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Gelée royale ist doch kein Bienenköniginnen-Macher

Nahansicht einer Bienenkönigin Copyright: Gemeinfrei
Nahansicht einer Bienenkönigin
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Fargo (USA) – Sogenanntes Gelée royale galt bislang als jener spezielle Futtersaft, mit dem Honigbienen spezielle Larven füttern und diese dadurch zu sogenannten Bienenköniginnen heranziehen. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass diese Annahme falsch ist. Der Unterschied zwischen normaler Biene und Königin liegt hingegen vielmehr in der Menge an Futter, die der auserwählten Larve zugetragen wird – nicht aber an ihrer Diät.

Bei „Gelée royale“, das auch als „Weiselfuttersaft“ oder „Bienenköniginnenfuttersaft“ bezeichnet wird, handelt es sich um ein weißliches Sekret, das aus speziellen Futtersaftdrüsen am Kopf von Arbeiterbienen entspringt. Bislang gingen Imker und Wissenschaftler davon aus, dass dieser Futtersaft, mit dem zunächst alle Bienen während der ersten drei Larvenstadien gefüttert werden und so einen enormen Wachstums- und Entwicklungsschub erhalten, den Unterschied zwischen Arbeiterbiene und späterer Königin macht, wenn danach der Arbeiterbiene nur noch Pollen und Honig verabreicht werden; die Königin, die sich durch ihre besondere Größe von den Bienen ihren Volkes absetzt, hingegen bis zur Verdeckelung ihrer Zelle mit diesem Weiselfuttersaft gefüttert wird.

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Wie das Team um Julia Bowsher von der North Dakota State University nun aber aktuell im Fachjournal „Proceedings of the Royal Society B.“ (DOI: 10.1098/rspb.2020.0614) berichtet, liegt das Geheimnis des Königinnenmachens nicht in dem Sekret selbst. Es ist vielmehr die Menge an Nahrung, die den ausgewählten späteren Königinnen zugeführt wird.

Schon zuvor hatten Bowsher und Kollegen speziell jene Bienenarten erforscht, bei denen Bienenweibchen alleine leben und ihre eigenen Jungtiere großziehen. Hier entdeckten die Forscher und Forscherinnen, dass die Körpergröße der Bienen alleine von der zugeführten Nahrungsmenge abhängt. Vor dem Hintergrund dieser Beobachtungen gingen die Wissenschaftler dann der Frage nach, ob dies auch auf Honigbienen zutrifft. Zwar war auch schon zuvor bekannt, dass Honigbienenköniginnen mehr Futter als Arbeiterlarven erhalten, doch wurde dieser Umstand und die Frage der Nahrungsquantität bislang noch nie systematisch erforscht.

Um diese Fragen zu klären, führten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein kontrolliertes Experiment durch: Dabei zogen sie im Labor Honigbienenlarven unter neun unterschiedlichen Nahrungsmittelgaben (Diäten), mit unterschiedlichen Mengen an Gelée royale und verschiedenen Zuckerarten auf.

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Das Ergebnis: Jene Bienen, die schlichtweg die größte Menge an Nahrung zu sich nahmen, entwickelten sich derart, dass sie nicht von jenen Bienen unterschieden werden konnten, die von ihren Völkern als Königinnen großgezogen worden waren. Zudem war die Fähigkeit sich zu einer Königin zu entwickeln nicht vom Verhältnis von Proteinen und Zuckern abhängig.

Allerdings bleiben weiterhin viele Fragen unbeantwortet: So wissen Wissenschaftler zwar, welche Hormone und Gene für die Königinnenentwicklung verantwortlich sind, doch sie wissen noch nicht, wie und wann diese Hormone und Gene sich verändern, wenn die Nahrungszufuhr quantitativ ansteigt.

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Quelle: Royal Society Publishing

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Andreas Müller
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

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