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Erste Schritte auf dem Weg zu Einrichtung einer offiziellen deutschen UAP-Forschungsstelle

Webauftritt des Interdisziplinären Forschungszentrum für Extraterrestrik (IFEX) an der Universität Würzburg. Copyright: www.uni-wuerzburg.de/ifex
Webauftritt des Interdisziplinären Forschungszentrum für Extraterrestrik (IFEX) an der Universität Würzburg.
Copyright: www.uni-wuerzburg.de/ifex

Würzburg/Berlin (Deutschland) –  Während es in zahlreichen, teilweise verbündeten Ländern wie Frankreich und den USA staatliche Einrichtungen zur Untersuchung von unidentifizierten Flugobjekten und Phänomenen im Luftraum (UFOs/UAP) gibt, existiert in Deutschland bislang noch keine derartige Stelle. Allerdings werden UAP mittlerweile am Interdisziplinären Forschungszentrum für Extraterrestrik (IFEX) an der Universität Würzburg ganz offiziell im Forschungskanon wissenschaftlich erforscht. Bei einem Treffen zwischen dem Institutsleiter und dem Experten für Luft- und Raumfahrt der Bundestagsfraktion der Grünen wurden nun erste konstruktive Kontakte in die Politik geknüpft.

In seiner Position als wirtschaftspolitischer Sprecher und Leiter der Arbeitsgruppe Wirtschaft, sowie Berichterstatter der grünen Bundestagsfraktion für Luft- und Raumfahrt und Mitglied im erweiterten Fraktionsvorstand, verfolgt der Grünen-Politiker Dieter Janecek schon seit einigen Jahren die neusten Entwicklungen der internationalen Weltraumforschung in Deutschland.

„Weltraumforschung liefert uns neue Erkenntnisse über die Geschichte des Universums, Phänomene wie Schwarze Löcher und möglicherweise lebensfreundliche Planeten in anderen Sonnensystemen“, erläutert Janecek. Weltraumforschung sei aber auch von unschätzbaren Wert für die Bekämpfung des Klimawandels. „Moderne Satellitensysteme etwa sind essentiell für die Messung der Veränderung von Eismassen in den Polargebieten, dem Anstieg des Meeresspiegels oder der Zunahme von Dürreereignissen.“ Nicht zuletzt deshalb freue es ihn sehr „dass Deutschland in diesen Bereichen ein global relevanter Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort ist.“

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Ein „ebenfalls interessanter – wenn auch umstrittenerer – Aspekt der Weltraumforschung“ stellt für den Politiker zudem „die Untersuchung von unidentifizierten Luftraum-Phänomenen (auf Englisch unidentified aerial phenomena oder UAPs)“ dar: „Ein Bericht des Verteidigungsministeriums der USA aus dem Jahr 2021 hat unter anderem bestätigt, dass Piloten der US-Luftwaffe mehrmals unbekannte Flugobjekte gesichtet haben, für die das US-Militär noch keine Erklärung hat.“ Zwar bedeute das noch nicht, dass diese Flugobjekte außerirdischen Ursprungs seien und für ihn persönlich können diese Beobachtungen „mit sehr hoher Sicherheit durch bisher unbekannte Wetterphänomene, optische Täuschungen oder fehlerhafte Sensoren erklärt werden“, doch genau um dies zu überprüfen, lohne sich Forschung in diesem Bereich.

Vor diesem Hintergrund, so berichtet Janecek auf seiner Internetseite, kam es kürzlich auch zu einem ausführlichen Austausch Janeceks mit dem IFEX-Leiter Professor Hakan Kayal über UAPs und die verschiedenen staatlichen und wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema. Mit einem Verweis auf die anstehende NASA-Studie und die staatliche UFO-Forschungsgruppe GEIPAN in Frankreich, eine Abteilung des dortigen Nationalen Zentrums für Raumfahrtstudien, die Berichte über unidentifizierte Luftraum-Phänomene sammelt und analysiert, stellt Janecek fest, dass es „in Deutschland noch keine staatliche Stelle gibt, die sich mit diesem Thema auseinandersetzt.“

Vor diesem Hintergrund begrüße Janecek es sehr, „dass Professor Hakan Kayal von der Universität Würzburg ein Forschungszentrum mit dem Schwerpunkt Extraterrestrik gegründet hat und damit diese Forschungslücke in Deutschland füllt.“ Weiter erklärte Janecek, dass er nun prüfen wolle, „ob weitere Institutionen die universitäre UAP-Forschung am IFEX unterstützen können“.

Professor Hakan Kayal (mitte) beim durch Klaus Stähle (rechts) initiierten Gespräch und Treffen mit Dieter Janecek (links) im Deutschen Bundestag. Copyright/Quelle: dieterjanecek.de
Professor Hakan Kayal (mitte) beim durch Klaus Stähle (rechts) initiierten Gespräch und Treffen mit Dieter Janecek (links) im Deutschen Bundestag.
Copyright/Quelle: dieterjanecek.de

Professor Kayal erklärte hierzu: „Wir wollen IFEX dahingehend verstärken, eine zentrale und koordinierende Rolle zur wissenschaftlichen Untersuchungen von UAP in Deutschland zu übernehmen, die – ähnlich wie die französische GEIPAN – mit wissenschaftlichen Einrichtungen und relevanten Behörden auf wissenschaftlicher Basis kooperieren sollte.“

Neben der Forschung an zukünftigen Raumfahrttechnologien, ist das Internationale Forschungszentrum für Extraterrestrik IFEX auch das weltweit erste und bislang einzige Universitätsinstitut, an dem auch unidentifizierte Phänomene im Luftraum (UAP/UFOs) ganz offiziell im Rahmen der akademischen Forschung und unter anderem mit einem KI-gestützen experimentellen UAP-Beobachtungsstation (SkyCam-5) auf dem Dach der Universität Würzburg untersucht werden.

Etwa 70 Zentimeter hoch ist die Box - die das Kamerasystem SkyCAM-5 enthält. Copyright: Hakan Kayal - Universität Würzburg
Etwa 70 Zentimeter hoch ist die Box – die das Kamerasystem SkyCAM-5 enthält.
Copyright: Hakan Kayal – Universität Würzburg

Gemeinsam mit den universitätsinternen Institutsmitarbeitern und -Mitarbeiterinnen sind an dieser Forschung auch ein wissenschaftlicher Beirat, externe Experten und assoziierte Mitglieder beteiligt, zu denen auch langjährige UAP/UFO-Forscher von der „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens (GEP) e.V.“ und Fachjournalisten wie GreWi-Herausgeber und Sachbuchautor („Deutschlands UFO-Akten“) Andreas Müller beteiligt.

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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