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Ein statistischer Zusammenhang zwischen Bigfoot-Sichtungen und Schwarzbären-Population?

Sind aufrechtstehende Amerikainische Schwarzbären leicht mit Bigfoot zu verwechseln?Copyright: LocoLocal (l.) u. Karin 1959 (via Pixabay.com) / pixabay License
Sind aufrechtstehende Amerikainische Schwarzbären leicht mit Bigfoot zu verwechseln?
Copyright: LocoLocal (l.) u. Karin 1959 (via Pixabay.com) / pixabay License

Pittsburgh (USA) – Eine Haupttheorie für Sichtungen aufrechtgehender Großprimaten in den nordamerikanischen Wäldern ist die, dass es sich eigentlich um missverstandene Sichtungen von Bären, konkret von Schwarzbären handelt. Eine Statistikerin macht sich diese Vermutung nun zunutze und schlägt vor, Daten zu Bigfoot-Sichtungen zu nutzen, um auf die Populationsgröße der Amerikanischen Schwarzbären zu schließen.

Wie der Datenwissenschaftler Floe Foxon vom Department of Data Management and Statistical Analysis, vorab via BioRxiv.org berichtet, gibt es einen Zusammenhang mit der Anzahl von Bigfoot-Sichtungsmeldungen und dem Bestand des Amerikanischen Schwarzbären (Ursus americanus). Während andere Studien schon zuvor eine solche Verbindung im pazifischen Nordwesten der USA nahegelegt hatten, weitete Foxon diese Analysen nun auf die gesamten USA und Kanada aus.

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Grundlage für die Studie sind Daten zu Bigfoot- bzw. Sasquatch-Sichtungen der Forschungsorganisation „Bigfoot Field Researchers Organization“ (BFRO) aus deren „Geographic Database of Bigfoot/Sasquatch Sightings & Reports“. Diese hat der Statistiker nun den Daten zu Sichtungen von Schwarzbären in den Vereinigten Staaten und Kanada gegenüber gestellt.

Die Karten veranschaulichen die Anzahl von Bigfoot-Sichtungen (o.), die Größe der Schwarzbären-Population (m.) und die menschliche Population pro Staat/Provinz in den USA und Kanada.Copyright/Quelle: F. Foxon, BioRxiv.org 2023
Die Karten veranschaulichen die Anzahl von Bigfoot-Sichtungen (o.), die Größe der Schwarzbären-Population (m.) und die menschliche Population pro Staat/Provinz in den USA und Kanada.
Copyright/Quelle: F. Foxon, BioRxiv.org 2023

Als Ergebnis kommt Foxon zu folgender Feststellung:
„Sasquatch-Sichtungen sind logischerweise eine Funktion der Anzahl der Menschen in jedem Staat / jeder Provinz, die für eine Sichtung zur Verfügung stehen, und der Größe (Landfläche) jedes Staates / jeder Provinz (weil Interaktionen zwischen hypothetischen Sasquatchs und Menschen in weniger dicht bevölkerten Gebieten weniger wahrscheinlich sind).

Folglich wurde ein Modell implementiert, das den möglichen Zusammenhang zwischen Sichtungen und den Bärenpopulationen untersucht und gleichzeitig die potenziellen Auswirkungen der menschlichen Bevölkerung und der Landfläche berücksichtigt. Dies war ein lineares Regressionsmodell mit gemischten Effekten, das die Anzahl der Sasquatch-Sichtungsberichte in jedem Staat / jeder Provinz auf die Schwarzbärenpopulation, die menschliche Bevölkerung und die Landfläche jedes Staates bzw. jeder Provinz zurückführte.“

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In seiner Studie zeigt die Forscher, dass „die Population an Schwarzbären stark und derart mit der Anzahl von Bigfoot-Sichtungen zusammenhängt, dass durchschnittlich eine Sasquatch-Sichtung auf 900 Schwarzbären pro Staat oder Provinz kommt.“

Was auch immer aber sicher kein Schwarzbär: Sicherlich kein Schwarzbär: Standbild aus den wohl bekanntesten Filmaufnahmen eines angeblichen Bigfoot von 1967.Copyright: Pattern & Gimlin
Was auch immer aber sicher kein Schwarzbär: Sicherlich kein Schwarzbär: Standbild aus den wohl bekanntesten Filmaufnahmen eines angeblichen Bigfoot von 1967.
Copyright: Pattern & Gimlin

Foxon selbst schlussfolgert denn auch, dass „viele vermeintliche Sichtungen von Sasquatchs in Nordamerika sehr wahrscheinlich auf missverstandenen Sichtungen von Schwarzbären zurückgehen.“

Tatsächlich ist diese Vermutung aber nicht neu und wird selbst von Bigfoot-Forschern schon seit Jahrzehnten vertreten, die zugleich jedoch darauf verweisen, dass nicht alle Sasquatch-Sichtungen auf diese Weise erklärt werden können. Nicht zuletzt – das gesteht auch Foxon ein – weil Sasquatch auch aus Staaten und Provinzen gemeldet wurden und werden, in denen keine Schwarzbären beheimatet oder bekannt sind. Hier merkt die Forscherin hingegen an, dass es sich bei diesen Sichtungen schließlich auch um Verwechselungen mit anderen Tieren, Menschen oder Schwindel handeln könnte. Umgekehrt schlägt Foton vor, die Anzahl von Bigfoot-Sichtungen als Mittel zur Einschätzung der Populationsgröße amerikanischer Schwarzbären zu nutzen – wir erinnern uns: auf eine Bigfoot-Sichtung kommen schließlich 900 Schwarzbären.

Dr. Jeffrey Meldrum, Anatomieprofessor an der Idaho State University und einer der wenigen akademischen Experten zu Bigfoot und Sasquatch, bezeichnet die Studie gegenüber dem „The New Scientist“ in ihren Schlussfolgerungen als “extrem voreilig”. Natürlich sei es vorstellbar, dass “ein kurzer Blick auf etwas Aufrechtstehendes mit Fell schnell für einen Bigfoot gehalten wird“. Doch könne Foxons Schlussfolgerung auch einfach umgedreht werden, wenn man behaupten würde, dass echte Bigfoot-Sichtungen als Sichtungen von Schwarzbären fehlgedeutet werden.“

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Recherchequelle: BioRxiv.org, NewScientist.com

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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