Elmsfeuer: Webcam zeigt wiederholt faszinierendes Naturphänomen am Großglockner
Kals-am Großglockner (Österreich) – Schon seit Jahrhunderten, vermutlich sogar noch viel länger, gehört das sogenannte Elmsfeuer zu den faszinierendsten natürlichen Lichtphänomenen. Während die durch elektrische Ladungen hervorgerufene Erscheinung früher für so manche Sage und Legende verantwortlich war, ist das Phänomen heute zwar recht gut verstanden, aber deshalb nicht weniger rätselhaft anzuschauen. Aktuell zeigen Webcam-Aufnahmen von der Erzherzog Johann Hütte – Adlersruhe immer wieder Elmsfeuer am Großglockner.
Wie die Betreiber der höchstgelegenen Schutzhütte Österreichs gegenüber Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) berichten, sind die märchenhaften Elmsfeuer immer wieder rund um die Hütte und auch auf den Aufnahmen der in Kooperation mit Foto-Webcam.eu auf 3454 Metern Höhe postierten Webcam zu sehen.
Zuletzt in ganz beeindruckender Weise in den Nächten des 30. und 31. Juli 2021.
Beim Anblick der Aufnahmen braucht vermutlich nicht viel Fantasie um zu verstehen, wie derartige Phänomene in früheren Zeiten als übernatürliche oder übersinnliche Erscheinungen und vermutlich auch schon als das ein oder andere neuzeitliche UFO interpretiert wurden.
Tatsächlich handelt es sich bei Elmsfeuern allerdings um ein vollständig verstandenes Phänomen, um eine kontinuierliche Koronaentladung in der Atmosphäre, die bei gewittrigen Wetterlagen mit elektrischen Feldstärken von mehr als 100 kV/m auftritt. Das Elmsfeuer kann unter diesen Bedingungen an hohen, spitzen Gegenständen, wie zum Beispiel Schiffsmasten, Kirchtürmen, Bergspitzen und Stacheldrahtzäunen, beobachtet werden. Es tritt auch an Frontscheiben von Flugzeugen auf. Auch im Gebirge, bei einer nahenden Gewitterfront, tritt dieses Wetterphänomen auf. Besonders im Bereich des Gipfelkreuzes kann es, gepaart mit einem charakteristischen Surren (Pickelsausen), zu diesen Erscheinungen kommen. Elmsfeuer leuchten aufgrund der Spektrallinien der Gase Sauerstoff und Stickstoff in der Erdatmosphäre blauviolett.
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Auch Hüttenbetreiber Toni Riepler vom Team der Erzherzog Johann Hütte attestiert zu den auch auf der Facebook-Seite der Hütte gezeigten Phänomenen, die mit der Foto-Webcam Süd aufgenommen wurden, dass diese zwar „schön anzuschauen aber brandgefährlich!“ sind. Tatsächlich besteht bei einem Elmsfeuer stets unmittelbare Blitzgefahr. „Das Besondere an ‚unseren‘ Elmsfeuern ist, dass sie aus Fels (und nicht aus Metall und Stahl) entspringen“, führt Riepler weiter aus. Allerdings enthalte der Fels sehr viel Pyrit. „Es gibt auch Bilder vom Sonnblick (Foto-webcam.eu), da sind regelmäßig solche Erscheinungen zu sehen.“ Tatsächlich entladen sich dort die nach dem heiliggesprochenen Bischof Erasmus von Antiochia (ca. 240–303, italienisch Elmo) benannten Lichterscheinungen sehr regelmäßig an den metallenen Instrumenten des dortigen Observatoriums im Blickfeld der Webcam.
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Recherchequellen: Erzherzog Johann Hütte – Adlersruhe, eigenen Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de
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