Erneut Nordlichter über Mitteleuropa möglich
Weiterhin zieren große aktive Sonnenfleckenregionen (AR) die erdzugewandte Sonnenscheibe. Ein erneuter Flare der Stärke X1.8 am 9. Oktober 2024 dürfte mit einem koronalen Masseauswurf einhergehen, der schon heute Abend die Erde erreicht und hier einen geomagnetischen Sturm der Stärke G4 verursachen. Die Bedingungen gleichen jenen vom vergangenen Mai, als Nordlichter bis in den Alpenraum hinein zu sehen waren.
Quelle der Sonneneruption ist die aktive Sonnenfleckenregion „AR3848“, die zum Zeitpunkt des Flares genau in Richtung Erde zeigte. Laut der US-amerikanischen Atmosphären- und Ozeanografiebehörde NOAA wird mit dem Eintreffen des G4-Sturms ab Donnerstag gerechnet. Auch andere Modelle, darunter das folgende der Universität Reading, bestätigt dieses Szenario.
That fast halo looks like it could arrive late tomorrow night (though early morning is more likely). Might get clear UK skies, so worth looking north.https://t.co/DTNh5POCYN pic.twitter.com/II5RDmLRGk
— @mathewjowens.bsky.social (@mathewjowens) October 9, 2024
In diesem Fall könnte der geomagnetische Sturm ähnlich ausfallen wie jener, der im vergangenen Mai für Nordlichter bis in den Alpenraum sorgte. Vorausgesetzt, dass auch das Wetter mitspielen sollte (leider sieht es derzeit in weiten Teilen Deutschlands nicht so aus…) könnten also auch an diesem Wochenende Nordlichter am Himmel zu sehen sein.
Hintergrund
Der Sonnenzyklus ist ein etwa 11-jähriger Zyklus, in dem sich die Aktivität der Sonne verändert. Er wird durch die Anzahl der Sonnenflecken, Sonnenstürme und Sonnenausbrüche gekennzeichnet. Derzeit befinden wir uns im „Sonnenzyklus Nummer 25“ Der Zyklus besteht aus zwei Hauptphasen: Als „solares Minimum“ bezeichnenWissenschaftler jene Phase mit wenig Sonnenflecken und geringer Sonnenaktivität. Hingegen ist das „solare Maximum“ (wie derzeit) von besonders vielen Sonnenflecken, Sonnenausbrüchen und koronalen Massenauswürfen geprägt. Die Ursache des Sonnenzyklus liegt in den Magnetfeldern der Sonne. Während des Zyklus wechseln die Magnetpole der Sonne ihre Polarität (Nord- und Südpol tauschen Plätze). Dies geschieht in etwa alle 11 Jahre (9-13), wodurch der nächste Zyklus beginnt.
Sonnenausbrüche (engl. solar flares) entstehen durch plötzliche, intensive Freisetzungen von Energie in der Sonnenatmosphäre. Sie treten auf, wenn die Magnetfelder in den Sonnenflecken sich verwickeln, verschieben oder plötzlich neu ausrichten. Diese Magnetfeldstörungen setzen große Mengen Energie frei, die in Form von Strahlung und geladenen Teilchen ins All geschleudert werden. Der Prozess beginnt, wenn sich Magnetfelder in der Korona (der äußeren Schicht der Sonne) aufbauen und verdrehen. Wenn diese Spannung zu groß wird, kommt es zu einem „magnetischen Wiederanschluss“ – ein Ereignis, bei dem die Magnetfeldlinien plötzlich brechen und sich neu verbinden. Diese Neuverbindung löst den Sonnenausbruch aus und sendet Licht, Röntgenstrahlen und geladene Partikel in den Weltraum.
– Eine genauere Erläuterung und Aufschlüsselung (G- und KP-Skalen), wie und ab wann wo mit Nordlichter zu rechnen ist, finden Sie HIER
– Eine jeweils aktuelle 30-Minuten-Vorhersage der Polarlichtaktivität der NOAA finden Sie HIER
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Ideale Bedingungen für die Beobachtungen von Nordlichtern bieten sich außerhalb oder in dunklen Teilen der Stadt. Je dunkler der Nachthimmel und je deutlicher die Sterne zu sehen sind, desto wahrscheinlicher sind auch Beobachtungen von Polarlichtern über dem nördlichen Horizont.
Recherchequelle: NASA, NOAA, University of Reading, spaceweather.com, eigene Recherche grenzwissenschaft-aktuell.de
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