreWi bittet dieses Mißverständnis zu entschuldigen.

Anmerkung GreWi: Aktuell hat das “Subcommitee in emergin Threats and Capabilities” im US-Senat für den 19. April 2024 eine neue, teils öffentliche, teils geheime Anhörung des ehemaligen AARO-Leiters Dr. Sean Kirkpatrick angesetzt. Thema: „Zeugenaussagen zur Mission, den Aktivitäten, der Aufsicht des AARO“.
…GreWi wird berichten

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