Entfernung seneszenter Zellen verlängert Lebensdauer um 35 Prozent
Symbolbild: Hausmaus
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Rochester (USA) – Durch die Entfernung gealterter, sogenannter seneszenter Zellen, ist es US-Wissenschaftlern gelungen, die Lebensdauer von gewöhnlichen Mäusen um bis zu 35 Prozent zu verlängern – und das, ohne bislang negative gesundheitliche Nebenwirkungen beobachtet zu haben. Jetzt stellen sich die Forscher die Frage, ob der lebensverlängernde Eingriff ähnlich auch beim Menschen wirkt.
Wie das Team um Dr. Darren Baker und Dr. Jan van Deursen von der Mayo Clinic aktuell im Fachjournal „Nature“ (DOI: 10.1038/nature16932) berichtet, konnten sie in ihren Untersuchungen zeigen, dass sich die seneszenten Zellen – Zellen also, die sich nicht länger teilen und sich mit fortschreitendem Alter ansammeln – negativ auf den Gesundheitszustand auswirken und die Lebensspanne bei gewöhnlichen Mäusen um 35 Prozent verringern.
Die Entfernung seneszenter Zellen aus dem Mäuseorganismus führte im Gegenzug dazu, dass es zu einer Verzögerung in der Entstehung von Tumoren kam und gesundes Gewebe sowie die Organfunktionen besser geschützt wurden. Das wiederum führte bei den derart behandelten Mäusen zu einer Verlängerung der Lebenserwartung ohne negative Nebenwirkungen.
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„Zelluläre Seneszenz ist ein biologischer Mechanismus, der die Funktion einer Notbremse erfüllt, in dem er beschädigte Zellen davon abhält, sich weiter zu teilen“, erläutert van Deursen. „Während das Anhalten der Teilung dieser Zellen eine wichtige Krebs-Prävention des Körpers darstellt, vermuten einige Forscher, dass entsprechend ausgebremste Zellen nicht mehr weiter notwendig sind.“ Tatsächlich entledigt sich unser Körper mit Hilfe unseres Immunsystems fortwährend dieser abgestorbenen Zellen. Mit fortschreitendem Alter wird dieser Vorgang aber immer ineffektiver. Dann verursachen seneszente Zellen Faktoren, die umliegende Zellen schädigen können und etwa chronische Entzündungen verursachen, wie sie mit Gebrechlichkeit und altersbedingten Krankheiten einhergehen.
Durch das Entfernen entsprechender Zellen anhand genetischer Modifikationen bei gewöhnlichen Mäusen gelang es den Wissenschaftlern, die Lebensspanne der Tiere um 17 bis 35 Prozent zu verlängern. Zugleich wiesen die so behandelten Tiere ein gesünderes Erscheinungsbild und weniger Entzündungen in Fett-, Muskel- und Nierengewebe auf.
„Wir können zeigen, dass sich ansammelnde seneszente Zellen mit zunehmendem Alter negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Sie schädigen unsere Organe und das Gewebe und verkürzen dadurch unser Leben“, so Dr. van Deusen. „Da wir diese Zellen aber ohne negative Nebenwirkungen eliminieren können, könnten entsprechende Therapien altersbedingten Krankheiten und Behinderungen entgegenwirken.“
„Schon eine Bereinigung des Organismus um 60-70 Prozent seiner seneszenten Zellen hat signifikante therapeutische Effekte“, so Baker abschließend. „Wenn wir die Ergebnisse (auf den Menschen) übertragen können, so könnte das tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Gesundheits- und Lebensspanne haben.“
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