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Europäisches Weltraumteleskop Euclid entdeckt tausende Zwerggalaxien

Unterschiedlich geformte, von Euclid entdeckte Galaxien. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)Copyright: ESA
Unterschiedlich geformte, von Euclid entdeckte Galaxien. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Copyright: ESA

Paris (Frankreich) – Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat erstmals Daten des Weltraumteleskops „Euclid“ veröffentlicht. Diese offenbart faszinierende Einblicke in die großräumige Struktur des Universums. Auf drei riesigen Himmelsmosaiken erfasst Euclid Hunderttausende Galaxien, aktive Galaxienkerne und Gravitationslinseneffekte. Diese ersten Daten markieren einen Meilenstein auf der Suche nach den Geheimnissen der Dunklen Materie und Dunklen Energie.

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Ein Blick in die kosmische Vergangenheit

Euclid hat bereits innerhalb einer Woche 26 Millionen Galaxien erfasst, einige davon in einer Entfernung von bis zu 10,5 Milliarden Lichtjahren. Besonders spannend sind die sogenannten Tiefenfelder, Regionen des Alls, die das Teleskop über die kommenden Jahre immer wieder beobachten wird. Bis zum Ende der Mission 2030 sollen in diesen Bereichen weit mehr ferne Galaxien sichtbar werden, die helfen, die Evolution des Universums zu entschlüsseln.

Die erste Vorschau zeigt 63 Quadratgrad des Himmels – etwa 300-mal die Fläche des Vollmondes. In den kommenden Jahren wird Euclid insgesamt ein Drittel des gesamten Himmels mit höchster Präzision kartieren.

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KI und Bürgerwissenschaften als Schüssel zur Datenanalyse

Um die riesigen Datenmengen zu analysieren, setzt das Euclid-Team auf künstliche Intelligenz und die Unterstützung freiwilliger Wissenschaftsinteressierter. Bereits jetzt wurden mehr als 380.000 Galaxien klassifiziert, darunter auch 500 neue Kandidaten für starke Gravitationslinseneffekte. Diese entstehen, wenn Licht ferner Galaxien durch die Masse von Vordergrundgalaxien verzerrt wird.

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„Euclid ist die ultimative Entdeckungsmaschine. Die heutige Datenveröffentlichung ist nur der Anfang eines gewaltigen wissenschaftlichen Abenteuers“, erklärte Prof. Carole Mundell, ESA-Direktorin für Wissenschaft. In den kommenden Jahren soll Euclid Milliarden von Galaxien präzise vermessen und damit völlig neue Einblicke in die Struktur des Kosmos liefern.

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Gravitationslinsen enthüllen Dunkle Materie

Die neuen Bilder verdeutlichen bereits, wie Euclid hilft, die großräumige Struktur des Universums zu entschlüsseln. Besonders wichtig sind sogenannte schwache Gravitationslinseneffekte, die nur durch statistische Analysen von Milliarden Galaxien sichtbar werden. Diese Verzerrungen können zeigen, wie Dunkle Materie verteilt ist und welchen Einfluss sie auf die Expansion des Universums hat.

Starke, von Euclid entdeckte Gravitationslinsen. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)Copyright: ESA
Starke, von Euclid entdeckte Gravitationslinsen. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
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Bis zum Ende der Mission erwartet die ESA rund 100.000 starker Gravitationslinseneffekte – hundertmal mehr als bisher bekannt. „Jede neue Entdeckung trägt dazu bei, die fundamentalen Eigenschaften des Universums besser zu verstehen“, erklärt Clotilde Laigle vom Institut d’Astrophysique de Paris.

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Ein Meilenstein der Weltraumforschung

Euclid wurde im Juli 2023 gestartet und begann im Februar 2024 mit seinen wissenschaftlichen Beobachtungen. Die aktuellen Daten wurden für die Forschungsgemeinschaft veröffentlicht und sind öffentlich zugänglich. Bereits im Oktober 2026 ist die erste große kosmologische Datenauswertung geplant.

„Mit Euclid erleben wir eine Revolution in der Kartierung des Universums“, sagt Pierre Ferruit, ESA-Missionsmanager für Euclid. „Diese Daten sind der Auftakt für eine beispiellose wissenschaftliche Entdeckungsreise.“

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Weltraumteleskop Euclid auf dem Weg ins Dunkle Universum 4. Juli 2023

Recherchequelle: ESA

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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