Forscher wollen verborgene Pyramidenkammern suchen

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Die Große Pyramide von Gizeh.

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Kairo (Ägypten) – Unter dem Motto „Nur weil ein Rätsel 4500 Jahre alt ist, bedeutet das nicht, dass es nicht gelöst werden kann“, wollen Physiker mit neusten Scan-Technologien in den vier großen Pyramiden Ägyptens in Dahschur und Gizeh nach darin verborgenen Kammern und Gängen suchen und hoffen so, die großen Geheimnisse der Pyramiden lösen zu können.

Wie der ägyptische Antiken-Minister Mamduh al-Damati auf einer Pressekonferenz erklärte, handelt es sich bei der „Scan Pyramids Mission“ um ein internationales Gemeinschaftsprojekt, das von der Universität von Kairo und dem Heritage Innovation Preservation (HIP) Institute koordiniert wird: „Die Spezialgruppe wird die drei großen (ägyptischen) Pyramiden untersuchen, um zu überprüfen, ob es darin noch verborgenen Kammern oder andere Geheimnisse gibt.“

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Schon im kommenden Monat sollen die Arbeiten an der Knickpyramide von Dahschur beginnen und an den großen Pyramiden von Cheops und Chephren auf dem Gizeh-Plateau vor Kairo fortgesetzt werden. Mit dem Abschluss der Arbeiten rechnen die Forscher Ende 2016.

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Schematische Skizzen des bislang bekannten Inneren der großen Pyramiden von Dahschur (oben) und Gizeh.

Quelle: scanpyramids.org

Bei ihrer Arbeit werden neuste non-inversive Technologien wie Infrarot-Thermografie zum Einsatz kommen. Mit dieser soll eine thermale Wärmebildkarte der Pyramiden erstellt werden, anhand derer Unterschiede in der Dichte der Bauwerke geortet werden sollen. An diesen Arbeiten werden Jean-Claude Barré und sein Institut LedLiquid sowie Wissenschaftler der Université Laval of Quebec beteiligt sein.

01488Schaubild zum Einsatz der Myonen-Tomografie
Quelle: scanpyramids.org

Hinzu suchen Forscher mit Hilfe der von Wissenschaftlern der japanischen Nahoya University entwickelten Myonen-Tomografie verborgene Strukturen im Innern der Pyramiden. Hierbei werden kosmische Teilchen, sogenannte Myonen, nach deren Durchdringung der Bauwerke detektiert und so Strukturen – etwa Hohlräume – in deren Inneren abgebildet (s. Diagramm). Hochauflösende 3D-Scans der Pyramiden und ihrer Umgebung sollen dann das Projekt abrunden und deren Daten öffentlich zur Verfügung gestellt werden.

„Es wurden schon eine Vielzahl an Theorien zur Erbauung aber auch zu den strukturellen Anomalien der Pyramiden vorgeschlagen, aber wir sind Physiker und keine Archäologen“, erläutert der Leiter des Projekts, Hany Helal von der Universität Kairo und selbst ehemaliger Wissenschaftsminister des Landes. „Unser Ziel ist der Einsatz neuster Technologien, um zu ganz konkreten Ergebnissen zu gelangen, die dann von den Ägyptologen interpretiert werden sollen.“

– Eine einführende Broschüre zur „Scan Pyramids Mission“ finden Sie HIER

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